Klimawandel

Wie können sich Städte an den Klimawandel anpassen?

Innovativ, individuell und regional – GERICS berät Städte bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Um Entscheidungsträger von Städten und Gemeinden individuell bei der Auswahl von lokalen und regionalen Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen, wurde am Climate Service Center Germany (GERICS) des HZG der sogenannte GERICS-Stadtbaukasten entwickelt.

13.11.2017

Wie können sich Städte an den Klimawandel anpassen?

Der Klimawandel und die fortschreitende Urbanisierung sind eng miteinander verknüpft. Bereits heute sind Städte für den Großteil des weltweiten Energieverbrauchs und der damit verbundenen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Gleichzeitig sind Städte durch die Konzentration von Industrie und Wirtschaft, der Vielzahl von Menschen und der dazugehörigen Infrastruktur Orte, die besonders anfällig auf die Folgen des Klimawandels reagieren können. Daher sollten sie sich frühzeitig an diese Folgen anpassen. Die Art der Anpassung ist dabei immer sehr spezifisch und abhängig von der Region.

Um Entscheidungsträger von Städten und Gemeinden individuell bei der Auswahl von lokalen und regionalen Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen, wurde der sogenannte GERICS-Stadtbaukasten entwickelt. „In die Konzeptionierung und Erarbeitung unseres wissenschaftlichen Ansatzes sind Erfahrungen aus der Praxis unmittelbar eingeflossen“, betont GERICS-Mitarbeiter Dr. Markus Groth. „Dabei hat sich gezeigt, dass ein flexibler Ansatz benötigt wird, der alle relevanten Handlungsfelder berücksichtigt und - unabhängig von Vorwissen, Planungstand oder vorhandenen lokalen Informationen - in jeder Stadt individuell einsetzbar ist“, erläutert der Ökonom.

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Im gerade erschienenen GERICS-Report 31 „Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der Stadtplanung und Stadtentwicklung – Der GERICS-Stadtbaukasten“ wird das Baukastenkonzept von der Idee über die Grundkonfiguration bis hin zur Beschreibung einzelner Module vorgestellt.

Neben der großen Flexibilität und Übertragbarkeit besteht die wichtigste Komponente des Baukastenansatzes in der Kombination von regionalen Klimainformationen aus der Wissenschaft und lokalen Informationen, wie beispielsweise der Lage von Hochwasserrisikogebieten oder geplanten Bauvorhaben.

„Bislang werden ganze Ensembles von Simulationen des sich ändernden Klimas in der Praxis kaum berücksichtigt“, erläutert Apl.-Prof. Dr. Steffen Bender, Hydrogeologe am GERICS. Er ergänzt, dass „in vielen Fällen dadurch oft falschen Trends vertraut wird und so Maßnahmen abgeleitet werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zum gewünschten Ziel führen werden“. Im Gegensatz dazu basiert die Bearbeitung von Fragestellungen mit Hilfe des GERICS-Stadtbaukastens auf der Verwendung eines möglichst großen Ensembles von Klimasimulationen, um so die gesamte Bandbreite möglicher Entwicklungen abbilden zu können. Zudem wird darauf geachtet, dass Maßnahmen, die den Klimaschutz und die Anpassung gleichermaßen begünstigen, die höchste Priorität haben.

Wie die Umsetzung dieser Erkenntnisse in der Praxis aussehen kann, verdeutlicht der neue GERICS-Report 32 zum Thema „Klimawandeltaugliche Kompensationsmaßnahmen – Überprüfung der Funktionstüchtigkeit von Kompensationsmaßnahmen unter klimatisch veränderten Bedingungen am Beispiel der Stadt Kiel“.

Quelle: UD/fo
 

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