Volkswagen positioniert CSR-Geschäftsstelle

Modethema oder Megatrend - das Thema „Corporate Social Responsibility“ beschäftigt zurzeit die Unternehmen. Es gibt viele Hinweise darauf, dass es sich nicht als ein schnelllebiges „Consulting-Thema“ erledigt, sondern dass es einen wesentlichen Beitrag zur Profilierung von Unternehmen im Wettbewerb leisten kann. Bei Volkswagen, Europas größtem Autobauer, hat man darauf reagiert. Mit der Einrichtung einer Geschäftsstelle „Koordination CSR und Nachhaltigkeit“ will das Unternehmen sein Nachhaltigkeitsprofil schärfen. Im Gespräch mit dem UmweltDialog erläutert der Leiter, Dr. Gerhard Prätorius, Ziele und Aufgaben.

25.05.2007

Die Automobilindustrie steht vor komplexen Herausforderungen: Da sind etwa der Kundenwunsch nach immer höherer Qualität zu sinkenden Preisen, wachsende Umweltanforderungen, Fragen zur Standort- und Beschäftigungssicherung und nicht zuletzt das absehbare Ende der fossilen Brennstoffe. Oft sind diese Ansprüche sogar gegenläufig - etwa, wenn Kunden PS-starke Modelle präferieren und zugleich der hohe CO2-Ausstoß bemängelt wird.

Auch Gerhard Prätorius, Leiter der Geschäftsstelle „Koordination Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit“ beim Volkswagen Konzern, weiß um diesen Spagat. Kapitalmärkte und Stakeholder signalisieren: Gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit als Eckpfeiler einer langfristigen Unternehmensstrategie tragen zur Differenzierung von Unternehmen im Wettbewerb bei. Bei VW hat man auf die sich verändernden Erwartungen mit der neu geschaffenen CSR-Koordinierungsstelle reagiert. Prätorius: „Die Wahrnehmung sozialer Verantwortung durch Unternehmen ist historisch nichts Neues. Während es sich in dem traditionellen Verständnis eher auf die Unterstützung der Schwächeren als Einzelaktivitäten beschränkte, wird es heute als ein strategisches Anliegen für gesellschaftliches Engagement und Nachhaltigkeit verstanden.“ Mit der Verstärkung der Managementfunktionen für die Integration von CSR in den Geschäftsprozessen wird dieser Entwicklung bei Volkswagen Rechnung getragen.

Blick nach innen

„Wenn man sich anschaut, wie wir auf bestimmte Entwicklungen oder auch Ratings reagiert haben, dann kann man erkennen, dass wir unser Potenzial hier nicht ausschöpfen,“ erläutert Prätorius im Gespräch mit UmweltDialog. Das war die Initialzündung für die CSR-Geschäftsstelle. Es geht dabei nicht, so betont Prätorius, um Zentralisierung, sondern darum, die bestehenden Prozesse zu verbessern, Informationssysteme des gegenseitigen Lernens anzupassen, um so schneller und besser auf externe Ereignisse reagieren zu können.

Ein wesentlicher Bestandteil der Aufgabe ist daher der Blick ins Unternehmen selbst. Prätorius: „Wir haben eine ausgezeichnete Expertise in den einzelnen Fachabteilungen.“ Verbesserungsfähig seien allerdings die Austauschprozesse, was bei der Größe des Unternehmens nicht verwunderlich sei. Mit der Einrichtung eines funktionsübergreifenden CSR-Projektteams ist es gelungen, das Know how dort abzuholen, wo es vorhanden ist, um es für das CSR- und Nachhaltigkeitsprofil des Unternehmens zu nutzen. Dabei geht es zum Beispiel um die Anpassung und Entwicklung von Informationssystemen in den unterschiedlichen Bereichen - etwa im Umweltbereich und im Sozialwesen. Diese können die Grundlage bieten für eine indikatorenbasierte Berichterstattung, wie sie zunehmend bei Unternehmens- und Nachhaltigkeitsberichten, bei Ratings und Rankings verlangt wird.
Quelle: UD
 
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