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VfL Wolfsburg in der Bundesliga klar vorn ‒ in Sachen Nachhaltigkeit

Die Fußballbundesliga hat einen klaren Sieger, wenn es nicht um Tore, sondern um Nachhaltigkeit geht. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der imug Beratungsgesellschaft. Der VfL Wolfsburg dominiert die Liga in Punkto Nachhaltigkeitsleistungen und berichtet darüber nachvollziehbar und transparent. Als Vizemeister überzeugt Werder Bremen mit einer Online-Plattform zu seinem Nachhaltigkeitsengagement. Der RB Leipzig und der SV Darmstadt 98 steigen hingegen ab, da sie gar nicht oder zu wenig berichten.

26.08.2016

VfL Wolfsburg in der Bundesliga klar vorn ‒ in Sachen Nachhaltigkeit

Pünktlich zu Beginn der neuen Fußballbundesligasaison legt die imug Beratungsgesellschaft eine Studie über Nachhaltigkeit im Profifußball vor. „Offensivspektakel oder Abwehrschlacht“ ist der launige Untertitel der Studie, die einen Blick auf die 1. Bundesliga in Sachen Nachhaltigkeit wirft. Untersucht wurde, ob und wie überzeugend Bundesligaklubs zum Thema Nachhaltigkeit berichten.

„Fußball ist emotional und medienwirksam. Die Klubs sollten zeigen, wie man Sport, Unterhaltung und Spannung heutzutage verantwortlich organisiert“, erläutert Dr. Annika Schudak, CSR-Beraterin im imug.

Die Bundesligaklubs selbst sind inzwischen professionell wirtschaftende Organisationen, die sich ökonomisch auf dem Niveau von MDAX-Unternehmen bewegen. Wie gehen Klubs mit ihren Mitarbeitern um, wie bilanzieren sie die Umweltauswirkungen eines Spieltages, wie versuchen sie Müll oder Luftverschmutzung zu vermeiden, wie engagieren sie sich für die Region?

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Im Fokus: der Klub, der Spieltag, das Umfeld

Um das zu bewerten, wurden 15 Kriterien herangezogen, die sowohl ökologische, ökonomische und soziale Aspekte des Bundesligafußballs abdecken. Dabei wurden drei verschiedene Bereiche betrachtet: der Klub, der Spieltag, das Umfeld.

Die Studie zeigt, dass nur wenige Bundesligisten das Nachhaltigkeitsfeld gekonnt bespielen. Zum Teil sind die Informationen unübersichtlich, schwer zu finden und unstrukturiert oder schlichtweg veraltet. Insbesondere bei den Themen verantwortungsvoller Umgang mit Mitarbeitern, Nachhaltigkeit in der Lieferkette und in der Gastronomie sowie Optimierung des Abfallmanagements ist die Berichterstattung kaum zufriedenstellend. Weniger als die Hälfte der Klubs berichten zu diesen Aspekten.

VfL Wolfsburg an der Spitze

Der VfL Wolfsburg setzt in der Nachhaltigkeitsmeisterschaft Maßstäbe, wie man sie sportlich nur vom FC Bayern München kennt. Mit 93,5 von 100 möglichen Punkten im Nachhaltigkeitsindex werden die Niedersachsen souverän Meister. In fast allen Kategorien belegen die Wölfe die Spitzenposition, nur bei der Nachhaltigkeit in der Gastronomie und beim Engagement außerhalb der Region müssen sie sich geschlagen geben.

SV Werder Bremen wird Vize-Nachhaltigkeitsmeister

Abgeschlagen, aber dennoch souverän wird der SV Werder Bremen Vize-Nachhaltigkeitsmeister. Mit seiner Marke „Werder bewegt ‒ lebenslang“ bietet der Klub ein breites Informationsangebot. Mit insgesamt 66,75 Punkten, kommt der Klub von der Weser in allen Kategorien auf konstant überdurchschnittliche Bewertungen.

Platz drei: Borussia Mönchengladbach

Den dritten Tabellenplatz belegt Borussia Mönchengladbach mit 59 Punkten knapp vor dem SC Freiburg. Beide Klubs überzeugen mit transparenten Informationen besonders in den Bereichen Spieltag und Umfeld. Dank der Höchstpunktzahlen der Borussen in den Kategorien Energieverbrauch und Engagement in der Region, schieben sie sich mit 0,5 Indexpunkten am SC Freiburg vorbei auf Rang drei.

Klarer Absteiger ist der RB Leipzig, der insgesamt auf nur zehn Punkte im Nachhaltigkeitsindex kommt. Zwar gibt es laut Klub-Webseite einen Nachhaltigkeitsbeauftragten, Informationen zum Thema finden sich aber fast gar nicht.

Auch der SV Darmstadt 98 verabschiedet sich in Punkto Nachhaltigkeit mit einem Indexwert von 20 aus der 1. Liga. Zum Klassenerhalt fehlt es besonders an Informationen zur Verankerung von Nachhaltigkeit im Aufbau und der Organisation des Klubs, in der Lieferkette und allen Aspekten des Ressourcenverbrauchs.

Über die Studie

„Die Studie soll einen ersten Eindruck über die Nachhaltigkeitsbemühungen und die Berichterstattung der Bundesligisten geben, sie zeigt aber auch, dass noch viel zu tun ist“, resümiert Dr. Annika Schudak. Mit der ab 2017 gesetzlichen Berichtspflicht zu nichtfinanziellen Informationen, müssen sich gegebenenfalls auch einige Fußballbundesligisten dem Thema Nachhaltigkeit verstärkt widmen. Spätestens dann müssen sie über Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung von Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung berichten.

Quelle: UD/pm
 

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