Soziales Engagement

Durch Basketball fürs Leben lernen

Warum sind Turnhallen nach Schulschluss abgesperrt und werden nicht genutzt, obwohl sich Kinder und Jugendliche oft langweilen und eine Freizeitbeschäftigung suchen? Bei dieser Frage setzt das gemeinnützige Projekt BasKIDball von dem Verein Innovative Sozialarbeit (iSo) und der ING-DiBa an. Dezentral organisiert, bietet es Kindern und Jugendlichen kostenlos die Möglichkeit, an mehreren Tagen in der Woche nach der Schule pädagogisch betreut in Turnhallen Basketball zu spielen. Der ganzheitliche Ansatz der Initiative wird durch zusätzliche Bildungsangebote gewährleistet. Ziel ist es, junge Menschen durch sportliche Erfolge zu motivieren und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken.

18.09.2013

Das Projekt BasKIDball bietet Kindern und Jugendlichen kostenlos die Möglichkeit, Basketball zu spielen. Fotos (2): ING-DiBa
Das Projekt BasKIDball bietet Kindern und Jugendlichen kostenlos die Möglichkeit, Basketball zu spielen. Fotos (2): ING-DiBa

Neben der Erziehung und Bildung im Elternhaus, im Kindergarten oder in der Schule ist die Jugendarbeit in Deutschland eine wichtige Säule von Bildungsangeboten für Kinder. Als gesetzliche Pflichtaufgabe der Kinder- und Jugendhilfe soll Jugendarbeit die Persönlichkeit junger Menschen in ihrer Freizeit weiterbilden. Idealerweise knüpft sie an die Interessen der Kinder und Jugendlichen an und wird gleichzeitig von ihnen mitgestaltet. Genauso funktioniert auch das Projekt BasKIDball von iSo und der ING-DiBa, das unter der Schirmherrschaft von Dirk Nowitzki steht: „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es immer schwer war, Hallen zu finden, in denen man trainieren kann. Aber toll ist auch die schulische Unterstützung. So was hätte ich früher auch gerne gehabt“, sagt der NBA-Star.

Durch BasKIDball können Kinder und Jugendliche nicht nur kostenlos Sport treiben, sondern werden gleichzeitig durch pädagogische Fachkräfte bei den Hausaufgaben betreut: „Außerdem übernehmen die Teilnehmer selbst Verantwortung, indem sie ihre eigene Homepage und ihr Internetportal pflegen und damit ihre Medienkompetenz entwickeln“, erklärt Projektleiterin Britta Eckstein von iSo. „Wir können den Kids etwas beibringen und sie merken, dass sie etwas erreichen und Erfolg haben können.“

Der Ansatz von BasKIDball ist vor allem für junge Menschen aus sozialen Brennpunkten wichtig, weil es dort nur wenig geschützte „Spielräume“ gibt. Vielmehr wachsen die Kinder und Jugendlichen in anregungsarmen und teilweise sie schädigenden Umgebungen auf, was sich wiederrum negativ auf die schulischen Leistungen auswirkt. So freut sich Eckstein vor allem über die positive Rückmeldung der Schulen, an denen das Projekt Fuß gefasst hat: „Die Anzahl der qualifizierten Hauptschulabschlüsse hat an den betreffenden Schulen deutlich zugenommen.“

Soziale Kompetenzen stärken

Bei Mannschaftssportarten wie dem Basketball ist nicht nur die sportliche Leistung für den Erfolg entscheidend. Auch Eigeninitiative, bewusstes Handeln und Entscheidungen sind gefragt. Darüber hinaus müssen die Spieler sich durchsetzen können und zu Kompromissen fähig sein, damit sie als Team funktionieren: „Im Spiel haben Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, sich gewaltfrei kennenzulernen und einen fairen Umgang miteinander zu erlernen“, informiert die Initiative auf ihrer Projektseite. Dazu tragen vor allem die Regeln des Spiels bei. Beim sogenannten Streetbasketball gibt es keinen Schiedsrichter. Fairplay ist die Grundvoraussetzung. Mögliche Streitigkeiten müssen die Spieler selbst regeln, sonst entscheidet der Münzwurf oder der Courtmonitor. „Den Jugendlichen wird ein sozialer Raum zur Verfügung gestellt, den sie aktiv mitgestalten und in dem sie Verantwortung übernehmen müssen, um ihren Interessen nachgehen zu können“, so die Initiative. Da Integration eines der Ziele von BasKIDball ist, steht die Teilnahme allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie oder Religion offen.

ING DIBA


Auf ehrenamtliche Trainer angewiesen

Ursprünglich in Bamberg gestartet gibt es die Initiative mittlerweile in 13 Städten wie Hamburg, Hannover oder Würzburg. Dadurch können momentan über 600 Kinder erreicht werden. Insgesamt beteiligen sich 15 Schulen, acht soziale Organisationen und sieben Sportvereine. Gerade die Einbindung der Vereine ist wichtig, da sie ehrenamtlich die Trainer und erfahrene Nachwuchsspieler aus dem Basketball stellen, welche die Kinder betreuen. Dabei ist das Angebot aber nicht als Konkurrenz zum Vereinssport gedacht, sondern als Ergänzung: „Es können Zielgruppen erreicht werden, die sich sonst durch strukturierte Sportangebote nicht angesprochen fühlen. Zahlreiche Jugendliche entwickeln nach einiger Zeit sogar die Bereitschaft, sich in Sportvereinen zu integrieren“, informiert der aktuelle FAIRantwortungsreport der ING-DiBa.

Möchte jemand einen neuen Standort für BasKIDball aufbauen, muss neben der Kooperation mit einem Sportverein auch das besagte Bildungsprogramm gewährleistet werden. Des Weiteren müssen die Kinder mindestens zweimal pro Woche das Angebot in Anspruch nehmen können.

Finanzielle Hilfe durch die ING-DiBa

Damit die einzelnen Standorte miteinander vernetzt werden, finanziert die ING-DiBa eine Koordinierungsstelle in Nürnberg. Diese organisiert Turniere, Veranstaltungen und Ferienfahrten: „2011 sind wir mit einigen Kids aus unterschiedlichen Standorten zur Basketball-EM nach Litauen gefahren. Das wurde durch die Finanzierung der ING-DiBa möglich. Für die meisten war das die erste große Reise überhaupt“, sagt Eckstein. Darüber hinaus helfen die Frankfurter auch bei der Programmierung der Internetportale, der Öffentlichkeitsarbeit oder standortübergreifender Veranstaltungen.

Quelle: UD
 

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