Soziales Engagement

Nokia zeichnet “YouthActionNet Global Fellows 2009” aus

Den 27 jährigen Palästinenser Mohammed Zaid-Kilany verbindet auf den ersten Blick nicht viel mit dem 29 jährigen Kolumbianer Alejandro Zapata Arango und der 27 jährigen US-Amerikanerin Sarah Gogel. Sie leben in unterschiedlichen Regionen der Welt und doch haben sie eine Gemeinsamkeit: Sie sind drei von 20 kürzlich ernannten „YouthActionNet Global Fellows 2009“. Der finnische Mobilfunkhersteller Nokia und die amerikanische Jugendorganisation International Youth Foundation (IYF) zeichnen damit herausragende jugendliche Persönlichkeiten zwischen 18 und 29 Jahren aus, die ein Projekt ins Leben gerufen haben, dass sich mit innovativen Mitteln für die nachhaltige Lösung gesellschaftlicher Probleme einsetzt. UmweltDialog stellt einige der 2009 ausgezeichneten Projekte näher vor.

19.08.2009

Grafik: MACLEG/Fotolia.com
Grafik: MACLEG/Fotolia.com
Einer der diesjährigen Gewinner ist Mohammed Zaid Al-Kilany. Der 27jährige Palästinenser ist Mitbegründer des Projekts „Souktel“, ein auf Kommunikation über Mobiltelefone basierender Service, der über Kurzmitteilungen Arbeitssuchenden im mittleren Osten den Zugang zu Informationen über Beschäftigung und Trainingsmöglichkeiten bietet und darüber hinaus Hilfsorganisationen die Arbeit in der Region erleichtert. Der Service „JobMatch“ verbindet Arbeitssuchende via SMS mit Arbeitgebern. Die Arbeitssuchenden registrieren sich per SMS bei Souktel und senden dann, mittels weiterer Kurzmitteilungen, die wichtigsten Details ihres Lebenslaufes oder ihres Berufswunsches an das Souktel-System. Dieses speichert die Angaben, und wenn der Arbeitssuchende eine SMS mit dem Text „match me“ an das Souktel System schickt, bekommt er eine Liste mit Jobs, die zu den angegeben Details passen, zugesendet. Der andere Service „AidLink“ unter dem Dach von „Souktel“ funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip und richtet sich in erster Linie an Hilfsorganisationen und an diejenigen, die Hilfe brauchen. Denn in der Region mangele es nicht an Hilfe, „aber an der Verteilung und dem Wissen über die Hilfsleistungen“, erläuter Al-Kilany. Damit reagiert „Souktel“ auf drängende Probleme in Palästina: Informationsbeschaffung ist häufig schwer, die Menschen haben keinen Internetzugang, Zeitungen sind teuer, und Transportmöglichkeiten sind durch unzählige Straßenkontrollpunkte sehr langsam. „Aber mindestens 80 Prozent der Menschen in West Bank haben Mobiltelefone“, betont Al-Kilany, daher könne Souktel mit dem angebotenen Service Informationslücken schließen und damit einen Beitrag zur Armutsreduktion leisten. Im Jahr 2008 meldeten sich 12.000 palästinensische Arbeitsuchende und 250 Arbeitgeber, erklärt Al-Kilany.

Für ein anderes spannendes Projekt ist der 29 jährige Kolumbianer Alejandro Zapata Arango ausgezeichnet worden. Sein Projekt „Portafolio Verde“ hat sich „Innovation für nachhaltige Entwicklung“ zur Aufgabe gemacht. Um dieser Aufgabe nachzukommen, entwickelt „Portafolio Verde“ Nachhaltigkeitsstrategien für nationale und internationale Unternehmen, vor allem im landwirtschaftlichen Bereich. Beispielsweise trainiert und entwickelt Zapata momentan nachhaltige Arbeitsweisen für eine Vereinigung von 20 Honigproduzenten, die im Prozess einer Fair-Trade Zertifizierung sind, um ihre Produkte besser vermarkten zu können. In einem anderen Projekt arbeitet „Portafolio Verde“ mit dem Bürgermeisteramt von Medellin zusammen, um mit einkommensschwachen Gemeindemitgliedern urbanen Gemüseanbau zu entwickeln, der eine Selbstversorgung und den Verkauf der Überschüsse ermöglichen soll. Insgesamt geht es dem Projekt darum, fair gehandelte nachhaltige Produkte und Produktionsverfahren zu entwickeln und zu implementieren. 2008 hat das Projekt über 400 Bauern und Binnenflüchtlinge unterstützt.

