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Autonome Autos erobern unsere Straßen

Das jetzt beim Springer-Verlag erschienene Buch von Johannes Ritz beleuchtet die unterschiedlichen Facetten einer Mobilität mit selbstfahrenden Fahrzeugen – angefangen bei der Elektromobilität über die Parkplatzproblematik und Carsharing bis hin zu Haftungsfragen bei Unfällen wie dem des Uber-Fahrzeuges in Arizona.

03.07.2018

Cover der Publikation Mobilitätswende – autonome Autos erobern unsere Straßen

Trotz des tödlichen Unfalls durch ein autonom fahrendes Uber-Fahrzeug im März dieses Jahres in Arizona wächst der amerikanische Fahrdienstvermittler weiter. So stieg der Umsatz im ersten Quartal 2018 verglichen mit dem Vorjahreswert um 70 Prozent auf 2,59 Milliarden Dollar an, wie das Wall Street Journal aus einem Finanzbericht des Unternehmens zitierte. Für Johannes Ritz ist das keine Überraschung: „Alle Unzulänglichkeiten unserer heutigen Autos werden durch elektrische, autonome, geteilte und vernetzte Autos kompensiert – vor allem in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit.“ Der Antrieb von Elektroautos sei so effizient, dass man diese nicht mehr als Heizkörper auf vier Rädern verspotten kann. Sie seien außerdem leiser, und die einzige Schadstoffquelle vor Ort sei der Feinstaub durch Reifenabrieb. Das autonome Auto fahre zudem statistisch gesehen deutlich sicherer. In seinem gerade bei Springer erschienenen Sachbuch Mobilitätswende – autonome Autos erobern unsere Straßen beleuchtet Johannes Ritz die unterschiedlichen Facetten einer Mobilität mit selbstfahrenden Fahrzeugen.

„Die vorbildliche Fahrweise des Autopiloten sorgt dafür, dass wir seltener im Stau stehen und sich der Verkehrsfluss verbessert“, sagt Johannes Ritz. Das autonome und geteilte Auto werde voraussichtlich siebenmal häufiger genutzt. Dabei werde die Fahrzeuggröße an die Nachfrage angepasst, sodass wir in leichteren und höher besetzten Autos unterwegs sind. Die meisten dieser Eigenschaften betreffen nach Meinung des Autors den Verkehr stärker als die Mobilität: „Streng genommen ist dieser Fortschritt nur eine Verkehrswende.“ Auf einer individuellen Ebene eröffneten sich durch elektrische und autonome Fahrzeuge viele neue Möglichkeiten, so Ritz weiter: „Uns wird die Fahrtzeit geschenkt, und wir brauchen weder Parkplätze zu suchen noch zu tanken.“ Durch autonome Warentransporte könnten weitere Aufgaben an Roboter delegiert werden. Die Mobilitätswende bringe zudem auch individuelle räumliche Veränderungen mit sich: „Durch autonomes Carsharing werden unsere Garagen langfristig befreit, weil wir nicht mehr auf unser Privatauto angewiesen sind.“

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Für den Autor ist die Mobilitätswende der bedeutendste sozio-ökonomische Wandel der nächsten beiden Jahrzehnte – vergleichbar mit dem Smartphone im letzten Jahrzehnt oder aktuell der Energiewende. Durch die Elektrifizierung des Antriebsstranges werde die Nachfrage nach Öl zugunsten von Strom sinken, sodass das elektrische und das geteilte Auto zwei wichtige Schritte auf dem Weg zum klimaneutralen Verkehr darstellen. Und die Automation der Kraftfahrzeuge ruft wiederum neue Automation hervor, so Ritz weiter: „Neben Autos, Lieferwagen und Lkw werden auch einzelne Nutzfahrzeuge automatisiert – es entstehen neue Infrastrukturen in den Bereichen Parken, Tanken und Be- und Entladen.“ Der größte Effekt werde sich in der Logistik zeigen: Durch autonome Lkw und maschinelle Ent- und Beladesysteme würden einzelne Logistikketten rein maschinell abgewickelt, und die Transportkosten durch fahrerlose Lkw auf der Straße deutlich gesenkt. Das rufe einen neuen Globalisierungsschub hervor, aber gleichzeitig auch Massenentlassungen in Berufen, deren Kernaufgabe es ist, ein Kraftfahrzeug zu steuern: „Hier müssen wir als Gesellschaft Antworten finden.“

Das Buch von Johannes Ritz beleuchtet die unterschiedlichen Facetten einer Mobilität mit selbstfahrenden Fahrzeugen – angefangen bei der Elektromobilität über die Parkplatzproblematik und Carsharing bis hin zu Haftungsfragen bei Unfällen wie dem des Uber-Fahrzeuges in Arizona. Ökonomische und umweltpolitische Fragen wie Ressourcenknappheit und der Klimawandel thematisiert der Autor genauso wie er sich die Fragen stellt, ob Maschinen moralisch handeln können oder wie es um die Cybersicherheit und den Technikmissbrauch steht. Unter dem Strich ist für Johannes Ritz eines unausweichlich: „Alle mobilitätsnahen Berufe und Geschäftsmodelle wandeln sich – durch das geteilte Auto werden die Mobilitätsanbieter zu den Hauptkunden von Autoherstellern, Versicherungen, Werkstätten und Tankstellen oder übernehmen deren Rolle.“ Angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen sind wir auf diesen Fortschritt angewiesen, so der Appell des Autors: „Wir brauchen alle Kräfte, um die großen Themen anzugehen. Dies sind globale Erderwärmung, demographische Entwicklungen, nachhaltiges Wirtschaften, soziale Gerechtigkeit, Trinkwasserknappheit, Artensterben, Krankheiten und viele mehr – lasst uns mehr Nachhaltigkeit wagen.“

Über den Autor

Johannes Ritz studierte an der ETH Zürich mit dem Fokus auf Leistungselektronik, hat Erfahrung als Elektronikingenieur und arbeitet als Softwareentwickler für eingebettete Systeme.

Johannes Ritz
Mobilitätswende – autonome Autos erobern unsere Straßen
255 Seiten, Springer-Verlag, 2018,
Softcover € 20,55 (D) | € 20,55 (A) | sFr 21.00 (CH)
ISBN 978-3-658-20952-0
Auch als eBook verfügbar

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Quelle: UD/pm
 

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