Leben & Wohnen

Soja statt Plastik für umweltfreundliche Kosmetik

Abgänger der Purdue University haben mit "SoyFoliate" ein Unternehmen gegründet, um ihre Entwicklung auf den Markt zu bringen: eine Soja-Alternative zu Plastik-Mikroperlen (auch: Mikroplastik). Mit letzteren belasten viele Kosmetik- und Körperpflegeprodukte die Umwelt und letztlich auch Speisefisch. Die umweltfreundlicheren Soja-Mikroperlen könnten somit letztendlich auch für den Menschen gesünder sein.

11.08.2017

Soja statt Plastik für umweltfreundliche Kosmetik

Allgegenwärtige Mikroperlen

Mikroperlen sind ein Allheilmittel in Hygieneprodukten, das in Peelings oder Seife reinere Haut, in Zahnpasta weißere Zähne und mehr verspricht. Das Problem: Die winzigen Kügelchen sind aus Plastik und daher fast so beständig wie Diamant. Sie gelangen ins Abwasser, weiter in die Weltmeere und letztlich in die Nahrungskette bis hin zum Speisefisch aus Nord- oder Ostsee - ein Umwelt- und potenzielles Menschengift also. Eben hier könnte SoyFoliate Abhilfe schaffen. "Soja hat einige bioabbaubare und hydrophile Eigenschaften, das es zu einem tollen Ersatz für Plastik-Mikroperlen macht", erklärt Samuel Lewis, einer der SoyFoliate-Gründer.

Nach einem Jahr der Marktforschung und Gesprächen mit Branchenexperten zielt das Team darauf ab, als erste eine Plastik-Alternative auf den Mikroperlen-Markt zu bringen, die wirklich vielseitig einsetzbar ist. "Wir arbeiten an einem Prototypen, um die Haltbarkeit zu testen und sicherzustellen, dass es sicher für die Umwelt ist", sagt Lewis. Denn damit würden die Sojaperlen zur von Konsumenten bevorzugten Alternative. Eine neue Formel für die Soja-Mikroperlen sollte mehr Stabilität im Produkt, aber auch bessere biologische Abbaubarkeit sichern.

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Großes Marktpotenzial

"Unsere umweltfreundlichen Soja-Mikroperlen sind eine höchst vermarktbare Alternative für die Nutzung in Hygieneprodukten", ist Lewis überzeugt. Diese Zuversicht kommt nicht von ungefähr, immerhin steigt der Druck auf Unternehmen, auf Plastik-Mikroperlen zu verzichten. Die USA haben bereits 2015 ein weitgehendes Verbot in Kosmetikprodukten beschlossen. In Europa haben einzelne Länder wie Dänemark, die Niederlande und Irland Einschränkungen vorangetrieben, teilweise auch auf EU-Ebene.

Grund dafür ist neben der Umweltbelastung, dass Plastik-Mikroperlen über Speisefisch letztlich auch den menschlichen Organismus belasten. Welche Langzeitauswirkungen das wirklich hat, ist bislang nicht genau geklärt. Eine biologisch abbaubare Soja-Alternative sollte jedenfalls neben Umwelt- auch Gesundheitsrisiken reduzieren.

Quelle: UD/pte
 

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