Rainer Wend: „Wir haben große Schritte gemacht“

Unternehmen werden längst nicht mehr nur an ihrem wirtschaftlichen Erfolg gemessen. Für Mitarbeiter, Kunden und Investoren sind gesellschaftliche Verantwortung, umweltbewusstes Handeln sowie gegenseitiger Respekt mindestens ebenso wichtig. Im aktuellen CR-Report stellt die Deutsche Post DHL ihr Engagement in diesem Bereich vor. Ein Gespräch mit Rainer Wend, dem Zentralbereichsleiter Politik und Unternehmensverantwortung im Konzern.

08.08.2011

Rainer Wend im Interview, Foto: Deutsche Post DHL
Rainer Wend im Interview, Foto: Deutsche Post DHL

Herr Wend, können Sie kurz die Kernthemen der Unternehmensverantwortung der Deutschen Post DHL skizzieren.

Rainer Wend: Unter dem übergreifenden Motto „Living Responsibility“ fokussieren wir unser Engagement auf die Themen Umweltschutz, Katastrophenmanagement und Bildung. Unser aktueller CR-Report zeigt deutlich, wie vielfältig unsere Anstrengungen auf diesen Gebieten sind. Und er unterstreicht, dass wir in allen Bereichen Fortschritte machen. Dennoch wollen wir unsere Bemühungen und unser Engagement weiter ausbauen.

Können Sie uns die Inhalte und Ziele dieser drei Schwerpunktthemen nennen?

Rainer Wend: Die drei gerade genannten Säulen unserer CR-Strategie heißen GoGreen, GoHelp, GoTeach. Mit GoGreen wollen wir die von der Deutschen Post DHL verursachten Auswirkungen auf die Umwelt kompensieren. GoHelp bündelt unsere Aktivitäten im Logistik-Management bei Umwelt- und Naturkatastrophen. Mit unserem Bildungsförderungsprogramm GoTeach wollen wir einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit leisten. Dazu unterstützen wir Projekte, die Kindern und Jugendlichen bessere Chancen auf einen guten Schulabschluss eröffnen.

Welche konkreten, messbaren Ergebnisse nennt der aktuelle CR-Report?

Rainer Wend: Wichtigstes Ziel ist nach wie vor die Verbesserung unserer CO2-Effizienz. Und dabei sind wir im vergangenen Jahr wieder ein gutes Stück vorangekommen, haben sozusagen mehrere Schritte auf einmal gemacht. Denn schon heute haben wir die Energieeffizienz erreicht, die wir erst für 2012 avisiert hatten. Für diese Fortschritte und unsere nachhaltigen Aktivitäten im Allgemeinen wurden wir zum wiederholten Male in verschiedenen angesehenen internationalen Indizes sehr gut bewertet.

Umweltschutz wird bei der Deutschen Post DHL also ganz großgeschrieben. Dabei sind doch die Logistiker weltweit einer der Hauptverursacher für unsere Umweltprobleme.

Rainer Wend: Die Logistikbranche ist das Rückgrat des globalen Handels. Ihre Transportleistung macht das heutige Ausmaß der weltweiten wirtschaftlichen Zusammenarbeit erst möglich. Gleichzeitig steht die Logistikbranche für etwa 14 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Daraus ergibt sich eine klare Aufgabe: Logistiker müssen Teil der Lösung sein und ihre strategische Stellung für eine emissionsarme globale Wirtschaft einsetzen. Hierzu zählt beispielsweise der Einsatz verbrauchsarmer Fahrzeuge und Flugzeuge. Vor allem aber müssen wir die Entwicklung optimierter Systeme und innovativer Kundenlösungen vorantreiben, die es erlauben, jeden Warentransport effizient und damit umweltschonend zu gestalten.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Katastrophenhilfe. Bei welchen Hilfsaktionen war die Deutsche Post DHL im vergangenen Jahr vor Ort?

Rainer Wend: Gleich vier Mal waren unsere Teams im vergangenen Jahr nach Umwelt- und Naturkatastrophen im Einsatz. Unsere Hilfe ist wichtig, wie wir vor allem in Pakistan gesehen haben. Unsere Teams waren insgesamt drei Wochen vor Ort und haben Hilfslieferungen am Flughafen für den Weitertransport ins Land vorbereitet. Wir arbeiten als zuverlässiger Partner mit den Vereinten Nationen zusammen. Für uns ist das die Bestätigung, dass wir hier den richtigen Ansatz verfolgt haben, unsere Kernkompetenz Logistik nach Naturkatastrophen einzusetzen. Auch in Haiti, Chile und Guatemala waren wir vor Ort.

Die Wirtschaft klagt, dass es immer weniger qualifizierte Schulabgänger gibt. Kümmern sich jetzt die Unternehmen darum, dass es wieder mehr geeignete Bewerber für einen Ausbildungsplatz gibt?

Rainer Wend: Nicht alle haben hierzulande den gleichen Zugang zu Bildung. Soziale Herkunft oder Migrationshintergrund führen häufig schnell zur Selektion. Wir sind eine Partnerschaft mit Teach First Deutschland eingegangen, um so dabei zu helfen, dass alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Chancen auf einen guten Schulabschluss haben. Aber wir brauchen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit bessere Bildung. Deshalb sind wir auch Partnerschaften mit Teach For All und mit den SOS-Kinderdörfern eingegangen und weiten unser Engagement für mehr Bildungsgerechtigkeit so weltweit aus. Ich bin der Meinung, dass Bildung ein Schlüssel für den Erfolg des Einzelnen, aber auch für Gesellschaften an sich ist. Als weltweiter Arbeitgeber von fast einer halben Million Menschen liegt es nahe, dass sich die Deutsche Post DHL für einen besseren Zugang zu Bildung engagiert.

Wenn Sie sich den aktuellen CR-Report anschauen: Worauf sind Sie besonders stolz?

Rainer Wend: Ganz klar auf das Engagement unserer Mitarbeiter. Was sie in verschiedenen Projekten und Aktionen für die Gesellschaft leisten, ist ganz außerordentlich. Darüber hinaus weiß ich, dass unsere Mitarbeiter wiederum stolz auf ihr Unternehmen sind. Das gilt für unsere Katastropheneinsatzteams genauso wie für die vielen Freiwilligen, die sich in ihrer Freizeit einsetzen und so unsere CR-Strategie aktiv umsetzen. Deshalb fördern wir dieses Engagement unserer Mitarbeiter mit dem Living Responsibility Fund, aus dem Mitarbeiter finanzielle Unterstützung für ihre Projekte bekommen können.

Quelle: UD / cp
 

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