Soziales Engagement

Weltgesundheitstag: Nachhaltige Mobilität

500 Millionen Pkws werden derzeit über den Globus bewegt. Bis zum Jahre 2030 soll sich der Bestand um das 4,5fache erhöht haben. Das Umwelt-und-Prognose-Institut in Heidelberg schätzt, dass dann rund 2,5 Milliarden Pkws über die Straßen rollen. Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April warnt die WHO nun vor weitreichenden Konsequenzen dieser globalen Motorisierung.

07.04.2004

"Road Safety is no accident" lautet das Motto des diesjährigen Weltgesundheitstages, zu deutsch “ Sicher fahren - gesund ankommen". Die Weltgesundheitsorganisation will 2004 die sozialen und wirtschaftlichen Kosten von Verkehrsunfall-Verletzungen ins öffentliche Bewusstsein rücken. Die weltweit von Regierungen, Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen durchgeführten Veranstaltungen sollen Anstoß für präventive Maßnahmen und Aktionen sein.

Straßenverkehrsunfälle rangieren weltweit an 9. Stelle aller Todesfälle. Die WHO schätzt, dass allein Verletzungen durch Verkehrsunfälle bis zum Jahre 2020 zur dritthäufigsten Ursache von krankheitsbedingten Lebensverkürzungen avancieren. Jedes Jahr werden weltweit 10 bis 15 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt, davon rund 1,26 Millionen tödlich. Am härtesten trifft es die Entwicklungsländer. Fast 90 % aller Todesfälle im Straßenverkehr ereignen sich in Ländern mit geringen Einkommen. So macht Afrika etwa ein Drittel aller weltweiten Verkehrsunfälle mit Todesfolge aus, obwohl es hier die wenigsten Autos gibt. Dabei sind über 50 % der Verkehrstoten auf der Erde junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 44 Jahren.

Nicht nur aus menschlicher Sicht eine erschütternde Zahl- auch die damit verbundenen Produktivitätsausfälle sind volkswirtschaftlich ein großes Problem. Nach Schätzungen der WHO kosten den Staaten allein die durch Verkehrsunfällen entstandene Verletzungen im Durchschnitt zwei Prozent ihres Bruttosozialproduktes.

In Deutschland und anderen westliche Industrienationen sind die Zahlen der Verkehrsunfälle jedoch rückläufig. 2003 war das Jahr mit den wenigsten Verkehrstoten seit Einführung der Messungen- 6 606 Menschen starben im vergangenen Jahr auf Deutschlands Straßen. 1970 waren es noch über 21 000. Dennoch ist die Verkehrssicherheit auch in den Industrieländern entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung. Zum Weltgesundheitstag finden weltweit verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt.

Unter dem Motto „Mobil? Aber sicher!“ organisiert beispielsweise das Büro für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. eine Fachtagung zum Thema Suchtprävention und Verkehrssicherheit. Diskutiert werden sollen unter anderem suchtvorbeugende Methoden in den Fahrschulen oder neue Prüfverfahren auf Hamburgs Straßen.

Welche Maßnahmen ergreifen aber deutsche Automobilhersteller, um die negativen Folgen der Mobilität zu mindern?
Viele Hersteller führen mittlerweile ausgeklügelte Fahrtrainings durch. In speziellen Trainingsprogrammen kann man lernen, auch in schwierigen Situation das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. BMW bietet beispielsweise ein differenziertes Programm an Übungsmöglichkeiten an, vom Wintertraining auf Landstraßen bis hin zu Testfahrten unter Autobahnbedingungen.

Aber auch gerade im Bereich der Sicherheitstechnik gab es in den letzten Jahren rasante Entwicklungen. Hinter Namen wie ESP, ANB, LDW oder AMK verbirgt sich Hightech, die Leben retten kann. Die Automatische Notbremse (ANB) greift zum Beispiel ein, wenn sich der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug so stark verringert, dass ein Crash unvermeidlich ist. So können die Folgen eines Zusammenstoßes so gering wie möglich gehalten werden. Ein Viertel aller tödlichen Unfälle lassen sich auf Übermüdung zurückführen. Volkswagen hat deshalb ein System entwickelt, das die körperliche Verfassung des Fahrers misst und schon bei ersten Anzeichen von Übermüdung warnt. Die Aufmerksamkeitskontrolle (AKM) kann mittels einer kleinen Kamera den Lidschlag der Person am Steuer erfassen und somit Unfälle vorbeugen.

Auch Opel stattet seine Fahrzeugflotte serienmäßig mit hochwertiger Sicherheitstechnik aus. Nicht nur bei Brems- oder Airbagtechnik wurden wichtige Innovationen erzielt. Auch scheinbar unspektakulär wirkende Features können zur Verkehrssicherheit beitragen. Das Pedal Release System (PRS) bewirkt beispielsweise, dass sich Kupplungs- und Bremspedale bei schwerem Frontalaufprall auskuppeln und so die Verletzungsgefahr im Fußraum verringern. Mit der Entwicklung aktiver Kopfstützen sind die Rüsselsheimer Ingenieure der Vermeidung von Schleudertraumas einen deutlichen Schritt näher gekommen.

 
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