Mobilfunk Unternehmen einigen sich auf Umwelt-Aktionsplan

Unter Führung des finnischen Herstellers Nokia hat eine Gruppe von Mobilfunkherstellern, Netzbetreibern, Zulieferern, Recyclingunternehmen und Umweltschutzorganisationen sich darauf verständigt, die Umweltperformance von Mobilfunkgeräten zu verbessern. Darüber hinaus will man gemeinsam das Verbraucherbewusstsein für diese Themen verstärken und neue Kampagnen für das Handyrecycling starten.

10.10.2006

Die Gruppe entstand auf Initiative des finnischen Mobilfunkherstellers Nokia als Teil eines Pilotprojektes der Europäischen Kommission, mit dem Ziel herauszufinden, wie verschiedene Industriesparten mit Interessengruppen zusammenarbeiten können, um die umweltschädliche Einflüsse ihrer Produkte während des gesamten sogenannten „Lebenszyklus“ eines Produktes zu reduzieren. Andere Mitglieder dieser freiwilligen Initiative sind Motorola, Panasonic Mobile Communications, France Telecom/Orange, Vodafone, TeliaSonera AB, Intel, Epson, Spansion und Umicore, sowie Umweltexperten des WWF, des finnischen Umweltinstitutes, des britischen Umweltministeriums und die Europäische Verbraucherorganisation BEUC. 
 
Die Gruppe hat sich auf eine Reihe neuer Initiativen verständig, um den Umwelteinfluss von Mobiltelefonen zu reduzieren. Dazu zählen etwa die Reduktion des Energieverbrauchs, der vollständige Verzicht auf bestimmte, bedenkliche Stoffe, die Verbesserung des Handyrücklaufs durch Rücknahme- und Recyclingsysteme, sowie die bessere Information der Verbraucher über die  Umweltaspekte der Produkte. 
 
Veli Sundbäck, Vizepräsident von Nokia und zuständig für das Thema Corporate Relations and Responsibility, erklärte dazu: "Das Management der Umweltperformance ist eine wichtige Verantwortung für den gesamten Mobilfunksektor. Durch die Zusammenarbeit mit Umweltgruppen waren wir in der Lage, neue Wege einzuschlagen, um Verbesserungen auf verschiedenen Stufen des Lebenszyklus eines Mobiltelefons zu ereichen - vom Zeitpunkt der Herstellung bis zur Phase des Recyclings. Wir setzen nun darauf, dass diese Ideen in Aktionen münden und einen langfristigen Einfluss für dieses Thema erhalten.“

Auch Matthew Wilkinson vom WWF lobt den neuen Industrievorstoß: „ Der WWF ist zufrieden mit der Kooperation bei dieser Initiative, denn es werden Umweltverbesserungen auch jenseits der rechtlichen Verpflichtungen sichergestellt. Wir werden unser Stakeholderengagement hier fortsetzen und uns weiterhin an dem Projekt beteiligen.“

Für Sundbäck ist darüber hinaus auch der Partner Politik wichtig: „Dieses Projekt hat messbare Lerneffekte bei der Kommission bewirkt, was ihr Verständnis von effektiver Politik und ihrem Vorgehen bei Regulationen angeht. Wir hoffen, dass sie dies bei der Entwicklung künftiger Umweltgesetzgebungen berücksichtigen werden.“
 
Zentrale Initiativen und Aktionen der Mobilfunkbranche sind künftig:
 
Energieverbrauch
 
Der Energieverbrauch soll weiter gesenkt werden. So sollen künftig spezielle Anzeigen und Töne den Nutzer darauf aufmerksam machen, sobald der Ladevorgang der Batterie abgeschlossen ist. Nokia plant, dieses Hinweissignal ab Mitte kommenden Jahres bei seinen Geräten einzubinden. Nach Schätzungen des finnischen Herstellers gehen etwa 10 Prozent des Energieverbrauches auf zu langes Laden der Handybatterien zurück. Mit diesen Einsparungen könnte man jährlich 60.000 Haushalte in Europa mit Strom versorgen.
 
Verzicht auf bedenkliche Stoffe
 
Dies bezieht sich vor allem auf einige feuerfeste Stoffe. Nokia will hier künftig vollständig auf den bromhaltigen Stoff BFR verzichten ab kommendem Jahr alle Mobiltelefone BFR-frei herstellen. Zudem wird seit mehr als einem Jahr auch kein PVC mehr eingesetzt. 
 
 Verbesserung der Rücknahme- und Recyclingsysteme

Hier will man künftig zum Beispiel die Vielzahl an Recycling- und Rücknahme-Systemen und -kampagnen untersuchen, um so herauszufinden, welche die erfolgreichsten sind, um gezielt diese weiter vorantreiben.
 
Mehr Konsumenteninformationen  
 
Verbraucher sollen besser über die Umweltaspekte der Produkte informiert werden, damit sie auch auf dieser Grundlage ihre Kaufentscheidung treffen können. Hierfür untersucht die Initiative derzeit, welche Informationen und in welcher Form Kunden wünschen, um sie dann zielgruppenspezifisch anbieten zu können. Dieser Punkt ist gerade den Netzbetreibern, die in unmittelbaren Kundenkontakt stehen,  wichtig. Charlotte Grezo, Vodafone Director for Corporate Responsibility, sagte dazu: „Es ist wichtig, dass die Mobilfunkindustrie weiterhin Wege für die Verbraucher ebnet, um ihre alten Handys zurückzugeben. Kundeneinbindung ist der Schlüssel für unseren Erfolg und wir werden neue, innovative Aktionen ausprobieren, um Ressourcen zurückzugewinnen und den Umwelteinfluss zu minimieren.“
Quelle: UD
 
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