Volkswagen und NABU: Im Interesse der Nachhaltigkeit

Oft reklamiert, selten praktiziert: Stakeholderdialoge gelten in Politik und Wirtschaft seit langem als Kennzeichen einer glaubwürdigen Nachhaltigkeitsstrategie. In der Praxis freilich dominiert bisher der unverbindliche Austausch von Statements, meist medienwirksam inszeniert, aber ebenso oft folgenlos. Volkswagen und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) wollen es besser machen - im Interesse wechselseitiger Lernprozesse und zum Nutzen der Gesellschaft.

01.04.2004

So stellten Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen und Olaf Tschimpke, NABU-Präsident in einem Gespräch Anfang das Jahres fest, dass die Ziele und Positionen von Volkswagen und NABU eine Schnittmenge ergeben, die auch gemeinsame politische Initiativen sinnvoll erscheinen lassen könnte. Im Interesse konkreten Fortschritts auf dem Weg nachhaltiger Entwicklung unterzeichneten jetzt beide einen förmlichen Kooperations-vertrag: Deutschlands führende Umweltorganisation wird Deutschlands führenden Automobilhersteller nun “in Fragen einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung beraten”, wie es in Paragraf 1 des Vertragswerks heißt. Dabei gehe es „thematisch um ökologische Anforderungen an Antriebs- und Kraftstoffstrategien ebenso wie um Recyclingkonzepte und ein innovatives Verkehrsmanagement“, sagt Reinhold Kopp, Generalbevollmächtigter und Leiter Regierungsbeziehungen bei Volkswagen. Gemeinsam mit NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen leitet Kopp eine „Steuerungsgruppe“, die der Zusammenarbeit Richtung geben soll.

Einige Projekte sind bereits spruchreif: die Neuauflage gemeinsamer Spritspartrainings ebenso wie die Vergabe von Umweltpraktika bei Volkswagen an NABU-Mitglieder oder die Unterstützung der Stiftung Nationales Naturerbe durch Volkswagen. Außerdem wird der NABU Fahrzeuge von Volkswagen als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt bekommen. Auch in der Öffentlichkeitsarbeit werden Volkswagen und NABU Hand in Hand arbeiten. Mit Workshops und Diskussionsforen in Berlin oder an Volkswagen-Standorten wollen sie - last but not least - von Zeit zu Zeit Impulse für die gesellschaftspolitische Debatte geben.

Die Kooperation hat eine rund dreijährige Vorgeschichte. Ob es nun um die Vergabe eines NABU-Umweltpreises an innovative Gründer ging oder um die Versteigerung eines Drei-Liter-Lupos zugunsten des “Grünen Bandes” in Sachsen. Lebhafte Resonanz fanden vor allem die vom Volkswagen-Kundendienst mit Fahrzeugen und -lehrern unterstützten Spritspartrainings im Rahmen der NABU-Kampagne “Umschalten - ganz einfach Sprit sparen”. Verantwortungsbewusste Autofahrer konnten sich in den Jahren 2002 und 2003 an insgesamt 18 regionalen “Eventtagen” davon überzeugen, dass der aufgeklärte Umgang mit Gas und Bremse locker 20 Prozent Benzin- und Geldersparnis bedeuten kann. Mit gesteigertem Goodwill reagierte auch die Öffentlichkeit: In der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung fand der Stakeholderdialog Marke Volkswagen-NABU ebenso lobende Erwähnung wie in diversen Experten-Ratings (z.B. Sustainable Asset Management SAM).
Quelle: UD
 
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