Müllentsorgung auf dem Gipfel

Der zur Mailänder Industriellenfamilie Falck gehörende Umwelttechnikhersteller Actelios hat ein speziell für Hochgebirgsregionen entwickeltes Müllentsorgungsverfahren vorgestellt. Mit der Ecological Activity for Refuse Treatment at High-Altitude (Earth) kann der Abfall auch bei geringer Sauerstoffkonzentration und ohne die Zufuhr von elektrischer Energie um 97 Prozent reduziert werden. Das in Kooperation mit dem Nationalen Forschungsrat CNR entwickelte Verfahren ist besonders für Gebiete mit hoher Bergsteiger- und Trekking- Frequenz geeignet. Der CNR betreibt seit 1990 ein Observatorium am K2.

17.08.2006

"Herzstück der Anlage ist ein 1.400 Kilogramm schwerer, mit einem Partikelfilter der neuesten Generation ausgerüsteter Ofen", erklärt  Actelios-Hauptgeschäftsführer Roberto Tellarini. Eine normale Campinggasflasche bewirkt die Entzündung, während ein Luftrad für die Sauerstoffkompression und Verbrennung sorgt. Von einem Kilogramm Müll bleiben zum Schluss nur 30 Gramm Asche übrig, die leicht nach dem Abstieg ins Tal entsorgt werden können."

Earth wird im September erstmals am Fuß des Mount Everest auf 4.300 Metern und im Central Karakorum National Park (K2) auf 3.400 Metern Höhe zum Einsatz kommen. Das Entsorgungssystem kann ohne fremde Hilfe von der Lokalbevölkerung betrieben werden. Dazu Tellarini: "Es handelt sich um eine Weltneuheit, die unseren großen Einsatz auf dem Gebiet der Entsorgungstechnik und umweltschonenden Wirtschaftsentwicklung bestätigt. Das weitgehend autonome Verfahren ist im Gletschergebiet des Mont-Blanc auf 3.480 m Höhe erfolgreich erprobt worden. Die Anlagen sind transportabel und leicht zu montieren, da keines der Bauteile mehr als 20 Kilogramm wiegt."

Eine Untersuchung des Sagarmatha Pollution Control Committee hat ergeben, dass allein am Basislager auf der Südseite des Mount Everest jährlich 12,8 Tonnen Müll entstehen. Das entspricht der Lademenge von vier Güterbahnwagen. Ähnlich sei trotz weitaus weniger Tourismus die Situation am K2. Auf der nepalesischen Seite des Himalaja-Gebirges seien allein in den letzten fünf Jahren 811 Expeditionen abgewickelt worden.

Actelios ist eine auf Umwelttechnik und erneuerbare Energien spezialisierte Tochter des Mailänder Stahlproduzenten Falck, die unter andrem eine Müllverbrennungsanlage in der Nähe von Reggio Emilia betreibt. Das 144 Mitarbeiter zählende Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 81,9 Mio. Euro und einen Reingewinn von 4,6 Mio. Euro erzielt.
Quelle: pte
 
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