Klimawandel

Im Reallabor den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren

100 Haushalte, 365 Tage: Was Klimaschutz im Alltag bedeutet, das erproben ab Dezember in der Hauptstadt Privathaushalte im Projekt „Klimaneutral leben in Berlin“ (KliB). Von Familien mit Kindern über Lebenspartnerschaften, Wohngemeinschaften oder Singles - ein Jahr lang werden die Freiwilligen ihren persönlichen CO2-Fußabdruck dokumentieren und Möglichkeiten kennenlernen, die eigene Klima-Bilanz zu verbessern. Begleitet werden Sie dabei von Fachleuten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).

08.12.2017

Im Reallabor den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren

Das KliB- Reallabor ist das erste seiner Art in der deutschen Hauptstadt und soll aufzeigen, wie sich Klimaschutz auch im Alltag umsetzen lässt, wo Probleme liegen und was die Politik tun könnte, um sie zu überwinden.

„Haushalte können durch einen klimafreundlicheren Lebensstil einen enormen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärt Projektleiter Fritz Reusswig vom PIK. „Derzeit kommen auf jeden Bundesbürger im Schnitt noch elf Tonnen CO2 pro Jahr. Ein persönlicher CO2-Fußabdruck, der mit den globalen Klimaschutzzielen von Paris, den Klimaschutzzielen des Bundes und dem Klimaneutralitätsziel des Berliner Senats für 2050 übereinstimmt, müsste aber auf ein bis zwei Tonnen pro Kopf und Jahr herunterkommen. Wir haben uns also gefragt: Was kann man heute schon tun, um langfristig klimaneutral zu leben? Mit Vorreiter-Haushalten in Berlin werden wir ein Jahr lang untersuchen, welche Probleme es beim Umstieg auf einen klimafreundlichen Lebensstil gibt, und wie sich Klimaschutz im Alltag umsetzen lässt. Ziel des Experiments ist eine Reduktion des persönlichen CO2-Fußabdrucks um rund 40 Prozent innerhalb eines Jahres“, so Reusswig.

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„Carbon Tracker“ errechnet die eigene Klima-Bilanz

Das Projekt „Klimaneutral leben in Berlin“ (KliB) startet dafür im Dezember mit einem einjährigen so genannten Reallabor. Dabei können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen etwa mit einem eigens entwickelten „Carbon Tracker“, einem Klima-Rechner für PCs und mobile Endgeräte, ihren persönlichen CO2-Fußabdruck dokumentieren. Und so besser verstehen, wie sich die eigene Klima-Bilanz aufsummiert, und wo vielleicht Emissionen eingespart werden können. Vom Wechsel des Stromanbieters über das Umsteigen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder Veränderungen des Ernährungsverhaltens (etwa Großmutters Sonntagsbraten anstelle von täglich Billigfleisch) – auf dem Weg zu einem klimafreundlicheren Lebensstil werden die Haushalte nicht nur mit Tipps über den Carbon Tracker und die KliB-Internetseite versorgt, sondern von den beteiligten Praxispartnern eng beraten und begleitet.

Dazu gehören neben den Experten und Expertinnen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung auch zahlreiche Berliner Unternehmen und Nicht-Regierungsorganisationen. Das Forschungsvorhaben wird von einem Wissenschaftlichen Projektbeirat unterstützt und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMUB) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.

Das PIK hatte in der Vergangenheit bereits den Berliner Senat bei seiner Klimaneutralitätsstrategie beraten. Reusswig: „Die KliB-Haushalte sind Klimapioniere, die sich heute schon auf den Weg zu einem klimaneutralen Berlin machen. Aber nur mit den entsprechenden Rahmensetzungen durch die Politik – in Berlin wie im Bund oder der EU – werden wir das Klimaneutralitätsziel erreichen. Das Reallabor wird auch dazu Empfehlungen entwickeln“.

Quelle: UD/fo
 

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