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Frauen sind Schlüssel zur Nachhaltigkeit im Kakao-Sektor

In Kakaobäuerinnen investieren, heißt Nachhaltigkeit gestalten, so das Fazit der Veranstaltung „Kakaobäuerinnen, Säulen der Familien und der Kakaoproduktion“ des Forums Nachhaltiger Kakao e. V. auf der Internationalen Süßwarenmesse in Köln. Der Verein ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, Zivilgesellschaft sowie Industrie und Handel und bringt relevante Akteure aus Deutschland mit denen aus den Kakao-Produktionsländern sowie internationalen Initiativen zusammen.

16.02.2016

Frauen sind Schlüssel zur Nachhaltigkeit im Kakao-Sektor

Mehr Unterstützung für Kakaobäuerinnen, damit der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit gelingt, forderte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller, der die Veranstaltung des Forums Nachhaltiger Kakao mit über 80 Teilnehmern eröffnete. Rudolf Scheffer von Oxfam und Cathy Pieters von Mondelēz International untermauerten seine Forderung. Kakaobäuerinnen leisteten fast 50 Prozent der Arbeit im Kakaoanbau, erhielten aber nur einen geringen Teil des Einkommens dafür und besäßen nur zwei Prozent des Landes.

Insgesamt arbeiteten sie 20 Stunden pro Woche mehr als die Männer. Von 100 US-Dollarn, die eine Kakaobäuerin verdiene, kämen jedoch 90 Prozent der Familie zugute insbesondere für Ausgaben in Ernährung und Bildung der Kinder, während es bei den Männern nur 30 Prozent seien, ergänzte Fanny Assata Doumbia. Als Kakaobäuerin, Präsidentin einer Kakaobauerngenossenschaft mit über 1.000 Mitgliedern und Geschäftsführerin für Kommunikation des ersten nationalen Verbandes der Kakao- und Kaffeebäuerinnen der Côte d’Ivoire ist sie ein Beispiel dafür, dass die Zeiten sich wandeln und veraltete Strukturen zunehmend aufgebrochen werden.

Situation in Elfenbeinküste

Massandje Touré-Litse, die Generaldirektorin des nationalen Rates für Kakao und Kaffee der Côte d’Ivoire, Conseil du Café-Cacao, erläuterte die Anstrengungen ihres Landes, die Situation der Kakaobauern zu verbessern, insbesondere die Frauen zu fördern und missbräuchliche Kinderarbeit zu reduzieren. So wurde der staatlich festgelegte Mindestpreis für Kakao seit 2012 von 725 FCFA bis 2015 auf 1000 FCFA (ca. 1,50 Euro) pro Kilogramm Kakaobohnen angehoben.

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Über einen Investitionsfonds werden ländliche Infrastruktur, Schulen und die Versorgung mit Grunddienstleistungen wie Trinkwasser und Elektrizität durch Solarenergie gefördert. Die vielfältigen Maßnahmen zur Reduzierung von Kinderarbeit generell im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung von Kinderhandel, -ausbeutung und -arbeit zeigen sichtbare Erfolge.

Das US Department of Labour habe laut Touré-Litse der Côte d’Ivoire bescheinigt, das Land zu sein, welches die größten Anstrengungen unternommen habe, die missbräuchliche Kinderarbeit zu reduzieren. Die Förderung der Frauen zahle sich dabei aus. Frauen, die über Einkommen verfügen, investieren in ihre Kinder und schicken sie zur Schule. Vor diesem Hintergrund investiere die Côte d’Ivoire gezielt in die Ausbildung von Mädchen und Frauen.

Weitere Maßnahmen

Michael Opitz, Geschäftsführer der Hanns R. Neumann Stiftung, setzt zudem auf den moderierten Dialog zwischen Männern und Frauen, um den Wandel konfliktfreier zu gestalten. Er wies darauf hin, dass noch verstärkt Anstrengungen geleistet werden müssten, um Messsysteme zu entwickeln mit Indikatoren, die den Fortschritt vergleichbar verifizieren. Dies will die World Cocoa Foundation (WCF) über ihre Strategie CocoaAction in den Projekten ihrer Mitglieder aus der Schokoladenindustrie umzusetzen, wie Cathy Pieters darstellte.

Auch das erste gemeinsame Projekt PRO-PLANTEURS des Forums Nachhaltiger Kakao mit Beteiligung der Bundesregierung und der ivorischen Regierung setzt hier an. Es will 20.000 kakaoproduzierende Familienbetriebe und ihre Organisationen professionalisieren, ihre Einkommen steigern und ihre Ernährungs- und Lebenssituation insgesamt verbessern. Dabei setze es auf Kakaobäuerinnen und junge Bauern, so Wolf Kropp-Büttner, Vorstandsvorsitzender des Forum Nachhaltiger Kakao. „Wir sind besonders stolz darauf, von der Bundesregierung als Leuchtturmprojekt der der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie für das Jahr 2016 ausgezeichnet worden sein“.

Quelle: UD/pm
 

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