02.12.2008
Deutsche Bank stellt Geschäftsprozesse CO2-neutral
Die Deutsche Bank hat sich zum Ziel gesetzt, ihre globalen CO2-Emissionen in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozentpunkte jährlich gegenüber dem Basisjahr 2007 zu reduzieren und ihre weltweiten Geschäftsaktivitäten bis 2012 vollständig klimaneutral zu betreiben. Die Senkung ihrer CO2-Emissionen möchte die Bank durch eine nachhaltige Verbesserung der Energieeffizienz der Bankgebäude und der technologischen Infrastruktur erreichen sowie durch die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien und den Kauf von Emissionszertifikaten zur Neutralisierung der verbleibenden CO2-Emissionen.
Dr. Josef Ackermann,
Vorsitzender des Vorstands, sagte: "Als gute Unternehmensbürger sind wir
verpflichtet, nachhaltig und verantwortungsvoll zu wirtschaften und kommenden
Generationen eine gesunde Umwelt sowie stabile wirtschaftliche und soziale
Verhältnisse zu übergeben. Durch die Neutralisierung der CO2-Emissionen
unterstützen wir den weiteren Ausbau unserer führenden Position im Bereich des
nachhaltigen Wirtschaftens."
Koordiniert wird die
Klimastrategie der Deutschen Bank von einem Environmental Steering Committee
(ESC) unter der Leitung von Caio Koch-Weser, Vice Chairman der Bank. In dem
Gremium sind alle
Konzernbereiche vertreten. "Das Ziel der CO2-Neutralität bis 2012 ist eine
klare Vorgabe. Wir sind fest entschlossen, sie zu erreichen. Bisher liegen wir
voll
im Plan", so Caio
Koch-Weser. Die Erklärungen wurden in London zum Abschluss einer
zweitägigen Konferenz des ESC
und des kürzlich von der Bank gegründeten Climate Change Advisory Board
abgegeben. Letzterem gehören namhafte Klimaschutzexperten aus
Wirtschaft, Politik und
Wissenschaft an, die die Interessen von Industrie- und Schwellenländern
vertreten. Das Lenkungsgremium unterstützt die Deutsche Bank künftig bei der
Entwicklung und Implementierung ihrer Klimaschutzstrategie gegenüber ihren
Mitarbeitern, Kunden und Interessengruppen und kann auf die langjährigen Erfahrungen
seiner Mitglieder in diesem Bereich zurückgreifen.
In der gegenwärtigen, durch
wirtschaftlichen Druck und Unsicherheit gekennzeichneten Lage ist es nach
Ansicht von ESC und Climate Change Advisory Board der Deutschen Bank ganz
besonders wichtig, dass die Staaten ihre Klimaschutzmaßnahmen konsequent
fortsetzen. Finanzielle Anreizprogramme für Infrastrukturinvestitionen, mit
denen die Energieeffizienz von Gebäuden und Stromversorgungsnetzen sowie die
Nutzung erneuerbarer Energien oder des öffentlichen Verkehrs verbessert werden,
bergen nicht nur enormes Emissionsvermeidungspotenzial, sondern schaffen auch
Arbeitsplätze und tragen dazu bei,
dass die Wirtschaft schneller
aus der Rezession herauskommt so die Konferenzteilnehmer übereinstimmend.
Solche Programme würden den anhaltenden Zufluss der dringend benötigten
privaten Finanzierungsmittel in diese wichtigen Investitionsbereiche fördern.
Die Deutsche Bank betrachtet
die CO2-Neutralität als einen wesentlichen Baustein ihrer übergreifenden Klimaschutzstrategie.
Die Emission von Treibhausgasen (THG) bei
der Deutschen Bank wurde für das Basisjahr 2007 mit rd. 650.000 t CO2 weltweit
angesetzt. Die Ermittlung des Gesamtwertes basiert auf der im "Greenhouse
Gas Protocol" festgelegten Methode und erfasst vor allem die mit dem
Energieverbrauch, der Reisetätigkeit und der
Nutzung von Klimaanlagen
verbundenen Emissionen. Der Prozess zur Ermittlung des Gesamtwerts wurde im
Rahmen einer unabhängigen Prüfung von ERM Certification & Verification Services,
London (ERM CVS) überprüft, die sich auch auf den THG-Berechnungsansatz, die
Datenbeschaffungsmethoden und Datenqualitätsprüfungen der Bank erstreckte.
Rund die Hälfte aller
CO2-Emissionen der Bank ist auf Energieverbrauch zurückzuführen. Entsprechend
wird die Bank die Energieeffizienz ihrer Gebäude in den nächsten Jahren
kontinuierlich verbessern. Derzeit modernisiert sie etwa ihre Zentrale in
Frankfurt zum umweltfreundlichsten Hochhaus in Europa und reduziert damit den
CO2-Ausstoß des
Gebäudes um mehr als 50 %.
Die Bank möchte sich damit für die erste weltweite "Leadership in Energy
and Environmental Design" Platinum-Zertifizierung einer
Hochhausmodernisierung
qualifizieren.
Um durch Geschäfts- und
Flugreisen verursachte CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, sollen die
Mitarbeiter bei kurzen Strecken künftig noch stärker auf die Bahn zurückgreifen
als bisher. Darüber hinaus wird derzeit die moderne Videokonferenztechnik, auch
direkt am Arbeitsplatz, erweitert. 2007 stieg die Anzahl der bankweiten Videokonferenzen
gegenüber dem Vorjahr global um beachtliche 30 %; die durch weltweite
Flugreisen bedingten CO2-Emissionen gingen um 9,2 % zurück.
Die Bank wird künftig
außerdem verstärkt erneuerbare Energie von zertifizierten Anbietern nutzen. Der
Strombedarf in Deutschland, Italien und der Schweiz wird bereits vollständig
aus regenerativen Energiequellen abgedeckt. Dies entspricht mehr als 50 % ihres
gesamten
Energieverbrauchs. Weitere
Länder sollen folgen. Die Bank wird außerdem bei der Anmietung von Bürogebäuden
künftig nur noch auf Objekte zurück greifen, die strengen
ökologischen Standards
entsprechen.
Die Deutsche Bank stellt bis
2012 für die Neutralisierung von nicht vermeidbaren CO2-Emissionen bis zu 22 Mio. bereit. Sie wird damit hochwertige
Emissionszertifikate wie CERs (Certified Emission Reductions) und ERUs (Emission Reduction Units)
kaufen, die von der UN herausgegeben und den Anforderungen des Kyoto Protokolls
gerecht werden.