Grafiken: Europäische Kommission

Politik

Wir brauchen grünes Wachstum!

Seit 2000 boomt die grüne Wirtschaft – in diesem Bereich wurden seitdem 4,2 Millionen neue Jobs generiert – selbst während den Jahren der Rezession. Aber jüngste Untersuchungen zeigen, dass das Wachstum der grünen Arbeitsplätze stagniert. Vor dem Hintergrund der Klima- und Kreislaufwirtschaftsziele ist klar, dass wir mehr tun müssen.

07.06.2017

Die Zahlen sprechen für sich: Die EU-Umweltindustrie generiert derzeit einen Umsatz von rund 700 Mrd. EUR, das entspricht 2,1 % des europäischen BIP. Sie ist Weltmarktführer auf dem globalen Markt – einem Markt, der sich bis 2030 voraussichtlich verdreifacht. Andere Zahlen zeigen, dass die Maßnahmen zur Ressourceneffizienz das Wachstum steigern. Würde der Materialeinsatz in Europa nur um einen Prozentpunkt gesenkt, hätte dies einen Wert von 23 Mrd. EUR und würde 100 000 bis 200 000 neue Arbeitsplätze entstehen lassen.

Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt, maritime Angelegenheiten und Fischerei, erklärte auf der Grünen Woche der EU 2017:

Anzeige

Es geht nicht um Arbeitsplätze in der Produktion oder im Dienstleistungsbereich, sondern um den Umstieg auf grüne Arbeitsplätze.” Es geht um die Ökologisierung bestehender Berufe, damit den Menschen das grüne Know-how vermittelt wird, die zwar bereits qualifiziert sind, denen aber das spezielle Wissen fehlt, auf das es beim Umstieg auf die grüne Wirtschaft ankommt. Wir müssen Wege finden, um diese grüne Wirtschaft zum Normalfall zu machen – Initiativen im Rahmen des Aktionsplans der EU für die Kreislaufwirtschaft und im Rahmen der Qualifikationsagenda werden dabei helfen.

Die Förderung von grünem Wachstum und entsprechender Beschäftigung sind die Top-Themen auf dem zweitägigen, hochrangig besetzten Beschäftigungsgipfel für grüne Arbeitsplätze, der in Brüssel stattfindet. Die Teilnehmer erfahren von grünen Arbeitsplätzen, die es bereits gibt, und werden über bestehende Qualifikationslücken informiert, die im Zuge des Übergangs zur grünen Wirtschaft beseitigt werden müssen.

Sozialpartner, wie Gewerkschaften, sind der Schlüssel dafür, die Arbeitnehmer am Übergang zur grünen Wirtschaft zu beteiligen. Ein Zusammenschluss von Sozialpartnern hat auf der Grünen Woche eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, in der hervorgehoben wird, dass für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und ressourceneffizienteren Verfahren und Prozessen die Arbeitskräfte mit dem notwendigen Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen ausgestattet sein müssen.

Im Rahmen der Grünen Woche finden Veranstaltungen in ganz Europa statt, um zu verdeutlichen, dass der grüne Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft mit einem tatsächlichen Anstieg der Beschäftigung einhergeht. Möglichkeiten gibt es bei erneuerbarer Energie, Recycling und Abfallwirtschaft, ökologischer Landwirtschaft, nachhaltigem Transport sowie dem Wasser- und maritimen Sektor. Auch Qualifikationslücken und Arbeitskräftemangel – besonders in kleinen und mittleren Betrieben – müssen angegangen werden. Die Anpassung an den Schulungsbedarf und die Prognose des zukünftigen Qualifikationsbedarfs müssen optimiert werden.

Die Grüne Woche 2017 zeigt auch, wie die EU-Politik – z. B. mit ihrem Ziel zur Reduktion des CO2-Emissionen und für mehr Recycling – den Weg zur Nachhaltigkeit weisen kann. Auch das Thema Finanzierung ist von immenser Bedeutung: im Bereich Naturschutz haben EU-finanzierte Projekte beispielsweise geholfen, tausende Arbeitskräfte zu qualifizieren und die Beschäftigung in ländlichen und benachteiligten Gebieten anzukurbeln.

Das EU-Umweltzeichen – besteht mittlerweile 25 Jahre. Dies wird heute mit einer speziellen Veranstaltung auf der Grünen Woche gefeiert. Es ist ein fantastisches Marketinginstrument und fördert so die Geschäftsentwicklung von Umweltunternehmen. Rund 2 000 Unternehmen haben nun Lizenzen für das EU-Umweltzeichen für ca. 40 000 Produkte von Reinigungsmitteln bis zu Touristenunterkünften. Das Umweltzeichen erhalten innovative Produkte und Konzepte, die nachhaltig und CO2-arm sind, eine höhere Recyclingquote aufweisen und wesentlicher Teil der Kreislaufwirtschaft sind.

Quelle: UD/fo
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche