Politik

Per App von A nach B – die Mobilitätsrevolution

Die Mobilität in Deutschland befindet sich im tiefgreifenden Wandel: Gab es früher nur die grundsätzliche Entscheidung zwischen dem ÖPNV und dem Auto, geht heute der Trend zum individuellen Verkehrsmittelmix. Apps für Smartphones oder Tablets planen den Weg zur Arbeit, sie zeigen Autofahrern Staus an oder warnen Flugreisende vor dem nächsten Streik. Arber sorgt die digitale Vernetzung für mehr Verkehrssicherheit und Lebensqualität? Und was passiert eigentlich mit den Daten?

13.03.2015

Per App von A nach B – die Mobilitätsrevolution zoom

Diese und andere Fragen diskutierte SAT.1-Fernsehmoderator Matthias Killing Mitte März 2015 im BASE_camp unter dem Motto „Per App von A nach B - die Mobilitätsrevolution“ mit den Experten Stefan Bader, Mitbegründer und CEO von parkpocket, Friedemann Brockmeyer, Experte bei civity Management Consultants, Don Dahlmann, Mobility Experte und Journalist, Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Christian Freese, General Manager bei Uber.

Was mit den Daten der Nutzer passiert, ist nach einhelliger Ansicht der Diskussionsrunde tatsächlich eine ebenso spannende wie derzeit noch offene Frage. Die Nutzung von parkpocket.com allerdings ist heute schon bedenkenlos möglich. „Bei uns gibt es keinen Log-In für User, wir erheben keine persönlichen Daten“, berichtete CEO Stefan Bader. Uber geht einen anderen Weg und stellt die erhobenen Daten für einen guten Zweck zur Verfügung: „Städte, die mit uns kooperieren, können daraus ablesen, wo Mobilitätsengpässe bestehen und wie ihr ÖPNV-Angebot zu verbessern ist“, erläuterte Christian Freese von Uber.

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"Der Big Bang fehlt noch"

civity-Experte Friedemann Brockmeyer ist zwar der Ansicht, dass 95 Prozent der Menschen, die durch Verkehrsapps vermittelte Wahlfreiheit gar nicht brauchen, weil sie jeden Tag die gleichen Wege zurücklegen. Ein Lob hatte er für die smarten Mobilitätsinformanten aber trotzdem parat: „Die Apps haben die Suchkosten verringert. Der Big Bang fehlt aber noch. Das wird sich ändern, wenn die Bezahlfunktionen verbessert werden“, prognostizierte Brockmeyer.

Automatisierte Autos erobern die Städte

Während sich an der Mobilität in ländlichen Gebieten mangels Alternativen so schnell nichts ändern wird, erwartet der auf Verkehrsthemen spezialisierte Journalist Don Dahlmann in den urbanen Zentren eine echte Revolution. Seiner Ansicht nach werden automatisiert fahrende, datengesteuerte Autos in 15 Jahren unsere Städte erobern. Das Automobil bleibt nach den Erwartungen von Dirk Flege dagegen fast vollständig auf dem Rückzug. „In 15 Jahren wird es nur noch drei Fortbewegungsmittel geben: Die Fortbewegung mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV“, so Flege.

Wer hat die Nase vorne?

Für die fünf Anwesenden, die während der Diskussionsveranstaltung einen Mobilitätstest absolvierten, galt dies jedoch noch nicht. Die Herausforderung, auf schnellstem Wege zum Europa-Center und wieder zurück zum BASE_camp zu kommen, meisterten die Nutzerinnen der Apps Uber und mytaxi am besten. Als nächstes trafen der BVG- und der DriveNow-Fahrer bei der Event-Location Telefónica ein. Das Schlusslicht bildete an diesem Abend der Fahrradfahrer. Morgens im Berliner Berufsverkehr hätte er vielleicht sogar die Nase vorn gehabt, wie Moderator Matthias Killing den Radler zu trösten wusste.

Pünktlich zur Re:publica wird Telefónica auch im Mai wieder ein aktuelles Thema mit der Community diskutieren. In der Mobile-Living-Reihe wird es an diesem Abend um Mobile Traveling gehen.

Quelle: UD/cp
 

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