Reporting

Textilserviceanbieter CWS-boco veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht

Das Gegenteil von Wegwerfen? Weiternutzen! Dass man auf diesem Prinzip ein florierendes Geschäft gründen kann, zeigt CWS-boco. Das in Duisburg sitzende Unternehmen verdient sein Geld mit Mietservices für Berufskleidung und der Ausstattung von Waschräumen und konnte damit vergangenes Jahr über 800 Millionen Euro umsetzen. Der Wachstumskurs soll sich fortsetzen, Nachhaltigkeit dabei eine zentrale Rolle spielen.

05.12.2017

„CWS-boco wächst weiter“, sagt Detlef Kröpelin, Mitglied der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe. „Dabei beziehen wir neue nachhaltige Ansätze und Strategien immer auch in unseren Wachstumsprozess mit ein.“ Das Ziel, heißt es im jetzt erschienenen Nachhaltigkeitsbericht, sei es, „eines der nachhaltigsten Unternehmen unserer Branche zu werden“. Man arbeite hart daran, dieses Leitbild im Tagesgeschäft umzusetzen.

Das zeigt sich am Beispiel des Mietservice von Textilien wie Berufskleidung oder Handtuchrollen. Letztere kommen etwa in Toiletten von Gaststätten oder Unternehmen zum Einsatz, wo sie herkömmliche Papiertuchspender ersetzen. Im direkten Öko-Vergleich schneiden die aus Baumwolle gefertigten Stoffhandtuchrollen dabei deutlich besser ab. Zum einen verursachen sie keinen Abfall im Waschraum. Zum anderen lassen sie sich bis zu 100-mal wieder aufbereiten (und am Ende des Lebensweges noch zu Wischbezügen weiterverarbeiten).

Das Cover des Nachhaltigkeitsberichts 2017.

Eine Stoffhandtuchrolle statt 22.000 Papierhandtücher

Laut CWS-boco ersetzt eine einzige Stoffhandtuchrolle so im Laufe ihres Lebens bis zu 22.000 Papierhandtücher – für die Umwelt eine spürbare Entlastung. Zumal auch den aus Kunststoff gefertigten Spendern ein langes Leben beschieden ist: In einem eigenen Upcycling-Center hat das Unternehmen vergangenes Jahr mehr als 44.500 defekte Gehäuse repariert, 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Spender, die nicht mehr repariert werden können, werden zu Granulat zerkleinert und für die Produktion neuer Gehäuse verwendet.

Auf Nachhaltigkeit setzt das in 16 europäischen Ländern vertretene Unternehmen auch bei seinem zweiten Standbein, der Vermietung von Berufskleidung. Rund 2.400 verschiedene Produkte hat boco hier im Angebot. Gereinigt werden sie nach Nutzung in einer der 46 Wäschereien der Gruppe. An den europäischen Standorten kommen bis zu 92 Millionen Jacken, Hosen und Kittel in die Waschtrommeln.

„Grünstrom“ für Wäschereien

Um das Klima zu entlasten und den Betrieb der Wäschereien weiter auf Effizienz zu trimmen, sammelt CWS-boco kontinuierlich Daten zu deren Wasser- und Waschmittelverbrauch. Außerdem beziehen die deutschen und niederländischen Wäschereien bereits ausnahmslos „Grünstrom“, weitere Landesgesellschaften bereiten dies vor. Nach Angaben des Unternehmens wird der Strom derzeit für Wäschereien in neun Ländern zu insgesamt 62 Prozent umweltfreundlich produziert. Das entspricht einem Anstieg von elf Prozent gegenüber 2015. Zugleich wurde der Verbrauch von Waschmitteln über die Jahre optimiert: Pro Kilogramm Berufskleidung waren zuletzt nur 41 Gramm Waschmittel nötig, bei Handtuchrollen weniger als die Hälfte.

Auch bei der Herstellung von Textilien – sei es für Kleidungs- oder Hygienezwecke – sucht CWS-boco nach nachhaltigeren Pfaden. Vergangenes Jahr führte das Unternehmen beispielsweise seine erste von inzwischen vier Fairtrade-Kollektionen für Berufskleidung ein. 227 Tonnen Rohbaumwolle nach Fairtrade-Standard hat das Unternehmen dazu 2016 eingekauft, außerdem weitere 96 Tonnen Bio-Rohbaumwolle, wodurch CWS-boco eigenen Angaben zufolge zu einem der größten Anbieter von Fairtrade-Berufskleidung in Deutschland und Europa aufgestiegen ist.

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„Mitdenkende“ Seifenspender

Kurz vor der Markteinführung steht zudem ein neues Hygienepapier, das komplett aus recyceltem Papier hergestellt wird und CO2-neutral ist. Bei seiner Entwicklung folgten die boco-Produktdesigner dem „Cradle to Cradle“-Ansatz. Der soll sicherstellen, dass alle Bestandteile der Produkte am Ende ihres Lebens wieder in biologische Kreisläufe zurückgeführt werden können. „Mitdenkende“ Handtuch-, Seifen- und Toilettenpapierspender, die per Drahtlos-Technologie immer zu erkennen geben, wie viel noch in ihnen steckt, sollen Kunden künftig zudem unnötige Wege ersparen – und durch vermiedene Fahrten helfen, die Umwelt zu entlasten.

Bei ihren Kunden kommt das Unternehmen mit solchen und anderen Lösungen für mehr Nachhaltigkeit gut an. Die Nachfrage etwa nach besonders öko-freundlich gestalteten Waschräumen steigt seit Jahren. Besonders nachhaltige Waschräume mit Stoffhandtuchspendern, Seifenschaum und Recyclingtoilettenpapier zeichnet die Unternehmensgruppe mit ihrem eigenen ecoilet-Label aus. Und das mit wachsendem Erfolg: Trugen vor zwei Jahren 439 Waschräume das Logo, waren es 2016 bereits 2.581.

Nachhaltig ins Jahr 2020

Für die nächsten Jahre hat sich CWS-boco auch daher noch einiges in Sachen Nachhaltigkeit vorgenommen: So soll bis zum Jahr 2020 eine Upcycling-Strategie für sämtliche Produkte und Verpackungen stehen. Bis dahin sollen die boco-Wäschereien auch 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als 2012, außerdem 10 Prozent weniger Wasser. Weiter steigen soll dagegen der Anteil des Ökostroms am Energieverbrauch. Zusammen mit anderen Maßnahmen sollen die direkt und indirekt verursachten Treibhausgase so um insgesamt 20 Prozent unter das Niveau des Jahres 2012 gedrückt werden.

Über den Bericht

Die CWS-boco Gruppe hat ihren Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2016 im November 2017 vorgelegt. Er gibt auf rund 70 Seiten Auskunft über die bestehenden und geplanten Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie die entsprechende strategische Ausrichtung der Gruppe. Erstellt wurde der Bericht in Übereinstimmung mit der Kernoption der von der Global Reporting Initiative (GRI) erarbeiteten G4-Leitlinie. Der Bericht liegt in deutscher und in englischer Sprache vor.

Quelle: UmweltDialog
 

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