DHL weist mit „grünen Paketen“ in die Zukunft der Logistikbranche

Die Anzeichen sind nicht mehr zu übersehen: Wir steuern in großen Schritte auf den Klimawandel zu. Unternehmen, welche Klimakiller in größerem Umfang produzieren, sind daher besonders gefordert. Bei der Deutschen Post-Tochter DHL hat man reagiert und bietet zunehmend „grüne Produkte“ an.

03.01.2006

Erst vor wenigen Tagen gab Dr. Monika Wulf-Mathies, Zentralbereichsleiterin Politik und Nachhaltigkeit Deutsche Post World Net bekannt, dass das Logistikunternehmen DHL seinen Fuhrpark auf 180 Erdgas-Fahrzeuge hierzulande aufstocken wird. Ein wichtiger Schritt, denn Autos sind eine der Hauptursachen für den Treibhauseffekt.  Der Umbau der Fahrzeugflotte ist für DHL aber nur ein Teil einer Strategie, bei der „grüne Produkte“, also umweltfreundliche Dienstleistungen, den Kunden angeboten werden. Mit Erfolg: Das Beispiel der DHL zeigt, dass Verantwortung und Wirtschaftlichkeit vereinbar sind. Und das funktioniert so: Der Kunde kann Transportmöglichkeiten wählen, die mit einem geringeren CO2-Ausstoß verbunden sind oder bei denen die Emissionen ausgeglichen werden. Zum Einsatz kommen dabei Fahrzeuge die mit alternativen Kraftstofen fahren sowie kombinierte Transportkonzepte von Straße und Schiene. Diesen Service gibt es mittlerweile in Schweden, der Schweiz und Deutschland.

"Gröna Ton"

Das Angebot "Grüne Tonnage" in Skandinavien ist denkbar einfach: Der Kunde bestimmt den Anteil "grüner", kohlendioxidreduzierter Tonnenkilometer im Rahmen seiner Auftragsvergabe selbst. Er kann somit wählen, ob er das gesamte Ladungsvolumen besonders emissionsarm transportieren möchte oder lediglich Anteile davon. DHL sichert die Erbringung eines äquivalenten Transportvolumens "grüner Tonnen" mit emissionsarmen Biogas- oder Elektro-Hybrid-Fahrzeugen zu. Die Erfüllung der Zusage wird über externe Prüfer verifiziert. Die ersten Reaktionen waren sehr positiv: DHL steht momentan eine Kapazität von fünf Millionen Tonnen-Kilometern pro Jahr zur Verfügung. Entsprechend der weiteren Nachfrage wird die Kapazität kontinuierlich ausgeweitet werden.

Mit dem Angebot "Grüne Tonnage" demonstriert DHL, dass landgestützte Transporte von Teilladungen (z.B. Pakete, Paletten, etc.) und Komplettladungen umweltverträglich abgewickelt werden können. Gleichzeitig antwortet es damit auf die hohe Nachfrage in Skandinavien nach umweltverträglichen Transporten. Allein in Schweden erwarten rund 70 % der Kunden umweltfreundliche Logistiklösungen und nehmen dafür einen Mehrpreis in Kauf. Für sie sind Umweltaspekte ein bedeutendes Entscheidungskriterium bei der Auftragsvergabe.
 
Schweiz und Deutschland ziehen nach

Ähnliches im Nachbarland Schweiz: DHL folgt mit der "Green Cent"-Initiative in der Schweiz der wachsenden Nachfrage nach umweltschonenden Transport- und Express-Dienstleistungen. Jedes von DHL dort eingesetzte Biogas-Fahrzeug spart jährlich rund 12 Tonnen Kohlendioxid (CO2) ein. Die Fahrzeuge werden mit "Kompogas" betrieben, das aus Küchenabfällen gewonnen wird. DHL betreibt in der Schweiz derzeit drei Biogas-Kurierfahrzeuge und hat vier weitere bestellt. Der Beitrag, den sie via "Green Cent" leisten, wird direkt in den weiteren Ausbau der umweltschonenden Biogas-Fahrzeugflotte in der Schweiz investiert. Außerdem fördern sie damit gemeinsam mit DHL den Ausbau des Tankstellennetzes von Anbietern alternativer Treibstoffe.

Seit Sommer 2005 gibt es auch in Deutschland „grüne Produkte“, die aber noch in der Pilotphase sind: Das "Grüne Paket", das sich äußerlich nicht von Standardsendungen unterscheidet, wurde zusammen mit dem Versandhandelsunternehmen Triaz entwickelt. Triaz führt die Marken Waschbär und Panda und bietet den umweltfreundlichen Versand seiner Produkte seit Juli 2005 an. Für die Kunden entstehen durch das Engagement von DHL und des Freiburger Versandhändlers keine zusätzlichen Kosten. Unter Anwendung der im Kyoto-Protokoll beschriebenen Klimaschutzinstrumente werden diese Emissionen durch Projekte ausgeglichen, die den Kohlendioxid-Ausstoß verringern. Konkret heißt dass, das DHL zusammen mit Experten der CarbonNeutral Company an der Wiederaufforstung von illegal abgeholzten Regenwäldern in Bhutan mitwirkt sowie die Finanzierung von kleinen, dezentral einsetzbaren Solaranlagen in Sri Lanka gefördert. Damit wird der Aufbau einer nicht auf fossilen Brennstoffen beruhenden Energieversorgung unterstützt und nach dem Tsunami wertvolle Aufbauhilfe geleistet.

Drei Beispiele, die zeigen, dass gute Ideen auch von den Verbrauchern angenommen werden. Derzeit mögen die „grünen Dienstleistungen“ der DHL noch exotisch anmuten, aber angesichts der Klimaveränderungen und damit einhergehend zu erwartenden staatlichen Verschärfungen beim Emissionsrecht, zeigt das Bonner Unternehmen Weitsicht. In vielleicht gar nicht so ferner Zukunft werden solche Dienste State of the Art sein und jene Unternehmen, welche hier frühzeitig den Trend erkannt haben, werden auch ökonomisch an ihren Wettbewerbern vorbeiziehen.
Quelle: UD
 
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