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Handelsmarken auf dem Detox-Catwalk

Die Outdoorbranche lebt vom Bild großer Naturverbundenheit. Funktionale Textilien sind dabei Teil der Suggestion, die Natur sei ein Abenteuer, das es zu entdecken gilt. Leider ist dieses Vergnügen sehr einseitig, da Textilien von vielen Herstellern Schadstoffe in der Umwelt hinterlassen, die diese ernsthaft belasten. Eine der Hauptursachen dafür ist der massive Einsatz polyfluorierter Chemikalien – kurz PFC. Mit der Detox-Kampagne fordert Greenpeace die Textilbranche auf, bis zum Jahr 2020 auf gefährliche Chemikalien in der Textilproduktion zu verzichten.

28.06.2017

Handelsmarken auf dem Detox-Catwalk

Aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Fähigkeiten werden PFC vor allem seit den 60er-Jahren in verschiedensten Konsumartikeln verwendet. Nicht nur in der Textilbranche kommen sie dabei zum Einsatz. PFC können sich in Möbeln, Farben oder Kochgeschirr befinden. Die besonderen Eigenschaften von PFC machen sich insbesondere die Hersteller der Outdoorbranche zu Nutze. Warum ist dies so?

In der Outdoorbranche kommen die teils als krebserregend geltenden Stoffe vor allem bei der Imprägnierung von Funktionstextilien zum Einsatz, damit diese möglichst lange wasserabweisend bleiben. Diese Chemikalien gelangen bei der Verwendung und vor allem beim Waschen der Funktionstextilien in die Umwelt. Und dort bleiben sie auch, weil sie von der Natur nicht oder kaum abgebaut werden können. Doch nicht nur im Bereich der Imprägniermittel kommen PFC zum Einsatz. Sie werden bis dato auch verwendet, um wasser- und winddichte sowie atmungsaktive Membranen auf PTFE-Basis zu produzieren, um Funktionsjacken wasser- und winddicht sowie atmungsaktiv für den Sportler oder Wanderer zu machen. Längst gibt es jedoch Lösungen, die ohne PFC auskommen und zu 100 Prozent recycelbar sind – der Schlüssel hierzu heißt Polyetherester (PES). Dabei werden Jacken und Bekleidungen aus einer Membran wie beispielsweise der von Sympatex gefertigt, die aus reinem Polyetherester und ökologisch unbedenklichen Zusatzstoffen besteht. Diese Membran kommt ohne Poren aus, ist dennoch winddicht, wasserdicht und atmungsaktiv und – im Gegensatz zu PTFE-basierten Membranen – zu 100 Prozent recycelbar.

Die Umweltorganisation Greenpeace ruft die Outdoorbranche seit vielen Jahren über ihre internationale DETOX Kampagne zum Verzicht auf ökologisch bedenkliche PFC auf. Doch trotz vorhandener Lösungskonzepte haben sich PFC-freie Kleidungsstoffe noch nicht als feste Alternative etabliert.

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Im aktuellen Test von Greenpeace hat übrigens Tchibo am Besten abgeschnitten: Die Fortschritte von Tchibo seit 2014 können sich sehen lassen. Die Hamburger haben die Vorlieferanten identifiziert, bei denen Wasser und Chemikalien in großem Umfang eingesetzt werden. Dort werden Proben genommen und Chemikalieninventare erstellt, um die verwendeten Chemikalien in der Produktion zu erfassen und, wenn nötig, für gefährliche Substanzen Eliminations- und Substitutionsprozesse zu initiieren.

Achim Lohrie, Nachhaltigkeitschef bei Tchibo: "Zur Förderung des Beratungsangebotes vor Ort arbeitet Tchibo mit der REWE Group und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) an einem Qualifizierungsprogramm für chemikalien- und abwasserintensive Produktionsprozesse und -betriebe. Ein weiteres Ergebnis unserer Detox-Bemühungen: Für unsere wasserabweisende Outdoor-Kleidung wird das PFC-freie ecorepel eingesetzt. Aber auch in anderen Fällen ist es Tchibo gelungen, bedenkliche Chemikalien durch unbedenklichere Alternativen zu ersetzen.“

Quelle: UD/pm
 

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