Mobilität & Logistik

Wie steht es eigentlich um die E-Mobilität bei Porsche?

Verkehrte Welt: Da denkt Porsche als erster deutscher Autohersteller über den Komplettausstieg aus der Dieseltechnologie nach. Im Lichte des Abgasskandals wirkt das aber nicht innovativ, sondern eher defensiv. Dabei ist Porsche schon lange in vorderster Reihe, was die Entwicklung von Elektrofahrzeugen betrifft. Wie es genau um die E-Mobilität bei Porsche steht, wird man vom 9. bis 11. Oktober in Stuttgart auf der "International Electric Vehicle Symposium & Exhibition" (EVS) sehen können.

02.10.2017

Wie steht es eigentlich um die E-Mobilität bei Porsche?
Porsche - Mission E Konzeptstudie

Mit der Strategie 2025 will Porsche die Zukunft des Sportwagens gestalten. Den Mittelpunkt der Strategie bildet dabei das Produktportfolio. Innovative Technologien sollen für Fahrspaß und Nachhaltigkeit sorgen.

Bei der Auftakt-Pressekonferenz zur International Electric Vehicle Symposium & Exhibition betonte Otmar Bitsche, Leiter E-Mobility bei Porsche, dass die entscheidende Voraussetzung eine weitreichende Schnellladeinfrastruktur sei. Dies ist ein wichtiger Teil des Konzepts von Porsche, welches "80 Prozent Aufladung in 15 Minuten" vorsieht. "Wir bauen den ersten rein elektrisch betriebenen Sportwagen, der schnell fährt und schnell lädt", fasste Bitsche das Projekt Mission E zusammen.

Die International Electric Vehicle Symposium & Exhibition

Das weltweit führende Branchenevent EVS findet jährlich an wechselnden Veranstaltungsorten in Nordamerika, Asien und Europa statt. 2017 trifft man sich – zum 30. Veranstaltungsjubiläum – in Stuttgart. 5.000 Experten aus aller Welt informieren und tauschen sich aus über aktuelle Technologien sowie Entwicklungen und Trends rund um das Thema Elektromobilität. Porsche ist neben Daimler, Bosch, Mahle und der EnBW Sponsor des Events.

Und hierbei ist Porsche auf einem guten Weg: Dafür spricht der 17. Gesamtsieg in Le Mans mit dem 919 Hybrid. Der 918 Spyder ist Rekordträger als erster Plug-in-Hybrid Sportwagen. Porsche will diese Sportlichkeit in die Welt der alltäglichen Elektromobilität bringen. Spritzig sollen die neuen Elektrofahrzeuge von Porsche werden; mit Garantie für Fahrspaß und effizienter beim Thema CO2-Emission.

Die Porsche E-Performance als Antwort

Eine Kombination aus Performance und Vernunft? Es soll noch viel mehr sein. Im Motorsport testet Porsche bereits die elektrischen Sportwagen, denn warum nur an der Effizienz schrauben, wenn man die Performance noch einmal auf eine ganz neue Stufe heben kann? Umweltfreundlich, sparsam und trotzdem mit Garantie für Gänsehaut und Adrenalin. Das Konzept baut auf drei Schritten auf: Es umfasst Fahrzeug, Energie und Konnektivität und bildet damit ein Gesamtpaket rund um den Fahrer.

Im ersten Schritt konzentriert Porsche sich auf das Fahrzeug. Zielsetzung hierfür ist es, den Verbrauch und die Emissionen drastisch zu reduzieren und gleichzeitig den Fahrer tief in den Sitz zu pressen. Das will Porsche mit einem eng verzahnten Gesamtkonzept erreichen. Neben dem Hybridantrieb spielen dafür angepasste Fahrmodi und ergonomische Bedienbarkeit der Fahrzeugfunktionen eine Rolle.

Im zweiten Schritt setzt Porsche auf eine effektive und effiziente Ladeinfrastruktur, denn was bringt das innovativste Konzept, wenn es beim Fahrzeug endet und nicht alltagstauglich ist? Als Plug-in-Hybrid konzipiert soll das Tanken zunehmend durch das Laden von Strom ersetzt werden und das nicht irgendwo, sondern einfach und vor allem schnell Zuhause. Dafür setzt Porsche auf zwei Pläne: zum einen auf die Ausstattung mit hochwertigem Ladeequipment für Zuhause und zum anderen auf die Ausstattung mit einem Universalladegerät, das dank Netzsteckeradapter überall angeschlossen werden kann.

Der dritte Baustein sorgt dank "Smart Services" für eine noch engere Verbindung zum Fahrzeug. Bei Porsche hat man erkannt, dass sich mit der E-Mobilität und der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung neue Aufgabenfelder eröffnen. Mit dem weiterentwickelten Porsche Connect Plus werden beispielsweise bestehende Fahrzeugfunktionen des Porsche E-Hybrid um intelligente Dienste und Apps erweitert. In der Nähe befindliche Ladesäulen werden ebenso bequem per App angezeigt wie der aktuelle Ladestand der Batterien. Damit will Porsche vor allem den Herausforderungen des Alltags entgegnen und die Erfahrung mit einen Hybrid so angenehm wie möglich gestalten.

Porsche - Mission E Konzeptstudie
Porsche - Mission E Konzeptstudie

Der erste rein elektrische Porsche

2015 stellte Porsche eine Konzeptstudie vor, bei der es sich um den ersten rein elektrischen Porsche handelte. Noch im selben Jahr gab der Aufsichtsrat grünes Licht für die Realisierung. Um das Projekt umsetzen zu können, investiert Porsche 700 Millionen Euro in den Standort Zuffenhausen. Die benötigten Strukturen, wie etwa eine neue Lackiererei und eine eigene Montage, werden in das bestehende Werk integriert.

Die Entwicklung läuft auf Hochtouren. Bereits Ende 2019 soll es den Porsche Mission E als Serienmodell zu kaufen geben. Er wird in mehreren Leistungsstufen und Karosserievarianten erhältlich sein. Optisch wird er sich an dem 2015 vorgestellten Konzept orientieren, und auch unter der Haube soll er die geplanten Erwartungen erfüllen. In Zahlen bedeutet das: in weniger als vier Sekunden von Null auf 100 km/h mit einer Reichweite von über 500 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit des 600 PS starken Motors wird bei über 250 km/h liegen. Und dank Schnellladetechnologie soll der Akku in einer Viertelstunde bis zu 80 Prozent geladen werden können. Das wären weitere 400 Kilometer Reichweite. Öffentliche Tests mit Prototypen werden schon bald erwartet.

Quelle: UmweltDialog
 

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