Verbraucherzentrale bewertet ethische und ökologische Kriterien von 46 Investmentfonds

Menschen, die Geld in nachhaltige Fonds investieren, möchten ihr Vermögen ökologisch und ethisch vertretbar anlegen. Eine aktuelle Untersuchung des Projektes „Klimafreundliche Geldanlage“ der Verbraucherzentrale Bremen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest hat 46 ethisch-ökologische Investmentfonds bewertet. Lediglich ein Aktienfonds schließt Investitionen in Waffen, Atomenergie, Gentechnik und Erdöl sowie weitere prekäre Geschäftsfelder konsequent aus.

21.08.2014

Verbraucherzentrale bewertet ethische und ökologische Kriterien von 46 Investmentfonds zoom

Die Verbraucherschützer haben die verschiedenen Fondsprodukte dahingehend geprüft, wie konsequent bestimmte ethisch und ökologisch kritische Bereiche ausgeschlossen werden. Untersucht wurden 34 Aktienfonds und 12 Rentenfonds, zwei davon sind Staatsanleihenfonds. Sie werden in der folgenden Ergebnis-zusammenfassung nicht berücksichtigt:

  • 39 von 44 untersuchten Investmentfonds, die in Unternehmens-aktien oder -anleihen investieren, schließen nicht die klimaschädliche Kohle- und Ölindustrie aus.
  • Sieben der nachhaltigen Investmentfonds garantieren nicht, dass kein Geld mit Investitionen in Kriegsgerät wie Panzer oder Waffen verdient wird.
  • Fünf der getesteten Fonds lehnen Kinderarbeit nicht explizit ab.
  • Nur ein Aktienfonds meidet bei Investitionen alle von der Verbraucherzentrale Bremen bewerteten kontroversen Geschäftsfelder konsequent.
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„Nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig“, sagt Ulrike Brendel von der Verbraucherzentrale Bremen. Generell gibt es bei den untersuchten Fonds große Unterschiede hinsichtlich der Ausschlusskriterien. „Enttäuscht hat uns vor allem, dass bei vielen der Klimaschutz nicht ausreichend berücksichtig wird“, so Brendel. Ölkonzerne werden beispielsweise von Fondsmanagern ethisch-ökologischer Investmentfonds immer noch als Investition ausgewählt. Firmen, die die international geächteten Waffengattungen Antipersonenminen und Streumunition herstellen, sind hingegen im Investitionsportfolio aller untersuchten Fonds nicht zu finden.

„Wer sein Geld in ethisch-ökologische Fonds stecken will, sollte sich vorab sehr genau informieren“, rät Brendel. „Doch das ist nicht so einfach, denn zahlreiche Fonds haben hinsichtlich ihrer Informationen zum Nachhaltigkeitsansatz noch großen Nachholbedarf.“ Nur 13 Fonds, also nicht einmal einem Viertel, attestieren die Bremer Verbraucherschützer eine sehr hohe oder hohe Transparenz. Nahezu die Hälfte, nämlich 20 Fonds, kommuniziert die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen eher schlecht.

Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung zu ethisch-ökologischen Investmentfonds hat die Verbraucherzentrale Bremen gemeinsam mit der Stiftung Warentest in Marktübersichten für Anleger ausführlich dargestellt.

Quelle: UD/pm
 

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