Soziales Engagement

Wie Inklusionssport noch mehr Schule machen kann

Das Besondere am Inklusionssport: Er endet nicht mit dem Abschlusszeugnis in der Hand. Denn vor allem in der Freizeit ist er gefragt – das belegt die aktuelle „Lift Unified Umfrage“ unter Sportlern mit und ohne Behinderung. Die Läufer berichten über ihre Erfahrungen mit dem Kooperationsprojekt „Gemeinsam läuft’s besser“ von Lift Apfelschorle und Special Olympics Deutschland, einem erfolgreichen Pionier des Inklusionssports.

25.09.2015

Wie Inklusionssport noch mehr Schule machen kann zoom

„Das Thema Inklusion wird ganz oft mit Schule und Bildung verknüpft, es ist aber viel mehr“, sagt Steffa Michailowa von Special Olympics Deutschland (SOD). Dieses „viel mehr“ zeigt eindrücklich die aktuelle „Lift Unified Umfrage“ unter Läufern des inklusiven Kooperationsprojekts „Gemeinsam läuft’s besser“. Zu Wort kamen sowohl Athleten mit geistiger Behinderung, als auch Sportler ohne geistige Behinderung, die gemeinsam in ihrer Freizeit in Lift Unified Laufgruppen trainieren. Sie alle eint: Sie wollen Spaß, Sport und ihre Freizeit zusammen mit anderen verbringen.

In den Lift Unified Laufgruppen ist Sport auf Augenhöhe eine Selbstverständlichkeit. Hier erleben seit 2013 die Läufer regelmäßig, wie bereichernd gemeinsamer Sport von Menschen mit und ohne geistige Behinderungen ist. Und vor allem, wie einfach sich dabei Berührungsängste in Luft auflösen. Die Umfrage zeigt: Vor dem ersten gemeinsamen Training hatten nur einige wenige der Befragten derlei Ängste – die sich aber schließlich bei keinem der Sportler bestätigten. Im Gegenteil: Die knapp zehn Prozent der Läufer ohne Behinderung überwanden durch den Sport ihre anfänglichen Vorurteile und Sorgen.

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Die Chance der Freiwilligkeit

Inklusion bewusst zu fördern, ist die Hauptmotivation für die Laufpartner, um sich beim Projekt zu engagieren. Dieser Gedanke geht Hand in Hand mit dem Spaß am Laufen – der auf Platz zwei der Gründe für die Teilnahme steht. „Der Hauptunterschied zwischen Schule und Freizeitsport besteht in der Freiwilligkeit. Wer sich in inklusiven Trainingsgruppen engagiert, tut das aus einer besonderen persönlichen Motivation heraus“, sagt Steffa Michailowa von SOD.

In der Schule ist Inklusion ein Pflichtthema, es steht deshalb auch höher auf der politischen Agenda. Doch Inklusion sollte nicht am Schultor enden. Gerade deshalb sind inklusive Freizeitsport-Angebote besonders wichtig. Hier treffen Menschen aufeinander, die im Alltag oft nur wenige Berührungspunkte haben. So sind zwar ein Drittel der befragten Laufpartner miteinander verwandt, die überwiegende Mehrheit aber lernte sich erst beim Training kennen – und schätzen. „Mir geht es vor allem um den Spaß, den wir miteinander haben“, sagt mehr als jeder zweite Laufpartner. Auch bei den Sportlern mit Behinderung lautet die häufigste Antwort: „Wir haben Spaß zusammen!“

Mehr Information für mehr Inklusion

Die meisten Sportler erfahren durch Lauf-Events oder den SOD von den inklusiven Lift Unified Laufgruppen. „Um Menschen für inklusiven Sport zu gewinnen, braucht es deshalb noch mehr Information“, sagt Steffa Michailowa. Je mehr größere, nationale Veranstaltungen zum Beispiel der SOD ausrichtet desto mehr Menschen wissen um die Möglichkeit, inklusiven Sport zu treiben. Zum anderen müssten die Vereine verstärkt inklusive Angebote machen, also mit Behindertenorganisationen in Kontakt treten und gemeinsam Möglichkeiten erarbeiten. „Inklusion ist ein Prozess, bei dem wir – trotz aller Erfolge der Lift Unified Laufgruppen – noch am Anfang stehen“, sagt Michailowa.

Im Leben der inklusiven Sportler bilden die Lift Unified Laufgruppen eine stabile Konstante. Wer einmal damit angefangen hat, scheint auch dabei zu bleiben. Ein Drittel der befragten Läufer macht bereits seit rund zwei Jahren mit, trainiert wird meist einmal pro Woche. Bei den Sportlern mit Behinderung stärkt das gemeinsame Rundendrehen ihr Selbstbewusstsein. Sie schätzen das Lob, das sie in der Gruppe erhalten. Und das Laufen sorgt für ein besseres Körpergefühl. „Beim Walken bekomme ich meinen Körper besser in den Griff. Hier fühle ich mich wohl“, erzählt eine Athletin.

Quelle: UD/cp
 

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