Soziales Engagement

Gegen Hunger: Bayer baut Food Chain Partnerschaften aus

Laut einer Studie der UN wird die Weltbevölkerung bis 2050 von aktuell rund sieben Milliarden Menschen auf über neun Milliarden anwachsen. Bereits heute ist Angaben der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) zufolge aber schon jeder sechste Mensch unterernährt. Antworten auf die Versorgungskrise sind daher eine zentrale Herausforderung der Weltgemeinschaft und werden zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. Welche Rolle Unternehmen bei der Bekämpfung des Hungers einnehmen können, zeigt nun das Beispiel von Bayer. Das Unternehmen entwickelte in den letzten Jahren den „Food Chain Partnership-Ansatz“. Dieser basiert auf einem breiten Wissens- und Technologietransfer und soll die weltweite Produktion von Nahrungsmitteln nachhaltig steigern.

14.03.2011

Ein indischer Landwirt (l.) im Gespräch mit einem Pflanzenschutz-Fachmann von Bayer CropScience, Foto: Bayer Crop Science
Ein indischer Landwirt (l.) im Gespräch mit einem Pflanzenschutz-Fachmann von Bayer CropScience, Foto: Bayer Crop Science

Angaben von SOS Kinderdörfer zufolge sterben jedes Jahr 2,2 Millionen Kinder an Unterernährung, und jedes dritte Kleinkind in Afrika und Südasien ist aufgrund mangelnder Ernährung unterentwickelt. Das entspricht schon heute einer Zahl von 195 Millionen Kindern. Das Ziel der Weltgemeinschaft, die Zahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren, ist nach Einschätzung der FAO nicht mehr realistisch - der zwischenstaatliche Ansatz scheint gescheitert. Wie in anderen Bereichen der Millennium Development Goals rücken daher auch bei der Bekämpfung von Unterernährung und Hunger große, weltweit operierende Unternehmen stärker in den Mittelpunkt. Diese legen ihren Fokus dabei vor allem auf eine Ertragsteigerung durch wissenschaftlichen und technischen Fortschritt.

Food Chain Partnership

Die wichtigste Basis für eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion sind aber immer noch die Bauern selbst. Mangelndes Wissen und veraltete Produktionsmethoden führen oftmals zu unzureichenden Erträgen. Dies schadet nicht nur den Produzenten selbst, sondern erschwert auch die Versorgung der übrigen Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln. Der Food Chain Partnership-Ansatz von Bayer will daher an der untersten Stufe der Versorgungspyramide ansetzen und Landwirte für moderne Produktionsmethoden gewinnen. Den zentralen Ansatz des Unternehmens erläutert dabei Dr. Wolfgang Große Entrup, Leiter des Konzernbereiches Umwelt & Nachhaltigkeit der Bayer AG, im aktuellen UN Global Compact Jahrbuch Deutschland 2010: „Die Landwirte lernen von den Profis nachhaltigen Anbau im Sinne guter landwirtschaftlicher Praxis. Dazu zählt auch der kontrollierte und umweltverträglich Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Hochwertiges Saatgut, verbesserte Behandlungspläne und konsequente Kontrolle des Schädlingsbefalls erhöhen dabei nicht nur die Erträge, sondern insbesondere auch die Qualität von Gemüse und Obst.“ Experten von Bayer CropScience stehen den Farmern dabei über den gesamten Produktionsprozess, vom Anbau über die Pflege der Pflanzen bis hin zur Ernte, zur Seite und können so direkt auf Fehler und Fortschritte aufmerksam machen.

Ein weiterer wichtiger Punkt der weltweiten Beratertätigkeit des Konzerns ist der hohe Anspruch der Industrienationen an Importgemüse und -obst. Mit der Entwicklung und Verbreitung neuer Sorten ermöglicht es Bayer CropScience den Bauern, ihre durch die neuen Anbaumethoden gewonnenen Produkte auf den internationalen Märkten abzusetzen. Für den Konzern ergibt sich somit eine Win-win-Situation: „Das besondere am Food Chain Partnership-Konzept ist es, dass alle Partner innerhalb der Lebensmittelkette - vom Landwirt über den Händler bis hin zum Verkäufer und Konsumenten - wie auch langfristig Bayer daraus Nutzen ziehen können,“ so Große Entrup weiter.

