Reporting

E.ON präsentiert neues Arbeitsprogramm

E.ON hat seinen achten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Darin stellt der Energiekonzern sein neues Arbeitsprogramm 2012-2015 mit Zielsetzungen und den wichtigsten Handlungsfelder vor. Priorität hat nach wie vor das Thema Klimaschutz und steht daher im Fokus des Berichts. Eine große Rolle spielen auch die Bereiche Wertschöpfungskette, Gesellschaftliches Engagement sowie die Kundenorientierung. UmweltDialog hat die wichtigsten Informationen des E.ON CR-Berichts 2011 für Sie zusammen gefasst.

20.06.2012

Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der E.ON AG. Foto: Christian Schlüter/E.ON
Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der E.ON AG. Foto: Christian Schlüter/E.ON

Erster Schritt zur Entwicklung des neuen E.ON-Arbeitsprogramms 2012-2015 war die Analyse gesellschaftlicher Trends sowie Chancen und Risiken des Geschäftsmodells. Die daraus resultierenden Themen gewichtete der Konzern im zweiten Schritt ihrer Bedeutung nach auf Basis einer „Materiality-Analyse“ und verschiedenen Stakeholderdialogen. Den Dialog mit der lokalen Öffentlichkeit sieht E.ON als Bestandteil der täglichen Geschäftsprozesse, wobei die Umsetzung in erster Linie bei den regionalen Einheiten liegt. Beispiel dafür ist die Einbeziehung der Öffentlichkeit bei der Planung und dem Bau von Biomassekraftwerken durch E.ON UK in Blackburn Meadows. Als Instrumente zur Förderung des Dialogs dienen hier Newsletter und Ausstellungen. So soll das Projektverständnis gefördert und gleichzeitig ein schnelleres Genehmigungsverfahren erwirkt werden.

Der Materiality-Analyse liegen dagegen Befragungen der Stakeholder zu den strategischen Themen des Konzerns zu Grunde. Hier befanden die Stakeholder den Bereich Klimaschutz mit Abstand am Wichtigsten und bezeichneten den Ausbau der erneuerbaren Energien als vordringlichste Maßnahme. Deutlich höher gewichtet als im Vorjahreszeitraum wurde bei der aktuellen Befragung der Umweltschutz. Hierzu zählt die Verringerung von Emissionen als wichtigste Maßnahme. Ebenfalls eine höhere Relevanz erhielt das Thema nachhaltige Beschaffung, die Kundenzufriedenheit wurde mit gleichbleibender Bedeutung eingestuft.

Alle 18 Monate ein neuer Offshore-Windpark

Im letzten Schritt erfolgte dann die interne Abstimmung auf verbindliche Ziele und Maßnahmen, die im Rahmen des Arbeitsprogramms bis 2015 erreicht werden sollen. Die Ergebnisse präsentiert der Konzern im vorliegenden Bericht, dessen Kapitel in Anlehnung an die strategischen Handlungsfelder E.ONs aufgebaut sind. Somit bildet das Thema Klimaschutz das erste und umfassendste Kapitel. E.ON hat sich in diesem Bereich zum Ziel gesetzt, die CO2-Intensität seiner Stromerzeugung in Europa im Vergleich zu 1990 bis 2025 zu halbieren. Gelingen soll das durch die Verbesserung des konventionellen Erzeugungsportfolios sowie den Ausbau Erneuerbarer Energien. Genaue Daten zu den bisherigen Entwicklungen sind dem Kapitel Kennzahlen zu entnehmen. Gemessen am Jahr 2010 stiegen die bei der Strom- und Wärmeproduktion ausgestoßenen Mengen an CO2 in 2011 um knapp acht Mio. Tonnen auf insgesamt 124,6 Mio Tonnen. Ursache dafür ist unter anderem eine erhöhte Produktion in Russland. CO2-Reduktionen sollen nun durch die Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie erreicht werden. Dazu investiert E.ON sieben Mrd. Euro und plant bis 2013 einen Ausbau der Kapazitäten von heute 3,6 auf 5,5 Gigawatt (ohne große Wasserkraftwerke). Im Fokus steht dabei die Offshore-Windenergie, in die bisher rund zwei Mrd. Euro investiert wurden. Künftig will E.ON alle 18 Monate einen neuen Offshore-Windpark in Betrieb nehmen. Bis 2020 soll der Anteil Erneuerbarer Energien dann bei insgesamt über 20 Prozent liegen.

Darüber hinaus soll der CO2-Fußabdruck der alltäglichen Geschäftstätigkeit, die nicht direkt mit der Stromerzeugung verbunden ist, gegenüber 2010 um 20 Prozent gesenkt werden. Dies soll mit Hilfe von höheren Effizienzstandards für Gebäude oder durch CO2-Einsparungen bei der Fahrzeugflotte erreicht werden.

