Umwelttrend im Silicon Valley

Der Suchmaschinenbetreiber Yahoo nimmt sich des Umweltschutzes an. Mit Yahoo Green, das jüngst eingeführt wurde, will das Unternehmen seinen 500 Mio. Usern mit Tipps helfen, umweltfreundlicher zu werden und gegen den Klimawandel anzukämpfen. "Wir möchten es den Verbrauchern einfach machen, etwas zu unternehmen sowie sie dabei unterstützen, dauerhaft Gewohnheiten aufzubauen, die einen Unterschied bewirken. Wir glauben, dass viele kleine individuelle Handlungen sich zu einer spürbaren Veränderung summieren", sagt Yahoo-Mitbegründer David Filo.

24.05.2007

Vergangenen Monat kündigte das Internetunternehmen an, durch Energieeinsparungen und Emissionszertifikate bis 2007 emissionsfrei zu werden. Aber nicht nur Yahoo legt sich eine grüne Schleife um. Google, Microsoft und andere Unternehmen in Silicon Valley sind dabei, sich gegenseitig in Sachen Umweltfreundlichkeit auszustechen. "In den vergangenen zwei Jahren ist ein massives Umdenken in der Branche feststellbar. Weil die Produkte virtuell sind, war vielen nicht bewusst, dass sie dennoch die Umwelt beeinflussen", betont Zeina Alhajj, Toxikologin bei Greenpeace, im Gespräch. So würden etwa Software-Upgrades dazu beitragen, PCs schneller unbrauchbar zu machen, so Alhajj weiter.

Aber vor allem die Rechenzentren mit ihren Hunderttausenden Servercomputern, wie sie etwa bei Yahoo in Sunnyvale stehen, sind wahre Stromfresser. Um hier Energie einzusparen, nutzt Yahoo erneuerbare Energien, hydroelektrische Energie sowie passive Kühlsysteme. Google baut für seine Rechenzentren eine Solaranlage mit 9.200 Solarzellen auf. Microsoft deckt 15 Prozent seines Energiebedarfs über Solarenergie. Im Silicon Valley ist bereits die Rede vom "Green Valley". In der Zeit zwischen 2005 und 2006 flossen US-weit 2,9 Mrd. Dollar in 'grüne' Startups, heißt es in der österreichischen Tageszeitung "Die Presse".

Wie Google ist auch Yahoo bemüht den Energieverbrauch zu senken und ermutigt seine Mitarbeiter, die öffentlichen Verkehrsmittel statt das Auto zu benutzen. Google hat in Europa sogar jedem seiner Mitarbeiter das "Google-Fahrrad" spendiert, um das Auto für die Fahrt in die Arbeit lieber stehen zu lassen. "Unsere Mitarbeiter gehen sorgsam mit der Umwelt um. Das fängt schon beim Papiersparen an", sagt Stefan Keuchel, Google-Sprecher Deutschland, auf Nachfrage. Auf Yahoo Green können Internetnutzer Tipps finden, wie sie ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten können, darunter die Wiederverwendung von Einkaufstaschen, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, für gut mit Luft gefüllte Autoreifen zu sorgen oder zu recyceln.

Trotz der zusätzlichen Umweltbelastung habe die Internetbranche aber auch positiv zum Umweltschutz beigetragen, wie Alhajj unterstreicht. "E-Mails und Videokonferenzen helfen etwa Fahrtkosten zu reduzieren", nennt Alhajj einige Beispiele. Bei Greenpeace sei man darüber froh, dass das Umdenken auch zu Taten geführt habe. Aber es gebe noch viel zu tun. Der Computerhersteller Apple kündigte zwar an, bis 2010 den Anteil bei der Rücknahme alter Produkte von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln. Dass sei jedoch noch zu wenig, wie Alhajj betont.
Quelle: pte
 
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