Soziales Engagement

Think Big pro: Social Entrepreneurs beraten Jugendliche

Das Jugendprogramm „Think Big“ von Telefónica geht in die nächste Etappe: Drei Projekte wurden ausgewählt und bekommen neben finanzieller Unterstützung die Möglichkeit, für sechs Monate in das „Social impact Lab“ in Berlin einzuziehen. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung, in der das Beratungsunternehmen „iq consult“ Sozialunternehmen fördert, die gesellschaftliche Probleme angehen wollen. Das social impact lab bietet Raum für gemeinsame Ideenentwicklung, Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Social Entrepreneurs. Dies alles können nun die drei Teams des Think Big Programms nutzen, um ihre Vorhaben weiterzuentwickeln. Elena Knaack von iq consult zeigt sich begeistert über die hohe Motivation und den Ideereichtum der Jugendlichen.

18.12.2012

Julius Korn ist Mitinitiator von wo-wird-gekickt.de. Foto: Telefónica
Julius Korn ist Mitinitiator von wo-wird-gekickt.de. Foto: Telefónica

Ein Beitrag in Zusammenarbeit mit Chiona Hufnagel und Sina Lenz von der Think Big-Jugendredaktion sowie der Redaktion des UmweltDialogs.

Die Ausgewogenheit aus sozialem Hintergrund, Engagementfeld, Kreativität und Machbarkeit der Idee waren für die Jury, die drei Teams für die nächste Stufe des Thing Big Programms auswählen musste, entscheidend. Passende Voraussetzungen versprachen die Botschafter der „World Citizens“, die Autorinnen des „NURDU-Magazins“ sowie die Macher der Webseite wo-wird-gekickt.de. Hinter der Internetplattform steckt die Motivation, Menschen zusammenzubringen, die gerne Fußball spielen. Jugendliche können online auf einer Karte Plätze in ihrer Umgebung markieren, auf denen es sich besonders gut bolzen lässt. Zusätzlich kann man Fotos, Videos oder Links zur Veranschaulichung einstellen. Will man nun an einem konkreten Tag Fußball spielen, trägt man die Uhrzeit und den Ort in ein Formular ein. Wer lieber spontan entscheidet, Fußball spielen zu gehen, der kann auf ein Treffen zurückgreifen, das ein anderer bereits erstellt hat. In kürzester Zeit hat man so die Möglichkeit, Treffen zu arrangieren oder daran teilzunehmen. Der Dienst der Seite ist dabei unverbindlich und kostenlos, zudem kann wo-wird-gekickt.de mit sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter verbunden werden und ist bald auch als App verfügbar.

NURDU-Magazin gibt Einblick in Alltag und Probleme Jugendlicher

Das NURDU-Magazin beschäftigt sich dagegen unter anderem mit den Problemen, denen viele Jugendliche mit Migrationshintergrund ausgesetzt sind. Dabei richten sich die vier Autorinnen mit ihrem eigens produzierten Werk an andere Jugendliche: „Wir wollen unsere Erfahrungen mit anderen teilen, die Probleme der Jugendlichen ans Licht bringen und versuchen sie zu lösen“, so beschreiben sie ihre Motivation. In ihrem Magazin berichten sie zum Beispiel über Projekte, die darauf abzielen, die Situation für Jugendliche mit Migrationshintergrund zu verbessern. Darüber hinaus setzen sich in ihren Texten aber auch persönlich mit verschiedenen Problematiken auseinander. Das zeigt ein Kommentar von Gamze Bilgehan, in dem sie sich Gedanken über die zunehmende Gewalt bei Mädchen macht. Dabei rückt sie die gewalttätigen Mädchen weniger als Täter, sondern als Opfer, die Hilfe brauchen, ins Licht: „Würden sie nicht aussehen wie Mädchen, hätte ich ernsthaft Zweifel, ob sie es sind. Das Verprügeln Anderer empfinden sie als Erfolgserlebnis und fühlen sich in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt. Ihr Ziel ist, den Respekt der Gruppe ihnen gegenüber zu steigern. Ihre Beweggründe, jemanden zu schlagen, spielen meistens keine Rolle. Es ist nicht richtig, was sie tun, aber oft haben sie nicht gelernt, sich anders zu behaupten. Verurteilt diese Menschen also nicht, indem ihr sie als „asozial“ abstempelt, denn ihr wisst nicht, was sie im Leben alles durchgemacht haben oder womöglich durchmachen.“

