Soziales Engagement

Visionen von Weiblichkeit

Unter dem Titel „Madonna“ ist jetzt in Dresden eine Ausstellung über Visionen, Wirklichkeiten und Anfechtungen von Weiblichkeit zu Ende gegangen. Ausstellung und Begleitprogramm wurden unterstützt von der Philip Morris Kunstförderung und ihrer Initiative „Für ein Zuhause ohne Gewalt“.

01.06.2005

Jede Frau hat ein Geheimnis...  jede vierte davon ein besonders schmerzvolles. Sie ist Opfer häuslicher Gewalt. Dieses in der Öffentlichkeit häufig ignorierte Thema nahm in der Ausstellung „Madonna“ im Kunsthaus Dresden einen wichtigen Platz ein.

Weibliche Erfahrungen von Gewalt und Bedrohung spiegelten sich in den Werken von 16 internationalen Künstlerinnen sowie wöchentlichen Veranstaltungen wie Lesungen, Diskussionen und Filmen wider. Insgesamt etwa 1.500 Besucher zählte die Madonna-Ausstellung. „Es ist wirklich sehr gut gelaufen, dabei sagt man den Dresdnern ja gewisse Berührungsängste mit zeitgenössischer Kunst nach“, freut sich Susanne Weiß vom Kunsthaus Dresden. Erfolgreich sei das Projekt aber vor allem deshalb gewesen, weil es das prekäre Thema häusliche Gewalt so eindeutig in die Öffentlichkeit rückte.

Sind Frauen die idealen Opfer?
 
“It´s a man´s world”, sang schon Soullegende James Brown. Doch was bedeutet das im weiblichen Alltag? „Die zentrale Frage dieser Ausstellung heißt: Was macht Weiblichkeit heute aus?“, so Kunsthaus-Chefin Christiane Mennicke gegenüber der Dresdner Morgenpost. Die Künstlerin Alicia Framis aus Barcelona etwa zeigt auf, wie sehr unsere Städte von und für Männer gestaltet seien. Sie sind dunkel, gefährlich und gewalttätig.
 
Der Titel der Ausstellung lädt zu unterschiedlichen Assoziationen ein: man kann an die kirchlich-keusche Gottesmutter denken oder an die gleichnamige laszive Pop-Ikone aus den USA. Ein Spannungsfeld, in dem Frauen heute wie früher Verwirklichung suchen. Was müssen sie dabei nicht alles sein? Liebhaberin, Mutter, Hausfrau und natürlich auch im Beruf „ihren Mann stehen“.
Eine repräsentative Untersuchung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2004 zeigt, dass jede vierte Frau in Deutschland von Formen häuslicher Gewalt durch Beziehungspartner betroffen ist. Häusliche Gewalt führt damit die offizielle Liste der Gewalttaten in Deutschland an. Sie findet oft im Verborgenen statt und zieht sich durch alle sozialen Schichten - auch in unserer nächsten Umgebung.
 
Für viele von Gewalt betroffene Frauen sind Frauenhäuser eine erste Anlaufstelle, die ihnen Schutz, Beratung und Unterstützung bieten. So auch das Frauenschutzhaus Dresden, das im Rahmen der Initiative „Für ein Zuhause ohne Gewalt“ der Philip Morris GmbH unterstützt wird. Hier finden Betroffene bereits seit 1993 mit ihren Kindern einen Ort, der ihnen Sicherheit, Verständnis und Unterstützung bietet.
 
Unter dem Titel „Under Pressure“ diskutierten Vertreterinnen des Frauenschutzhauses Dresden e.V., der Philip Morris GmbH sowie Künstlerinnen über Lösungswege. Eindringlich wurde der Appell nicht zuletzt durch die begleitende Lesung der Schauspielerin Hannelore Koch, die aus Aufzeichnungen betroffener Frauen vorlas.   
 
Aber diese Ausstellung stellte nicht nur die Macht von Männern in Frage. Vielmehr versuchten viele Künstlerinnen in ihren Arbeiten ein eigenes Selbstbild zu erschaffen. So etwa die Hamburgerin Margit Czenki: ihre vorgestellte Arbeit ist eine Collage aus Urlaubsfotos und Auszügen aus dem Stammbaum einer Frau Anfang des 19. Jahrhunderts, welches sich zu einem „Lebenskleid“ verdichtet. Die Begrenzung des Kleides wird dabei zum Symbol für gesellschaftliche Grenzen. Das „alte“ Frauenbilder auch heute noch so verstanden werden, zeigt die Zeitlosigkeit dieses Themas.

Möglich wurden Kunstausstellung und Diskussionen dank der Förderung der Philip Morris GmbH. Mit den Mitteln der Kunst möchte das Unternehmen auf soziale Themen aufmerksam machen und verschiedene gesellschaftliche Bereiche miteinander verknüpfen. Ziel sei es, nicht nur Künstlern bei der Verwirklichung ihrer Ideen zu helfen, sondern allgemein ein Klima der Toleranz gegenüber Neuem und Unbequemem zu fördern. Aus diesem Grund hat die Philip Morris Kunstförderung in den vergangenen fünf Jahren zunehmend soziale Kunstprojekte ins Leben gerufen oder unterstützt.
Quelle: UD
 

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