Mobilität & Logistik

Dienstwagen-Check: Sieben deutsche Unternehmen vorbildlich

FRoSTA, Allianz, Tchibo, C&A, Kaiser's Tengelmann, Pfeiffer Vacuum und Phoenix Solar lassen andere Unternehmen beim Klimaschutz hinter sich. Zum fünften Mal hat die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Unternehmen zu den Dienstwagen der Firmenleitung und der Mitarbeiter sowie zu ihren Flotten- und Mobilitätsstrategien befragt. Das Ergebnis zeigt im Vergleich zum Vorjahr geringfügige Verbesserungen: Sieben Unternehmen erhielten die "Grüne Karte" für glaubwürdiges Klimabewusstsein.

30.07.2014

Weitere 42 Unternehmen zeichnete die DUH mit der "Gelben Karte" für gute Ansätze auf dem Weg zu mehr Klimaschutz aus. Während das Klimabewusstsein in der deutschen Wirtschaft bei der Fahrzeugwahl sich leicht verbessert hat, verweigert ein wesentlicher Teil der Befragten weiterhin die Auskunft. Im Zentrum der Umfrage standen neben den Fahrzeugen der Vorstandschefs in diesem Jahr vor allem die Flotten- und Mobilitätstrategien der Unternehmen.

Diese gingen wegen mustergültiger Anreize, auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder das Fahrrad umzusteigen, mit einer verdoppelten Punktezahl in die Befragung ein. Unternehmen wie die Allianz, die Deutsche Telekom und Kaiser's Tengelmann übernehmen mit besonders positiven Regelungen eine Vorbildfunktion für andere Betriebe.
"Während viele Unternehmenslenker immer noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt haben und weiterhin mit übermotorisierten Limousinen unterwegs sind, ist das neue Denken bei den für die Firmenflotten zuständigen Managern vielerorts angekommen. Zu der Erkenntnis, wie wichtig es ist, mit einem klimaverträglichen Dienstwagen vorauszufahren, kommen viele jedoch immer noch zu langsam. Positiv dagegen ist die zunehmende Zahl an Firmen, die es schaffen, die CO2-Grenzwerte der EU zum Teil deutlich zu unterschreiten", erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

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Die Beschaffung klimaschonender Dienstwagen wird immer relevanter für den Gesamtfahrzeugmarkt. Über 60 Prozent aller Neufahrzeuge werden heute gewerblich zugelassen - Tendenz steigend. Gerade weil sie meistens später als Gebrauchtwagen und damit als Privatfahrzeuge ihr zweites Fahrzeugleben beginnen, ist es wichtig, möglichst spritsparende Firmenfahrzeuge zu beschaffen.

Insgesamt 20 Unternehmensflotten halten den als Bewertungsmaßstab verwendeten Grenzwert der EU für Neuwagenflotten von 130g CO2/km ein oder unterschreiten ihn deutlich. 2013 gelang dies nur 13 befragten Unternehmen. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist wie im Vorjahr die Deutsche Wohnen AG, die den durchschnittlichen CO2-Wert der Gesamtflotte auf 110g CO2/km senken konnte. Diese Entwicklung bestätigt sich auch mit Blick auf den durchschnittlichen CO2-Ausstoß aller erfassten Unternehmensflotten, der von 156 Gramm pro Kilometer im Jahr 2011 auf 138 Gramm pro Kilometer in 2014 stetig gesunken ist. Ähnliche Fortschritte gab es auch bei den gemeldeten Fahrzeugen der Vorstandsvorsitzenden. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß verbesserte sich von 186 g/km im Jahr 2013 auf 169g/km in diesem Jahr. Von den 70 Unternehmen, die Auskunft zu ihren Planungen für den Fuhrpark machten, erhielten zehn die höchst mögliche Punktzahl für ihre umfassende Mobilitätsstrategie.

Eine "Rote Karte" vergab die DUH nicht nur für zu hohe CO2-Werte der Fahrzeuge, sondern auch wenn das Unternehmen die Auskunft verweigerte. Zwar beantworteten mehr Firmen als in den Vorjahren die Fragen der Umweltschutzorganisation. Aus Sicht der DUH bleibt das Ergebnis jedoch immer noch deutlich hinter den Erwartungen zurück, die heute in Bezug auf Transparenz an Unternehmen gestellt werden. Als besonders ärgerlich bezeichnet Resch dies im Hinblick auf die deutsche Automobilindustrie, die sich selbst zur Leitindustrie ernannt hat.

"Jahr für Jahr verweigert der Verband der Automobilindustrie gesammelt für seine Mitglieder die Teilnahme an unserer Umfrage - angeblich aufgrund von wettbewerbsrelevanten Betriebsgeheimnissen", sagt Hannah von Blumröder, Projektmanagerin Verkehr und Luftreinhaltung. "Dass Unternehmen, wie die Volkswagen AG, BMW oder Daimler einerseits ambitionierte Nachhaltigkeitsziele verkünden und sich dann mit den übrigen deutschen Autobauern geschlossen über den VDA verweigern, finden wir peinlich."

3. „Grüne Karte“ für Tchibo
Freuen sich über die dritte „Grüne Karte“ der DUH für Tchibo in Folge: Fuhrparkmanager Oliver Komm (stehend) und Nachhaltigkeitsmanager Stefan Dierks im BMW i3 des Geschäftsführers Dr. Markus Conrad.
Freuen sich über die dritte „Grüne Karte“ der DUH für Tchibo in Folge: Fuhrparkmanager Oliver Komm (stehend) und Nachhaltigkeitsmanager Stefan Dierks im BMW i3 des Geschäftsführers Dr. Markus Conrad.

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit fährt Tchibo verbrauchsoptimiert und elektrisch. Dafür erhält das Unternehmen zum dritten Mal in Folge die „Grüne Karte für glaubwürdiges Umweltbewusstsein“ der Deutschen Umwelthilfe. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Tchibo GmbH, Dr. Markus Conrad, fährt bereits im vierten Jahr einen elektrischen Dienstwagen, aktuell einen BMW i3. „Die konsequente, schrittweise Reduktion der CO2-Emission unseres Fuhrparks ist ein wichtiger Beitrag auf unserm Weg, ein zu 100 % nachhaltiges Unternehmen zu werden“, sagt Dr. Markus Conrad.

Der Tchibo Fuhrpark hatte 2013 einen Emissionsdurchschnitt von 120 g/km.
Doch dabei wird es nicht bleiben: Bis 2020 soll der durchschnittliche CO2-Austoss aller Tchibo Dienstfahrzeuge auf maximal 95g/km gesenkt werden. Um diesen Wert für den rund 500 Wagen umfassenden Fuhrpark erreichen zu können, setzt Tchibo schon seit Jahren auf den Einsatz verbrauchsoptimierter Dienstwagen mit Blue Motion Technologie und auf Elektrofahrzeuge. Der BMW i3 des Geschäftsführers ist bereits das sechste Elektromobil im klimaschonenden Tchibo Fuhrpark.

Quelle: UD/na
 

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