Klimasünder Google?

Bei jeder Anfrage bei der Internet-Suchmaschine Google werden sieben Gramm des Treibhausgases Kohlendioxid erzeugt. Das berichtet die Online-Ausgabe der britischen Zeitung Times. Der vom Harvard-Physiker Alex Wissner-Gross errechnete Wert entspricht der Hälfte des CO2-Ausstoßes, der beim Aufkochen von einem Liter Wasser erzeugt wird.

14.01.2009

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Der Physiker Wissner-Gross bescheinigt der Suchmaschine zwar effizienten Umgang mit Energie, das Hauptziel des Onlinesuche-Betreibers sei jedoch die Schnelligkeit. Diese erreiche Google nur, indem mehrere räumlich getrennte Rechner gleichzeitig die Suchabfrage erledigen, was zusätzlichen Energieaufwand bedeute.
   
Als "um ein Vielfaches zu hoch gegriffen" bezeichnet Urs Hölzle, Googles Senior Vice President, per Blogeintrag die von Wissner-Gross errechneten Werte. Umgerechnet auf das bei der Energieerzeugung produzierte Treibhausgas liege der Ausstoß bei 0,2 Gramm CO2 pro Anfrage. Somit seien für den CO2-Ausstoß in der Größenordnung eines mit dem Auto gefahrenen Kilometers 1.000 Google-Suchen nötig. Der Rechner, auf dem die Suchabfrage gemacht wird, brauche in der kurzen Suchzeit mehr Energie als seitens Google für die Beantwortung nötig sei. Die Datenzentren seiner Firma seien hinsichtlich ihres Energieeinsatzes die effizientesten der Welt, zudem bemühe sich Google um die Erforschung sauberer Energieformen, so Hölzle.
 
Der britische Umweltberater John Buckley hält indes Werte zwischen einem und zehn Gramm CO2 für jede Google-Suche für realistisch. Der Betrieb eines PCs verursache alleine schon zwischen 40 und 80 Gramm pro Stunde. Der hohe Energieaufwand des Internets war zuvor schon von mehreren Experten kritisiert worden. Der Betrieb einer virtuellen Person auf der Plattform "Second Life" verursache etwa 1.752 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das entspreche fast der Energiemenge, die ein durchschnittlicher Brasilianer pro Jahr benötigt. Mehrere Initiativen versuchen indes, durch Klimaschutzprojekte die negativen Umweltfolgen durch das Internet durch Baumpflanzprojekte auszugleichen.
Quelle: UD / pte
 
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