Indiens abgehängte Landbevölkerung

In den Debatten um Hunger und Unterernährung werden aufstrebende Länder wie China, Brasilien und Indien gerne vergessen. Gerade in Indien, wo immer noch fast 70 Prozent der Bevölkerung im Agrarbereich tätig sind, leidet die Versorgung der Bevölkerung aber unter veralteten Produktionsbedingungen und ineffizientem Sortenmanagement. Gleichzeitig ist der Bedarf nach hochwertigen Lebensmitteln in dem Schwellenland in den letzen Jahren enorm angewachsen. Die wachsende Bevölkerung von über einer Milliarde Menschen und der wachsende Wohlstand von Teilen der Bevölkerung werden auch in Zukunft die Nachfrage stetig steigen lassen. Auch aus diesem Grund stellt Große Entrup fest, dass Indien eines der Schwerpunktgebiete des Engagements von Bayer ist und in näherer Zukunft auch bleiben wird.

Höhere Qualität, größerer Ertrag

Die Okrafrucht, eine Pflanzenart aus der Familie der Malvengewächse, gehört in Indien zu den beliebtesten Nahrungsmitteln überhaupt. Im Bundesstaat Gujarat an der Westküste startete Bayer CropScience daher eine spezielle auf diese Frucht abgestimmte Initiative. Zusammen mit Pflanzenschutzexperten entwickelte der Konzern eine speziell auf die Boden- und Wetterverhältnisse der Region abgestimmte Sorte und informierte Farmer und Zulieferer über die idealen Anbaubedingungen der Frucht. Innerhalb kürzester Zeit war es so möglich, den durchschnittlichen Ertrag der beteiligten Bauern um ein Drittel zu steigern. Durch die verbesserte Qualität der Früchte und die Hilfe der Bayerexperten bei der Schädlingsbekämpfung konnten die Landwirte ihr Nettoeinkommen um bis zu 40 Prozent steigern. Die Einbindung einer Supermarktkette als fester Partner garantierte den Bauern zudem stabile Preise.

Auf diesem Konzept beruht auch eine weitere Initiative des Konzerns. Zusammen mit der Reitzel-Gruppe, einem internationalen Handelsunternehmen, fördert Bayer CropScience schon seit 2009 die Produktion von qualitativ hochwertigen Gewürzgurken in Indien. Experten des Unternehmens beraten die Farmer dabei in Fragen des Ressourcenschutzes, Anbaumethoden und einem optimierten Wassermanagement. Eine Ausweitung des Engagements wurde im Februar auf der Fruit Logistica in Berlin unterzeichnet. Mit der Einbindung der Reitzel-Gruppe sichert Bayer CropScience somit den langfristigen Erfolg ihres Engagements: „Der Vertragsanbau in Kombination mit den Empfehlungen der Techniker von Reitzel und der agronomischen Unterstützung von Bayer gilt als die am besten geeignete Methode, um Gewürzgurken anzubauen. Dies unterstützt die Landwirte bei ihren Anstrengungen, ihre Waren lokal und international zu vermarkten“, betonte Bernard Poupon, CEO der Reitzel-Gruppe, anlässlich der Unterzeichnung.

250 Projekte weltweit

Bei ihrem Engagement zur Verbesserung der weltweiten Versorgungslage konzentriert sich Bayer aber nicht nur auf Länder in der dritten Welt, sondern ist auch in Europa, Australien oder etwa Süd-Afrika aktiv. So engagiert sich das Unternehmen für die nachhaltige Produktion hochwertiger Speiseäpfel in Ostdeutschland, fördert die umweltverträgliche Bekämpfung der Blattlaus in Australien und unterstütz den nachhaltigen Weinanbau in Südafrika. Insgesamt unterstützt das Unternehmen momentan 250 Projekte weltweit, wobei ein weiterer Ausbau bereits in der Planungsphase ist.

Quelle: UD
 

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