Automobilhersteller engagieren sich für Berufsausbildung in China
China ist einer der größten Wachstumsmärkte für die Automobilindustrie. Bisher mangelt es in den Werkstätten und Betrieben jedoch an gut ausgebildeten Fachkräften, um dieses Wachstum zu stützen. Mit einer Berufsausbildung nach deutschem Qualitätsstandard sollen chinesische Kfz-Mechatroniker nun für entsprechende Anforderungen fit gemacht werden. Dafür haben sich die fünf deutschen Automobilhersteller, Audi, BMW, Daimler, Porsche und VW gemeinsam mit dem Bildungsministerium der Volksrepublik China und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in einer Allianz zusammengeschlossen.
21.10.2011
Die deutschen Hersteller bringen ihr Fachwissen in die Allianz ein, um die Berufsausbildung gemeinsam mit dem chinesischen Bildungsministerium an den Anforderungen des Marktes auszurichten. So findet die dreijährige Kfz-Mechatroniker-Lehre in kleinen Klassen statt und ist stark auf die Praxis ausgerichtet. Das dritte Jahr verbringen die Lehrlinge zum Beispiel überwiegend in einem Fachbetrieb. „In den Ausbildungswerkstätten wird das theoretische Wissen unmittelbar umgesetzt“, sagt Torsten Klavs, Mitarbeiter der Porsche AG und Sprecher der Automobilhersteller im Projekt. „Die Schüler arbeiten dabei von Anfang an mit simulierten Kundenaufträgen von der Wartung bis zur komplexen Diagnose.“
Das chinesische Bildungsministerium unterstützt die Schulen dabei, die Ausbildung einheitlich zu gestalten. Dabei stellt es auch sicher, dass die Lehrinhalte kontinuierlich aktualisiert und auch von anderen Ausbildungseinrichtungen im Land genutzt werden. Parallel dazu investieren die Partner in die Fortbildung von Lehrern, denn letztlich sichern sie die gute Qualifikation der Lehrlinge. Bis 2013 sollen 25 Schulen in das Gemeinschaftsvorhaben integriert und ein landesweiter Standard etabliert sein.
Ein Erfolg der Kooperation zeichnet sich bereits ab - das Konzept könnte als Vorbild für weitere Kooperationen in anderen Berufsbildern und Branchen dienen. Auch Sabine Trommershäuser, die Projektleiterin der GIZ in China, ist zufrieden „Erst das Vertrauen aus 30 Jahren gewachsener Beziehung zwischen chinesischen Institutionen und der GIZ und die Erfahrungen aus internationalen Bildungsprojekten machen dieses Projekt möglich. Wir können das Ministerium zu Fragen der Berufsbildungs- und Strukturreform in China beraten und dies durch die gute Zusammenarbeit mit den Herstellern auf technisch höchstem Standard tun.“