RWE Innogy startet Geothermie-Projekte in Bayern

Angesichts steigender Kosten für fossile Brennstoffe wird neben der Solar- und Windkraft auch die Erdwärmenutzung für deutsche Stromkonzerne immer interessanter. So auch für RWE: Die Renewables-Tochter des Essener Unternehmens, RWE Innogy, hat nun angekündigt, rund 34 Millionen Euro in zwei Geothermie-Projekte in Bayern zu investieren und die hierzulande noch junge Technologie weiter voranzutreiben.

16.12.2008

In vielen Bereichen der erneuerbaren Energien gehört Deutschland zur Weltspitze, nur eine Technologie steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen: die Erdwärmenutzung, auch unter dem Begriff „Geothermie“ bekannt. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums (BMU) wurde 2004 ein verschwindend geringer Anteil von gerade einmal 0,04 Prozent des Primärenergieverbrauchs durch Erdwärme gedeckt. Zum Vergleich: In Island wird laut der Deutschen Energie Agentur (dena) bereits über ein Viertel des gesamten Energiebedarfs durch Geothermie bereitgestellt.
 
Natürlich sind die geologischen Gegebenheiten auf der kleinen Insel im Nordatlantik weitaus günstiger als in hier Deutschland. Nichtsdestotrotz wird am Beispiel Islands deutlich, welches große Potenzial in der Nutzung von Erdwärme steckt. Ein Potenzial, von dem sich auch hierzulande immer mehr Stromanbieter viel versprechen. So hat RWE Innogy, die Renewables-Tochter des Stromkonzerns RWE, jüngst bekannt gegeben, rund 34 Millionen Euro in zwei Geothermie-Projekte in Bayern zu investieren. „Wir sind überzeugt, dass die Tiefengeothermie einen wertvollen Beitrag zur Strom- und Wärmeversorgung in Deutschland leisten kann“, erklärte RWE-Innogy-Geschäftsführer Prof. Fritz Vahrenholt im Rahmen der Genehmigung der Projekte durch das zuständige Bergamt in München. „Deshalb wollen wir die in unseren Breitengraden noch sehr junge Energieform systematisch weiter entwickeln“, fügte Vahrenholt hinzu.
 
Aus diesem Grund sollen auf den jeweils rund 100 Quadratkilometer großen Flächen bei Wildpoldsried und Unterthingau im Oberallgäu in den nächsten drei Jahren verschiedene Untersuchungen über die geothermischen Gegebenheiten vorgenommen werden, die dann in eine Machbarkeitsstudie einfließen. Nach ersten Erkenntnissen gilt jedoch als gesichert, dass die Gesteinsstrukturen der Region eine tiefengeothermische Nutzung nach dem Hydrothermalverfahren erlauben. Im Gegensatz zur oberflächennahen Geothermie, bei der die Wärme der obersten Erdschichten bis maximal 400 Metern genutzt wird, soll die Energie in Wildpoldsried und Unterthingau aus Gesteinsschichten von bis zu 4.000 Metern Tiefe gewonnen werden. „Dabei werden die Heißwasser führenden Tiefenschichten angezapft und das Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt“, erläutert Dr. Olaf Heil, Bereichsleiter Neue Anwendungstechnik bei RWE Innogy. „Abhängig von der Temperatur und der Menge des Wassers kann daraus neben Wärme auch Strom gewonnen werden. Das abgekühlte Wasser wird anschließend wieder in die Erde zurückgeleitet“, so Heil weiter.
Quelle: UD
 
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