Opel: Nachhaltigkeit in Serie

Kaum eine andere Branche steht angesichts der aktuellen Klimadebatte so unter Beobachtung wie die Automobilindustrie. Umweltfreundliche, aber gleichzeitig preisgünstige Fahrzeuge zu entwickeln - das gilt für die Hersteller als eine der größten Herausforderungen. Opel und der US-amerikanische Mutterkonzern General Motors arbeiten intensiv an Lösungsmodellen. Mit der emissionsarmen ecoFlex-Reihe wird zur kommenden IAA nun eine nachhaltige Modellreihe präsentiert.

02.08.2007

Im September ist es soweit. Auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt wird Opel das erste Modell der ecoFLEX-Reihe vorstellen. Wirtschaftlichkeit, niedrigen CO2-Ausstoß aber auch Fahrspaß soll der neue Corsa 1.3 CDTI miteinander verbinden. Auf dem Markt kommen soll der Wagen Anfang 2008. Doch nicht nur den Corsa wird es in der ecoFLEX-Variante geben. Die emissionsarmen Modelle sollen schrittweise in jeder Fahrzeugklasse eingeführt werden. Erklärtes Ziel ist es, mit der ecoFLEX-Reihe die gesamte Fahrzeuglinie noch nachhaltiger zu gestalten. „Diese werden natürlich nicht alle den gleichen Grenzwert erreichen, aber wir erwarten ja auch, dass wir für verschiedene Fahrzeugklassen unterschiedliche Grenzwerte als Targets bekommen“, erklärt Hans Demant, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Opel. Darüberhinaus wird es aber auch künftig einzelne herausragende Modelle geben. „Wir müssen beides machen: extremgünstige Fahrzeuge anbieten und gleichzeitig bei der ganzen Flotte den Verbrauch senken“, ergänzt Carl-Peter Forster, Präsident von General Motors Europe.

CO2-Werte um ein Viertel reduziert
 
Der Corsa 1.3. CDTI kann mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 119 Gramm pro Kilometer aufwarten. Damit würde das Modell den gegenwärtigen Durchschnittswert der Pkws, der bei über 160 Gramm pro Kilometer liegt, deutlich unterschreiten. Mit einem Wert von 157 Gramm nimmt die gesamte Opel-Flotte nach Angaben des Centre for Automotive Research der Fachhochschule Gelsenkirchen unter den deutschen Herstellern den zweiten Platz ein. Seit 1997 konnten die Rüsselsheimer den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß ihrer Flotte um knapp ein Viertel reduzieren.
Die noch geringeren Verbrauchswerte der ecoFLEX-Modelle werden in erster Linie durch die neuen Motorenkonzepte „Eco-Turbo“ und CNG (Compressed Natural Gas, Erdgas) möglich. Die neuen Eco-Turbo-Motoren ersetzen Triebwerke mit größerem Hubraum durch aufgeladene Aggregate mit kleinerem Zylinderinhalt. Dank höherer Wirkungsgrade können so Verbrauch und CO2-Emission gegenüber konventionellen Benzin- und Dieselmotoren reduziert werden. Aber nicht nur die Optimierung der Antriebstechnologien stehen im Fokus des ecoFLEX-Konzepts. „Wir arbeiten an allen Technologien im Fahrzeug. Das beginnt mit Reibungsreduzierung, Reifenrollwiderstandsreduzierung, Aerodynamik oder Getriebeverbesserung - all die Technologien, die wir in der Vergangenheit begonnen haben und die wir nun einen Schritt vorwärts bringen“, berichtet Hans Demant.

Knackpunkt Preis
 
Was sich bei emissionsarmen Fahrzeugen bislang jedoch meist als Knackpunkt erwies, war neben einer eher geringen Motorleistung vor allem der Preis. Gerade das Beispiel VW Lupo 3L zeigte, dass sich das Umweltbewusstsein der Kunden nicht zwangläufig auf die Kaufentscheidung auswirkt. Das viel diskutierte Drei-Liter-Auto von VW konnte sich am Markt nicht behaupten. Auch Opel hatte in der Vergangenheit schon emissionsarme Modelle am Markt platziert. Die Reaktionen der Käufer erwiesen sich jedoch als „eher verhalten“, wie GM-Europachef Forster resümiert. Wie die Kunden die ecoFLEX-Reihe aufnehmen werden, bleibt somit abzuwarten. „Wir können noch nicht sagen, wie die Kunden auf solche extrem verbrauchsarmen Fahrzeuge reagieren werden. Wir glauben aber, dass sich die Einstellung der Kunden ändern wird“, so Forster weiter. Ergebnisse einer aktuellen Studie von TNS Infratest und SevenOne Media dürften Forsters Prognose bestätigen. Demnach achten 30 Prozent der in Deutschland befragten Pkw-Fahrer beim Kauf besonders auf die Umweltverträglichkeit des Fahrzeugs. Dies entspricht einer potentiellen Käufergruppe von etwa 15 Millionen Personen. 
Quelle: UD
 
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