Neue Fähigkeiten zu entwickeln und umzusetzen ist auch das zentrale Anliegen von „Global Potential“, einem us-amerikanischen Hilfsprogamm. Die 27 jährige Mitgründerin Sarah Gogel eröffnet mit diesem Projekt einkommensschwachen, sozial benachteiligten Jugendlichen aus amerikanischen Großstädten neue Perspektiven und gibt ihnen die Chance, ihr Leben und damit auch das Leben anderer positiv zu verändern. Ein 16-wöchiges Training in sozialer Unternehmensführung bereitet die „Global Potential“-Teilnehmer in ihren High-Schools und Gemeinschaftszentren auf einen sechswöchigen Praktikumsaufenthalt in einem Entwicklungsland vor. Sie sollen dort lernen, „ihre Probleme in einen Kontext zu setzen und Lösungen zu entwickeln“, sagt Sarah Gogel und führt fort, dass es ohne solche Projekte schwer sei, den „Kreislauf aus Armut, Gewalt, Drogen, früher Schwangerschaften und mangelnder Bildung und Motivation“ zu durchbrechen. Nach ihrer Rückkehr entwickeln die Jugendlichen über neun Monate lang ein soziales Projekt in ihrem Stadtteil, um die dortigen Probleme anzugehen. Das Ziel des Projekts ist es, den lokalen sozialen Wandel sowohl im eigenen, als auch in den besuchten Entwicklungsländern positiv zu unterstützen. Bis jetzt haben 50 Jugendliche an dem Programm teilgenommen und Projekte in New York und der Dominikanischen Republik angestoßen, Nicaragua und Haiti sollen bald folgen.

Kirsi Somunen, Vize Präsident Nachhaltigkeit bei Nokia, lobt die Preisträger: „Mit ihrem Beispiel zeigen sie, wie wichtig Kreativität, Ausdauer, Teamarbeit und Handeln sind, um die entscheidenden gesellschaftlichen Probleme anzupacken“. Für den Mobilfunkhersteller Nokia ist soziales Engagement ein Kernbereich des CSR-Managements und der Fokus auf Jugendprojekte ein besonderes Anliegen. Nokia erklärt, „die Entwicklung der Jugend ist essentiell für sozialen und ökonomischen Fortschritt, besonders in benachteiligten Gemeinden und Gemeinschaften“, mit dem Engagement wolle man „einen positiven Beitrag zu der Gesellschaft leisten auf lokaler und globaler Ebene“, bekräftigt das Unternehmen.

Bereits zum achten Mal zeichnet Nokia in Kooperation mit der IYF 20 herausragende junge "social entrepreneurs" aus. „Leidenschaftliche, engagierte junge Führungskräfte, die sich bei Problemen nicht abwenden, sondern Farbe bekennen und handeln“, hebt William S. Reese, Präsident und CEO der IYF, hervor. Das im Jahr 2002 gestartete „Global Fellowship Program“ haben seit der Gründung 160 junge Menschen aus allen Kontinenten mit ihren unterschiedlichen Projektideen durchlaufen. In dem zwölf monatigen Programm erhalten die ausgewählten Stipendiaten die Möglichkeit, in einem einwöchigen Seminar in Washington DC ihre Führungsqualitäten und -fähigkeiten auszubauen und weiter zu entwickeln. Außerdem sei der Bedarf an „Netzwerken, Fähigkeiten und Ressourcen, um ihren Beitrag für eine positive Veränderung der Welt auszudehnen“, besonders hoch, stellt die IYF fest. Daher bietet das „Global Fellowship Program“ den Stipendiaten Fortbildungen bei den Themen Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung sowie umfangreiche Möglichkeiten zum Aufbau eines internationalen Netzwerks mit anderen Jugendlichen, NGOs und Partnern aus der Geschäftswelt. Das Ziel von Nokia und IYF ist es, mit dem YouthActionNet-Programm eine „neue Generation sozial- und gemeinschaftsbewusster globaler Bürger auszubilden, die positive Veränderungen in ihrer Gemeinschaft, in ihren Ländern und in der Welt leisten“, betonen beide Kooperationspartner.
Quelle: UD
 
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