Deutsche Post verzichtet auf Papier aus schützenswerten Wäldern

Die Deutsche Post hat den Bezug von Briefumschlägen gestoppt, deren Papier aus ökologisch umstrittenen Waldgebieten stammt. Die Umsetzung der konzerneigenen Umweltleitlinien beim Einkauf von Papierprodukten wurde auch von Greenpeace begrüßt. Die Organisation hatte im vergangenen Jahr öffentlich den Verkauf bestimmter Briefumschläge in den Postfilialen kritisiert, weil deren Papier aus dem Holzeinschlag in finnischen Urwäldern stammt.

27.01.2004

Über die Bewertung, welche finnischen Waldgebiete als Urwald gelten, gibt es seit Monaten eine heftige Kontroverse zwischen Greenpeace und der finnischen Papierindustrie. „Wir setzen uns für die Verbreitung von Produkten aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein und arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten daran, unser Papierangebot diesbezüglich auszubauen“, erklärte Monika Wulf-Mathies, Leiterin des Bereiches Politik und Umwelt bei der Deutschen Post. Wulf-Mathies betonte weiter, dass die Deutsche Post ihren Kunden die Gewähr dafür bietet, in ihren Filialen auch Papiererzeugnisse aus Recyclingpapier und aus anerkannten Quellen nachhaltiger Forstwirtschaft zu bekommen. "Die Deutsche Post schickt mit ihrer Entscheidung ein klares Signal nach Finnland, die letzten Urwälder des Landes zu schonen. Deutsche Firmen, die weiterhin finnisches Papier verkaufen, sollten dem guten Beispiel der Post folgen", kommentiert Oliver Salge, Wald-Experte von Greenpeace.

Hergestellt werden die von der Post gehandelten Briefumschläge von der Firma Herlitz, einem der größten deutschen Büroartikelhersteller. Herlitz hat sich nun gegenüber der Deutschen Post verpflichtet, keine Papierprodukte mehr zu liefern, deren Herkunft nicht nachweislich auf nachhaltiger Forstwirtschaft beruht.

Im Norden Finnlands existieren nur noch wenige ursprüngliche Wälder. Von den verbliebenen knapp 10.000 Quadratkilometern in Finnland (das entspricht in etwa den Waldgebieten Hessens) ist bisher nur die Hälfte geschützt. Die finnischen Urwälder sind die Existenzgrundlage der Samen, der Ureinwohner Nordfinnlands, die dort ihre Rentierzucht betreiben. Sie sind zudem Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen. Über 500 verschiedene Arten sind durch die Abholzung bedroht. Im Hinblick auf die im Februar 2004 in Malaysia stattfindende UN-Konferenz zum Schutz von Urwäldern und Meeren (CBD) erwarten viele von Finnland, in den letzten Urwäldern des Landes Schutzgebiete einzurichten, um den Verlust der Artenvielfalt aufzuhalten. Die Deutsche Post setzt mit ihrer Einkaufspolitik ein wichtiges Zeichen für den Schutz auch der finnischen Wälder.
Quelle: UD
 
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