World Citizens geben Menschen gemeinsame Identität

Die World Citizens setzen sich in ihrem Projekt dafür ein, die Menschen nicht auf Grund ihrer Herkunft oder Religion in Gruppen einzuteilen. Vielmehr wollen Sie deutlich machen, dass die Gemeinsamkeiten der Menschen auf der Welt stärker sind als ihre Unterschiede. Dazu ist das Ziel der Initiative, den Menschen eine gemeinsame Identität als „Weltbürger“ zu geben, in dem sie den Dialog zwischen Religionsgemeinschaften, Volksgruppen und Menschen aus verschiedenen Klassen fördert. Mehr über die World Citizens erfahren Sie in dem UD-Bericht: „Gemeinsamkeiten sind stärker als Unterschiede“.

Professionelle Unterstützung im social impact lab

Alle drei Teams haben die ersten Stufen des Think Big Projekts bereits durchlaufen und ihre Idee kontinuierlich weiterentwickelt. Zur Aufnahme in das Programm erhielten sie zunächst 400 Euro von Telefónica sowie fachliche Beratung durch die Partner vor Ort, wie zum Beispiel Jugendhäuser oder Medienzentren. Im Rahmen der Projektmesse in Berlin wurden sie dann, zusammen mit sieben anderen Projekten, als Empfänger für eine Unterstützung von weiteren 1.000 Euro ausgewählt. Jetzt sind sie die ersten drei Projekte, die die dritte Etappe des Programms erreicht haben: „Think Big pro“. Für insgesamt sechs Monate dürfen sie ihren Arbeitsplatz im social impact lab in Berlin einrichten, erhalten Coachings von Profis sowie 5.000 Euro Förderung. Die Idee zu Think Big pro entwickelten die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, die das Gesamtprojekt Think Big gemeinsam mit Tefefónica durchführt, und iq consult gemeinsam. Dem Beratungsunternehmen war Think Big seit einiger Zeit bekannt und so wuchs die Motivation, auch Jugendliche in ihrem Sozialunternehmertum zu unterstützen: „Wir sind mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ins Gespräch gekommen und irgendwann war klar, dass es bei Think Big Projekte gibt, die sich schon sehr weit entwickelt haben und professionelle Unterstützung brauchen, um eventuell selbst mal ein Unternehmen zu werden“, berichtet Elena Knaack von iq consult, die sich im Rahmen von Think Big pro als Beraterin und Coach für die Jugendlichen engagiert.

Gegenseitig vom Erfolg profitieren

Seit Oktober nutzen die Initiatoren der drei Projekte bereits ihren Arbeitsplatz im social impact lab. „Wir sprechen mit den Jugendlichen darüber, wie sie ihre Förderung einsetzen wollen und wie ihre Vision umsetzbar ist. Außerdem gibt es noch das "Gruppencoaching" mit allen drei Projekten, bei welchem wir gemeinsam schauen, wie sich die Projekte vielleicht gegenseitig unterstützen können“, erklärt Knaack. Sie arbeitet darauf hin, dass die Projekte gegenseitig von ihrem Erfolg profitieren können. So entstand bei einem ersten Gruppencoaching die Idee, das NURDU-Magazin als Kanal zu nutzen, um zum Beispiel über wo-wird-gekickt.de zu berichten. Die Berater von iq consult wollen den Jugendlichen zeigen, dass ihre Projekte und Ideen ernst genommen werden. „Energie und Kreativität haben sie schon. Wir geben ihnen nun das richtige Handwerkszeug mit“, so Knaack. Dabei hat sie festgestellt, dass auch sie noch etwas von den Jugendlichen lernen kann: „Sie strahlen aus, dass man sich nicht nur über Missstände beklagt, sondern Probleme aktiv angeht - das finde ich beeindruckend“.


Telefónica gewinnt mit CR-Programm Think Big Politikaward 2012


In der Kategorie Corporate Responsibility hat sich Telefónica mit „Think Big“ beim Politikaward 2012 gegen vier weitere CR-Programme von Unternehmen durchgesetzt. Die Auszeichnung für politische Kommunikation wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal vom Fachmagazin politik&kommunikation in Berlin vergeben. „Der Politikaward ist eine tolle Anerkennung sowohl für alle Programmpartner von Think Big, als auch für die mehr als 25.000 Jugendlichen, die sich bereits bei Think Big engagiert haben“, sagt Dr. Roland Kuntze, Vice President Corporate Communications bei Telefónica in Deutschland und verantwortlich für Think Big in Deutschland.

Quelle: UD
 

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