Soziales Engagement

Pharmafirma: Gratis-Lizenz für Aids-Generika

Die Pharmafirma ViiV Healthcare will kostenlose Lizenzen für HIV-Medizin an Generikafirmen in den ärmsten Ländern vergeben. Das gab das Unternehmen im Rahmen der 18. internationalen Aids-Konferenz bekannt. Ab sofort wird Betroffenen in insgesamt 69 Staaten der Zugang zu passenden Arzneimitteln ermöglicht. "Damit haben 80 Prozent aller HIV-Infizierten weltweit Zugang zu HIV-Medikamenten", meint Dominique Limet, CEO von ViiV Healthcare.

28.07.2010

Foto: Andy McCarthy, Flickr.com
Foto: Andy McCarthy, Flickr.com
"Das große Problem in den ärmsten Ländern ist, dass die Betroffenen häufig nicht auf eine Folgetherapie umgestellt werden", sagt Limet. "Wenn es keine Generika in den betreffenden Ländern gibt, können die Medikamente zu einem Non-Profit-Preis von uns bezogen werden", stellt Limet in Aussicht. "ViiV-Healthcare wird ab sofort variable Preisstrategien in ärmeren Ländern anbieten. Diese orientieren sich am Bruttosozialprodukt der jeweiligen Staaten."

"In Zukunft werden auch mehr alternative Therapieoptionen benötigt, wenn es bei der Erstbehandlung zu Therapieversagen kommt", sagt Limet. "Daher vergeben wir nicht nur für die derzeit am Markt befindlichen Medikamente, sondern auch für jene, die derzeit noch im Forschungsstadium und demnächst marktreif sind, freiwillig und kostenlos Lizenzen", erklärt der CEO.

"Durch diese Initiative können Generikafirmen direkt vor Ort unsere Produkte zu günstigen Konditionen herstellen und die Verteilung im Land sicherstellen", so Limet. "Moderne ARV-Arzneimittel sind in der Lage, das Leben von HIV-Patienten deutlich zu verlängern, da sie die Erkrankung von einer akuten in eine chronische umwandeln."

"Wir arbeiten daran, die Nebenwirkungen deutlich zu reduzieren und vor allem auch daran, die Immunfunktion wieder herzustellen", erklärt Limet. "Trotz der Verbesserung der Medikamente gibt es immer noch Nebenwirkungen. Zudem ist die Lebenserwartung eines HIV-Positiven um zehn Jahre kürzer als die eines Gesunden."

Würde man auf die Verabreichung von Arzneimitteln generell verzichten, käme das einer Katastrophe gleich, meint Limet. "Mindestens fünf Mio. HIV-Positive, die heute noch am Leben sind, wären gestorben." Das gilt nicht nur in den Entwicklungsländern, sondern auch in den Industrieländern.

ViiV Healthcare wurde Ende 2009 von GlaxoSmithKline (GSK) und Pfizer gemeinsam gegründet und agiert heute als eigenständiges Unternehmen. "Die beiden großen Pharmakonzerne haben alle ihre HIV-Medikamente an ViiV-Healthcare ausgelagert", so Limet. Derzeit sind zehn Medikamente in drei Substanzklassen verfügbar. An weiteren sieben wird derzeit geforscht, darunter befinden sich fünf Substanzen in der Phase II der Entwicklung.
Quelle: UD / pte
 
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