Klimawandel

Umweltpreisträger fordern CO2-Emissionssteuer

Über 100 Umweltpreisträger aus der ganzen Welt haben auf ihrem vierten internationalen Konvent in Freiburg einen Appell unterzeichnet, in dem sie die Regierungen auffordern, eine CO2-Emissionssteuer einzuführen und die Subvention fossiler Brennstoffe zu stoppen.

17.03.2015

Umweltpreisträger fordern CO2-Emissionssteuer zoom
Alice Kaudia, Environment Secretary, Ministry of Environment and Mineral Resources Kenya.

„Überschwemmungen, Stürme, Dürren, wilde Wetterschwankungen und die damit einhergehenden ökonomischen Destabilisierungen plagen die Welt. Die polaren Eisschilde schmelzen und der Meeresspiegel steigt. Schwere Hitzewellen, Wasserknappheit, lokale Luftverschmutzung und der dramatische Verlust der Artenvielfalt erreichen ein alarmierendes Ausmaß“ – so haben die mehr als hundert Preisträger, die sich in Freiburg zum vierten internationalen Umweltkonvent getroffen haben, die Klimasituation der Welt zusammengefasst.

„Bei uns ist der Klimawandel auf allen Ebenen Wirklichkeit“, berichtet beispielweise Alicia Kaudia, die Umweltministerin Kenias, in ihrem Vortrag zur Anpassung an den Klimawandel. „Afrika ist der am stärksten vom Klimawandel betroffene Kontinent, gleichzeitig hat er die geringsten technischen und finanziellen Möglichkeiten, um sich an die Folgen anzupassen. In Kenia leben 18 Millionen Menschen in bitterster Armut.“

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Wie lässt sich der Klimawandel abwenden?

In einem dringenden Aufruf haben die versammelten Preisträger die Regierungen aufgefordert, „eine Steuer auf CO2-Emissionen einzuführen und Subventionen fossiler und nuklearer Brennstoffe einzustellen, um die Menschheit auf den richtigen Weg zu bringen und einen katastrophalen Klimawandel abzuwenden.“

„Emissions-Steuern bergen“, so die Preisträger in ihrem Appell, „gegenüber dem CO2-Handel große Vorteile. Sie sind einfach zu verwalten, kalkulierbar und bieten weniger Möglichkeiten für Betrug und Schlupflöcher. Die Einnahmen sollen teilweise dazu verwendet werden, um den internationalen Green Climate Fund zu finanzieren, um Entwicklungsländern dabei zu helfen den Klimawandel zu mäßigen und sich an diesen anzupassen und gesunde Ökosysteme zu erhalten.“

Fünf Dollar pro Tonne CO2

Um die Einführung einer solchen Steuer zu erleichtern, soll sie mit fünf Dollar pro Tonne CO2 zunächst relativ niedrig beginnen. Jedes Jahr soll sie aber um jeweils einen Dollar erhöht werden. „Damit haben Volkswirtschaften und Unternehmen ausreichend Zeit, sich bei den jetzigen niedrigen Energiepreisen auf höhere Belastungen einzustellen und Alternativen zu entwickeln“, betont Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg und als Kuratoriumsvorsitzender der Europäischen Umweltstiftung Moderator zwischen den Preisträgern bei der endgültigen Verabschiedung des Appells. „In 10, 15 oder 20 Jahren werden fossile Brennstoffe so verteuert, dass alternative Energien in allen Bereichen die Nase vorn haben. Genau das ist es, was wir brauchen, um eine Chance zu haben, das von allen geforderte 2-Grad-Ziel doch noch zu erreichen.“

Die Preisträger sehen ihren Appell als Signal an die Regierungsvertreter aus der ganzen Welt, die sich des Ende des Jahres in Paris zum nächsten Klimagipfel COP 21 treffen, um dort endlich ein ehrgeiziges und tragfähiges Klima-Abkommen zu verabschieden. „Wir hoffen, dass dieser Aufruf dazu beiträgt, die Belastung der Atmosphäre in Grenzen zu halten“, so Eicke R. Weber.

Veranstalter der „International Convention of environmental Laureates“ ist die Europäische Umweltstiftung, deren Kuratorium sich aus 16 in Umweltbelangen verdienten Persönlichkeiten wie Ernst Ulrich von Weizsäcker, Monika Griefahn, Marcello Palazzi, Professor Antonio Luque oder Giovanna Melandri zusammensetzt. Kuratoriumsvorsitzender ist Eicke R. Weber, Direktor des europaweit größten Solarforschungsinstituts, des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg.

Quelle: UD/pm
 

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