Soziales Engagement

Erstes Ronald McDonald Haus in Baden-Württemberg eröffnet

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit hat nun das Ronald McDonald Haus Tübingen eröffnet. Es bietet jährlich 600 Familien ein Zuhause auf Zeit, deren schwer kranke Kinder in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Tübingen behandelt werden. An der feierlichen Eröffnung nahmen zahlreiche Politiker und Prominente teil, darunter: Florian König, TV- und Sportmoderator sowie Schirmherr des Ronald McDonald Hauses Tübingen und Christoph Koch, Vater des bei „Wetten dass...?“ verletzten Wettkandidaten Samuel Koch.

19.09.2011

McDonald's Kinderhilfe Stiftung eröffnet erstes Ronald McDonald Haus Baden-Württembergs in Tübingen. Foto: McDonald's Kinderhilfe Stiftung
McDonald's Kinderhilfe Stiftung eröffnet erstes Ronald McDonald Haus Baden-Württembergs in Tübingen. Foto: McDonald's Kinderhilfe Stiftung

„Für Gesundheit bedarf es weit mehr, als Medizin, auch die menschliche, familiäre Nähe ist wichtig. Dass es den Kindern an nichts mangelt, dafür sind die Eltern da. Dafür, dass den Eltern an nichts mangelt, gibt es das Ronald McDonald Haus“, so Koch während der Eröffnungsfeier.

Das Ronald McDonald Haus Tübingen ist das erste Elternhaus der McDonald's Kinderhilfe Stiftung in Baden-Württemberg und mit 30 Apartments das zweitgrößte Deutschlands. Zeitgleich finden 30 Familien Platz im neuen Elternhaus. Aufgenommen werden Familien, deren schwer kranke Kinder im Universitätsklinikum Tübingen behandelt werden. Die Eltern haben so die Möglichkeit, in der schwersten Zeit des Lebens ihrer Kinder in deren unmittelbarer Nähe zu wohnen. Nach einer Studie der Universität Groningen beschleunigt die Nähe zu wichtigen Bezugspersonen den Heilungsprozess deutlich.

Elternhaus bietet „Lichtblicke“ für betroffene Familien

Unter dem Motto „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ führte der gebürtige Tübinger Florian König die rund 250 Gäste durch die Eröffnungsveranstaltung. Das Ronald McDonald Haus war hierbei zunächst komplett abgedunkelt - ein Symbol für das tiefe Loch, in das Familien fallen, wenn Kinder schwer erkranken. Christoph Koch sprach vor diesem Hintergrund in einer bewegenden Rede darüber, was es bedeutet, wenn das Leben des eigenen Kindes auf dem Spiel steht: „Wir wollten so viel und so oft wie möglich bei ihm sein. Doch das war gar nicht so einfach. Denn Eltern bringen den Betrieb auf einer Intensivstation auch durcheinander. In diesem Zusammenhang habe ich das erste Mal von der McDonald's Kinderhilfe gelesen und gedacht: Es ist so wichtig für Samuel, dass die Eltern bei ihm sind.“

Familien können laut Christoph Koch wichtige Beiträge erbringen, die das Gesundheitswesen nicht leisten kann: „Wir haben Samuel stundenlang den Kopf gehalten. Und natürlich ist es ein Unterschied, ob das ein Pfleger macht oder jemand, den er schon ein Leben lang kennt.“ Auch Kinderlieder habe die Familie am Krankenbett des Sohnes gesungen. „So etwas können nur Verwandten leisten. Aus diesem Grund war es für mich keine Frage, an der Eröffnung des Ronald McDonald Hauses Tübingen Teil zu nehmen.“

Denn genau das ist die Aufgabe der Ronald McDonald Häuser: Schwer kranke Kinder sollen in der für sie schlimmsten Zeit ihres Lebens zumindest nicht auf ihre wichtigsten Bezugspersonen verzichten müssen: ihre Eltern und Geschwister. Koch: „Das Gesundheitswesen ist ein stückweit eine Maschinerie, die funktionieren muss. Für Gesundheit bedarf es aber weit mehr, als Medizin, auch die menschliche, familiäre Nähe ist wichtig. Dass es an nichts mangelt, dafür sind die Eltern da. Dafür, dass den Eltern an nichts mangelt, dafür gibt es das Ronald McDonald Haus.“

Weitere Stimmen zur Eröffnung des Ronald McDonald Hauses:

Florian König, TV- und Sportmoderator sowie Schirmherr des Ronald McDonald Hauses Tübingen: „Im Sport zählt oft nur der Platz auf dem Treppchen. Bei einem schwer kranken Kind ist jeder kleine Schritt auf dem Weg zur Besserung bedeutend. Die Ronald McDonald Häuser helfen, dass Kinder schneller wieder gesund werden. Als zweifacher Familienvater freue ich mich sehr, das Ronald McDonald Haus in meinem Geburtsort Tübingen zu unterstützen.“

Hermann Strampfer, Regierungspräsident Tübingen: „Im Ronald McDonald Haus gehen Wohltätigkeit und Ehrenamt eine wunderbare Allianz ein. Die McDonald's Kinderhilfe Stiftung finanziert und das Ehrenamt erfüllt es mit Leben. Es ist für die Kranken und ihre Familien, aber auch für uns alle ein Zeichen für Menschenliebe und Zuversicht.“

Prof. Dr. Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor der Uniklinik Tübingen: „Das Elternhaus ist eine enorme Unterstützung für die Arbeit der Kinderklinik. Wenn die Eltern nahe bei ihren kranken Kindern sein können, können diese ihre Krankheit besser bewältigen, und ihre Genesung wird unterstützt. Den Eltern selbst ist auch dadurch geholfen, dass ihnen ein Zuhause auf Zeit zur Verfügung gestellt wird. So haben sie zumindest eine Sorge weniger und können sich darauf konzentrieren, ihrem kranken Kind zu helfen.“

Hadi Teherani, Architekt: „Für mich stand vor allem im Mittelpunkt, den Kindern zu helfen und deren Zukunft zu sichern. Das ist glaube ich die größte Verantwortung, die wir als Erwachsene in dieser Welt haben.“

Manfred Welzel, Vorstandsvorsitzender der McDonald's Kinderhilfe Stiftung: „Wir unterstützen schwer kranke Kinder, die weit weg von zuhause im Krankenhaus untergebracht sind. Wir wollen, dass sie in der vielleicht schwersten Zeit ihres Lebens nicht auf ihre wichtigsten Bezugspersonen verzichten müssen: Ihre Eltern und Geschwister. Deshalb bauen wir in der Nähe von Kliniken unsere Ronald McDoanld's Häuser: Wir bieten den Familien der Kinder hier ein Zuhause auf Zeit - solange, bis die Kinder hoffentlich Gesund wieder entlassen werden.“

Über die McDonald's Kinderhilfe Stiftung:

Die McDonald's Kinderhilfe setzt sich seit 1987 für die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern in Deutschland ein. Die Stiftung betreibt bundesweit 17 Ronald McDonald Häuser in der Nähe von Kinderkliniken als Zuhause auf Zeit für Familien schwer kranker Kinder. Jedes Jahr nutzen rund 6.000 Familien bundesweit die Elternhäuser, um die schwere Zeit gemeinsam durchzustehen. In drei Ronald McDonald Oasen können sich Familien zudem direkt in der Klinik zurückziehen und geborgen fühlen. Darüber hinaus fördert die McDonald's Kinderhilfe Stiftung Projekte, die sich dem Wohlbefinden von Kindern widmen.

Quelle: UD / cp
 

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