ThyssenKrupp: Schon die Gründer dachten nachhaltig

Nachhaltigkeit ist heut zu Tage in aller Munde. Spätestens seit der „Agenda 21“ und dem Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung 2002 gewinnt der Begriff immer mehr an Bedeutung. Aber nachhaltige Trends sind nicht neu. Manche existieren schon sehr lange, wie ein Blick in die Geschichte von Thyssen und Krupp zeigt.

14.09.2004

Rauchende Schornsteine, riesige Fabriken und Arbeitersiedlungen prägen die Landschaft des Ruhrgebiets in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Staubige Luft legt sich über die Dächer der kolonienähnlichen Wohnsiedlungen in Essen-Katernberg. Bei Schichtbeginn strömen mehrere Tausend Menschen aus ihren geometrisch angeordneten Werkshäusern in die Industrie-betriebe. Eine Zeit, in der wegen der immer größer werdenden Fabriken der Einzelne zunehmend in der Anonymität und der großen Masse zu verschwinden droht. Dennoch, wer Arbeit in einem der Industriebetriebe hat, ist der Armut erst einmal entkommen.

Wir schreiben das Jahr 1871: Eine der größten Stahlfabriken der Welt gehört Alfred Krupp. Als Arbeitgeber ist er fürsorglich, aber streng. „Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein, dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet“, so Alfred Krupp in einem späteren Artikel. Ganz im Sinne seines Vorgängers Friedrich Krupp, der schon im Jahre 1813 seine Arbeiter mit Geldbeträgen unterstützte, wenn sie krank waren, startet Krupp Mitte des 19. Jahrhunderts ein umfangreiches soziales Konzept für seine Firma.

Im Jahre 1835 gründet er die erste Hilfskrankenkasse und sieht ein Krankengeld vor, das ungefähr der Hälfte des Durchschnittsverdienstes entspricht. Weiterhin entsteht die „Kranken- und Sterbe-Kasse für die Arbeiter der Gussstahlfabrik“. Krupp lässt Wohnsiedlungen bauen und stiftet sogar ein Lazarett, die sogenannten Krupp`schen Krankenanstalten. Es entstehen Industrieschulen für Frauen und Mädchen. Eine einmalige Politik, denn bisher hat noch kein Unternehmer seinen Arbeitern freiwillige Sozialleistungen gewährt.

Aber nicht nur der „alte Krupp“, auch ein anderer Industrieller, August Thyssen, hat mit seinem „System Thyssen“ schon in den Gründungstagen seines Unternehmens im Jahre 1871 begriffen, worum es ging. Thyssen trägt entscheidend zur Industrialisierung des Ruhrgebiets bei, von dem alle profitieren werden - am meisten die, die im Unternehmen arbeiten. 1871 richtet er eine Arbeiterkrankenkasse ein, eine Pensionskasse, eine Unfallversicherung für Beamte, ergänzt durch den Bau von Mitarbeiterwohnungen. Ebenso nachhaltig ist sein logistisches System: Das Transportnetz ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts so ausgeklügelt, dass Rückfrachten und Dreiecksgeschäfte für eine optimale Auslastung der Schiffe sorgen.

Noch heute, mehr als ein Jahrhundert später, spielt die Nachhaltigkeit im Technologiekonzern ThyssenKrupp eine ganz entscheidende Rolle. „Soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern war und ist uns wichtig. Eine immer größere Rolle spielt, gerade im Lichte der Anforderungen des deutschen Corporate Governance Kodex, die Transparenz. Die Strategie unseres Konzerns ist von nachhaltiger Struktur, also mittel- und langfristig ausgerichtet“, so Ekkehard Schulz, Vorsitzender des Vorstands von ThyssenKrupp.

Dies zeigt etwa die Entwicklung von TubPAS, einem neuen Lenksystem für Automobile, das den Autofahrern ein optimales Lenkgefühl gibt, zudem Platz sparend ist und die Sicherheit für den Fahrer erhöht. Mit einem neuen Entrauchungssystem möchte das Unternehmen in Zukunft Katastrophen bei Tunnelbränden verhindern. Das System garantiert einen schnellen Abzug der giftigen Gase im Tunnel. Die neuartige Solartec-Linie bietet die Möglichkeit, Energie nicht nur über das Dach zu liefern sondern auch über die Fassade. Aber nicht nur in Sachen Technik wird an die Zukunft gedacht: Zahlreiche Investitionen fließen in die Fortbildung der Mitarbeiter, in die Förderung von Wissenschaft und in Kooperationen mit Hochschulen.
Quelle: UD
 
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