Nachhaltige Gestaltung der Wertschöpfungskette

E.ON setzt sich dafür ein, die Versorgungskette für Kohle nachhaltiger zu gestalten. Foto: Peter Schaffrath/E.ON
E.ON setzt sich dafür ein, die Versorgungskette für Kohle nachhaltiger zu gestalten. Foto: Peter Schaffrath/E.ON

Neue Ziele gibt es auch im Bereich „Nachhaltige Beschaffung“. So sollen bis 2015 alle kritisch eingeschätzten Lieferanten im Bereich „Non-Fuel“ auf die Einhaltung der Nachhaltigkeitsanforderungen E.ONs geprüft werden. 2011 wurden im Rahmen von „Präqualifikationen“ in verschiedenen Ländern Europas bereits 224 Audits durchgeführt. Bestehenden Lieferanten werden dagegen durch Besuche vor Ort und Risikoanalysen kontrolliert. Alle entsprechenden Informationen werden zukünftig in einer zentralen Datenbank eines neutralen Drittunternehmens zusammengefasst und in das IT-System E.ONs integriert. Stellen die Prüfer bei den Lieferanten Mängel fest, geben sie ihnen die Möglichkeit, diese auszugleichen. Unterstützung erhalten sie dabei durch entsprechende Schulungen des Konzerns. Darüber hinaus setzt sich E.ON dafür ein, die Versorgungskette für Kohle nachhaltiger zu gestalten und die Auditierung von Kohleminen bis 2015 voranzutreiben. Dazu treibt E.ON die „Better Coal“-Initiative voran, die die Düsseldorfer gemeinsam mit sieben führenden europäischen Stromversorgern entwickelt haben. Mit ihr sollen soziale, ökologische und ethische Anforderungen identifiziert sowie in Geschäftspraktiken integriert und alle betroffene Stakeholder in entsprechende Prozesse einbezogen werden.

Wichtiges Thema ist zudem die nachhaltige Erzeugung von Biomasse. Damit diese nicht die Lebensmittelversorgung belastet oder der Artenvielfalt schadet und darüber hinaus einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck als fossile Energien hinterlässt, hat E.ON 2009 eine konzernweite Biomasse-Richtlinie entwickelt. Diese ist Grundlage aller Verträge, denn die die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien ist auch eine notwendige Voraussetzung für die Inanspruchnahme staatlicher Fördermittel.

Engagement vor Ort für gesellschaftliche Akzeptanz

Gesellschaftliches Engagement ist ebenfalls ein wichtiges Handlungsfeld des Unternehmens, den der Bericht darstellt. Durch das Engagement in den Regionen, das sogenannte „Community Involvement“, will sich E.ON für eine nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft einsetzen und so die gesellschaftliche Akzeptanz für sein unternehmerisches Handeln sichern. Dabei steht das Engagement des Unternehmens immer in Verbindung zum Kerngeschäft und liegt daher auf den Bereichen Energie- und Umweltbildung, Klimaschutz sowie Zugang zu Energie. Beispiel dafür ist das seit 2007 bestehende konzernweite Programm „Energie für Kinder“, das bereits in 13 Ländern umgesetzt wird. Dabei entwickeln die Standorte eigene nationale Leitprojekte, die sich an Kinder zwischen drei und 18 Jahren sowie deren Lehrer und Erzieher richten. In den kommenden drei Jahren will sich E.ON verstärkt auf strategische Förderprojekte konzentrieren und seine Sponsoringaktivitäten zunehmend an Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit anpassen. Um gesellschaftliches Engagement messbar zu machen, setzt sich der Konzern unternehmensübergreifend für die Entwicklung entsprechender Standards sowie die Entwicklung von Messinstrumenten für eine quantitative und qualitative Zielüberprüfung ein.

„Net Promoter Score“ ermittelt Kundenzufriedenheit

Foto: Kai Uwe Knoth/E.ON
Foto: Kai Uwe Knoth/E.ON

Als Teil des E.ON Konzernleitbilds zählt auch das Thema Kundenorientierung zu den zentralen Handlungsfeldern des Konzerns. Im Arbeitsprogramm 2012-2015 ist es in dem Ziel integriert, die Einbeziehung von Stakeholdern in die Geschäftsprozesse von E.ON zu verbessern und ihre Anliegen bei der Strategieentwicklung stärker zu berücksichtigen. Die aktuelle Stimmung seiner Kunden misst der Konzern regelmäßig mit Hilfe des „Net Promoter Score“ (NPS): E.ON-Mitarbeiter befragen hierzu in ausgewählten Kontaktsituationen Kunden nach ihrer Bereitschaft zur Weiterempfehlung des Konzerns sowie zu den Gründen für ihre Antwort. Die Ergebnisse werden durch die regionalen Teams analysiert und dienen als Grundlage zur Verbesserung des Services. Diese Methode startete 2010 in Deutschland, Schweden, Italien und Großbritannien, - 2011 folgten die Benelux-Staaten, Tschechien und Spanien. Auf Basis der Befragungen konnten bereits Verbesserungspotentiale ermittelt werden: So fühlten sich einige niederländische Kunden „nicht kundenfreundlich behandelt“, da sie für die Nutzung der Servicehotline eine kostenpflichtige Sonderrufnummer wählen mussten. Daraufhin stellte E.ON die Gebührenberechnung auf den Ortstarif um. Der Konzern plant, das NPS in diesem Jahr auf weitere Regionen auszuweiten.

Über den Bericht

Bei der Berichterstattung hat sich E.ON an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) orientiert. Nach eigener Einschätzung des Unternehmens entspricht der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht der Anwendungsebene „B+“ des GRI-Leitfadens. Eine umfassende Übersicht über den Erfüllungsstand der Berichterstattung des Konzerns, gemäß den Anforderungen der GRI, ist in der Publikation enthalten. Diese erfüllt gleichzeitig die Funktion eines Fortschrittsberichts im Rahmen des Global Compacts der Vereinten Nationen. Teile des Berichts wurden durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers geprüft und sind an dem Logo „Reviewed 2011“ zu erkennen. Der aktuelle Report ist im Internet in deutscher und englischer Sprache abrufbar.

Quelle: UD
 

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