Soziales Engagement

Exklusiv: KfW-Engagement in Subsahara-Afrika

Vor Kurzem stellte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon einen Zwischenbericht der Millenniums-Entwicklungsziele (MDG) vor. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. Die afrikanischen Subsahara-Länder werden demnach - nach heutigem Stand - nicht einmal ein einziges Millenniumsziel erreichen. UmweltDialog sprach mit Bruno Wenn, Senior Vice President der KfW Entwicklungsbank, über Chancen und Hürden der wirtschaftlichen Entwicklung der Region.

08.08.2007

UmweltDialog: Wo liegen die Schwerpunkte des Subsahara-Afrika-Engagements der KfW Entwicklungsbank?

Bruno Wenn: Gute Regierungsführung, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Wasserversorgung sind die drei Schwerpunkte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Subsahara-Afrika. Hier hat Deutschland ein klares Profil entwickelt, das an den zentralen Entwicklungsbedürfnissen der Region ansetzt und gleichzeitig auch die Kompetenzen und Erfahrungen der deutschen Seite einbringt und reflektiert. Wir als KfW Entwicklungsbank sind in allen drei Bereichen gut positioniert: Wir fördern die gute Regierungsführung durch programmorientierte Ansätze auf Makro- und Sektorebene und durch Dezentralisierung und Kommunalisierung staatlicher Aufgaben. Des weiteren fördern wir nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch die Schaffung eines leistungsfähigen und effizienten Finanzsektors zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen. Auch im Bereich Wasser helfen wir bei der  Wasserver- und entsorgung in mittelgroßen Städten.

UmweltDialog: UN Generalsekretär Ban Ki-moon hat in seinem Zwischenbericht davor gewarnt, dass in Subsahara-Afrika nicht eines der MDGs erreicht werde. Was läuft dort schief?

Bruno Wenn: Ich denke, es war von Anfang an klar, dass es Subsahara-Afrika aufgrund seiner Problemlage und den begrenzten eigenen Ressourcen nur unter sehr großen Anstrengungen möglich sein würde, die Millenniumsziele zu erreichen. Trotz aller Schwierigkeiten darf man aber nicht verkennen, dass viele Länder substanzielle Fortschritte erreicht haben. So ist die Einschulungsquote von 57 auf über 70 Prozent gestiegen, und auch der Anteil der Armen konnte von 46 auf 41 Prozent reduziert werden. Nichtsdestotrotz ist klar: Subsahara-Afrika kann insgesamt die MDGs nur erreichen, wenn auch ein nachhaltiges, breitenwirksames wirtschaftliches Wachstum realisiert wird. Hier ist das derzeitige durchschnittliche Wachstum mit 5 bis 6 Prozent zwar deutlich höher als in der Vergangenheit, aber nicht ausreichend. Man bräuchte 8 bis 9 Prozent Wirtschaftswachstum pro Jahr. 
 
UmweltDialog: Noch vor einem halben Jahrhundert auf einem Level mit Asien, so scheint Afrika heute von der Globalisierung abgekoppelt. Ist Afrika ein potenzieller Geschäftspartner?
 
Bruno Wenn: Ja! Wir beobachten ein zunehmendes Interesse von Geschäftsbanken und Investoren, sich in Afrika zu engagieren. Das hat sicher damit zu tun, dass in den letzten Jahren die Voraussetzungen vor Ort deutlich verbessert wurden, etwa bei Reformen und guter Regierungsführung. Das ist nicht zuletzt der NEPAD-Initiative (Anm.: Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung) zu verdanken. Außerdem rückt Afrika durch den zunehmenden Wettbewerb um knapper werdende Rohstoffe wieder stärker in den Fokus, denn der Kontinent hat viel zu bieten, und daraus ergeben sich Potenziale und Chancen.
Quelle: UD
 
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