Innovation & Forschung

UV-Kugel macht Lackieren einfach und schnell

Autos, Möbel, Elektronikeinhausungen – überall wird lackiert. Doch die herkömmlichen Lack-Trocknungsverfahren sind wegen ihres hohen Energieverbrauchs in die Kritik geraten. Eine neue raffinierte Anlage senkt den Energiebedarf, schont die Umwelt nachhaltig und verkürzt die Taktzeiten radikal.

03.04.2018

UV-Kugel macht Lackieren einfach und schnell
Innenraum der durch Dreiecke angenäherten UV-Kugel mit vier Schaltknäufen. Zum Be- und Entladen kann der obere Teil der Pilotanlage aufgeklappt werden.

Die Ingenieure verwenden keine exakte Kugel, sondern eine angenäherte Kugelform aus 20 ebenen Dreiecken, was leichter herzustellen ist. Die Innenoberfläche besteht aus Teflon, das mehr als 80 Prozent der Strahlung reflektiert und obendrein schmutzabweisend und UV-beständig ist. Als UV-Lichtquellen dienen keine konventionellen Quecksilberdampflampen, sondern neuartige Hochleistungs- LED-Strahler, die wenig Energie verbrauchen, kurze Anlaufzeiten haben, schnell schaltbar sind und lange halten. "Die UV-LED-Lampen haben besonders vorteilhafte Eigenschaften, um sie in die UV-Kugel zu integrieren. Die geringen mechanischen Baumaße, die hohe optische Leistungsdichte und schnelle Taktbarkeit machen sie zur idealen Strahlungsquelle für diese Anwendung", bestätigt Alfred Feilen, der Geschäftsführer vonEasytec.

Auch ein neuer Lack wurde genutzt, der ideal zur Anlage passt. Aber auch herkömmliche Lacke lassen sich verwenden – auch solche, die ohne Schutzgas aushärten.

Anzeige

Härtung in Sekunden

Der Prototyp, der nun entstanden ist, erfüllt alle Erwartungen: "Gleich mehrere lackierte 3D-Bauteile wurden in der patentierten UV-Kugel positioniert, die Hochleistungs-UV-LEDs eingeschaltet und nach wenigen Sekunden UV-Puls war die Lackschicht perfekt gleichmäßig ausgehärtet. Und das sogar bei kompliziert geformten Bauteilen, bei Hinterschneidungen und Bohrungen", freut sich Rainer Röck, der Erfinder und Patentinhaber. "Das Geniale: Weder UV-Strahler noch Bauteile müssen bewegt oder verstellt werden; auch Größe und Geometrie der Bauteile sind nebensächlich", ergänzt der Ingenieur stolz.

Die auf wenige Sekunden verkürzten Härtungszeiten ermöglichen jetzt kurze Taktzeiten. Der Energieverbrauch reduziert sich auf ca. 1/20stel gegenüber dem thermischen Trocknungsverfahren. Da die Lacke keine oder deutlich weniger Lösemittel enthalten, muss die Abluft nicht abgesaugt werden. Und die innovative Anlage benötigt wesentlich weniger Produktionsfläche als herkömmliche Anlagen. Obendrein ist sie skalierbar, lässt sich also in beliebiger Größe herstellen. Auch kann man sie in bestehende Anlagen integrieren. "Als Anwender freut es mich besonders, dass ohne Programmieraufwand Teile beliebiger Struktur sicher und schnell getrocknet werden und der Teilewechsel seinen Schrecken verliert", äußert zufrieden der Leiter funktionelle Beschichtungen Hartmut Jundt von der Ritzi Lackiertechnik GmbH.

Quelle: UD/fo
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche