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Bayer glänzt mit Rekordergebnis und Nachhaltigkeitsleistung

Das Life-Science-Unternehmen Bayer konnte seinen Erfolgskurs 2016 fortsetzen. Umsatz und Ergebnis waren prächtig, der Blick in die Zukunft bleibt rosig, zentrale Nachhaltigkeitskennzahlen entwickelten sich positiv. Auch bei der geplanten Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto sieht sich der Konzern auf gutem Wege.

04.04.2017

Bayer glänzt mit Rekordergebnis und Nachhaltigkeitsleistung
Die Konzernzentrale der Bayer AG in Leverkusen.

Kritikern des Kaufs entgegnet Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann, dieser sei „gut für die Gesellschaft als Ganzes“. Mit der Übernahme könne man noch besser dazu beitragen, die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zu sichern. „Gemeinsam mit Monsanto wären wir noch besser in der Lage, den Landwirten auf der ganzen Welt ein Produktangebot zu machen, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und ihnen einen echten Mehrwert bietet“, so Baumann im Ende Februar vorgelegten Geschäftsbericht 2016. Der Top-Manager will mit der Akquisition die Position von Bayer als Life-Science-Unternehmen festigen und zugleich das Crop-Science-Geschäft stärken.

Noch ist der 66 Milliarden US-Dollar schwere Deal nicht in trockenen Tüchern. Zwar haben die Monsanto-Aktionäre dem Zusammenschluss schon zugestimmt. Die Prüfung durch die Kartellbehörden in Europa und USA dauert jedoch noch an. Den Abschluss der Transaktion erwartet Bayer für 2017. Vorstandsvorsitzender Baumann, der seinen Job vor knapp einem Jahr angetreten hat, erhofft sich dann „durch mehr Innovation, stärkeres Wachstum und größere Effizienz langfristig erheblichen zusätzlichen Wert“ für die Aktionäre des Konzerns.

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„Neues Rekordniveau“

Im vergangenen Geschäftsjahr fuhr Bayer für sie üppige Früchte ein: Das Konzernergebnis stieg um 10,2 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro, angetrieben unter anderem durch das boomende Pharmageschäft. „Mit unserer operativen Performance haben wir ein neues Rekordniveau erreicht“, so Baumann auf der Bilanz-Pressekonferenz. Der Erfolg von Bayer beruhe auf Innovationen. „Das ist unsere Kernkompetenz.“ Für 2017 stellte er ein weiteres Wachstum von Umsatz und Ergebnis in Aussicht. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen mit 4,8 Milliarden Euro weiter auf hohem Niveau bleiben.

Nutzen will der Konzern die Mittel unter anderem für Technologien zur Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft, beispielsweise für Investitionen in die Saatguttechnologie oder den chemischen und biologischen Pflanzenschutz. Um der zunehmenden Digitalisierung der Landwirtschaft Rechnung zu tragen, will Bayer auch eine digitale Plattform aufbauen und Datenmodelle erarbeiten, mit denen Landwirte ihre Ernteerträge verbessern können. Durch neue Technologien und die Nutzung des Internets, heißt es im integrierten Geschäftsbericht, lasse sich die landwirtschaftliche Produktivität bis 2050 um bis zu 70 Prozent steigern.

Auszeichnung im Umweltmanagement

Energieeffizienz und Klimaschutz: Ziele erreicht

Die Entwicklung klassischer Nachhaltigkeitskennzahlen bewegte sich bei Bayer im vergangenen Jahr in einem guten Rahmen, zentrale Ziele wurden eher erreicht als geplant: Seine Energieeffizienz etwa konnte der Konzern bereits um fast 24 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2012 verbessern. Angestrebt war ein Plus von zehn Prozent von 2012 bis 2020. Eigenen Angaben zufolge greift das Unternehmen bei der Eigenenergieerzeugung bereits zu rund 90 Prozent auf Kraft-Wärme-Kopplung zurück.

Das Konzernziel zur Reduktion der spezifischen Treibhausgasemissionen – also die Gesamtmenge der Emissionen dividiert durch die produzierte Verkaufsmenge – konnte Bayer ebenfalls frühzeitig erreichen. Ziel war ein Minus von 15 Prozent bis 2020 gegenüber dem Basisjahr 2012. Im vergangenen Geschäftsjahr standen unterm Strich minus 18 Prozent, trotz eines Anstiegs der gesamten Emissionen um 1,7 Prozent im Jahr 2016. Dem Bericht zufolge lag dies im Wesentlichen am gestiegenen Energiebedarf aufgrund erhöhter Produktion an den Standorten Leverkusen, Dormagen und Uerdingen.

Die Berechnungsmethodik für Energieeffizienz und die spezifischen Treibhausgas-Emissionen will das Dax-Unternehmen in diesem Jahr ändern. Beide Größen sollen nicht mehr ins Verhältnis zur produzierten Verkaufsmenge gestellt werden, sondern zum Außenumsatz. Damit werden Umsätze bezeichnet, die ein Konzern mit Kunden erzielt, die ihrerseits nicht Unternehmen des gleichen Konzerns sind. Die Umstellung geht mit neuen Zielen einher: Bei der Energieeffizienz strebt Bayer nun eine Verbesserung um zehn Prozent bis 2020 ausgehend vom Basisjahr 2015 an; im selben Zeitraum sollen die spezifischen Treibhausgas-Emissionen um 20 Prozent sinken.

Bayer unterstützt Landwirte im Rahmen des Programms Valore dabei, eine Zertifizierung für ihre verantwortliche Sojabohnen-Produktion zu erhalten.

Nachhaltigkeit strategischer Lieferanten

Fortschritte erzielten die Leverkusener im vergangenen Jahr auch bei der Bewertung ihrer Zulieferer unter Nachhaltigkeitsaspekten. Von den strategisch wichtigen Zulieferern mit großem Einfluss auf das Bayer-Geschäft wurden inzwischen 98 Prozent anhand nachhaltigkeitsrelevanter Kriterien bewertet. Ziel sind 100 Prozent. Im vorangegangenen Geschäftsjahr lag die Quote bei 84 Prozent. Seine Nachhaltigkeitsanforderungen legt der Konzern in einem Kodex für Lieferanten fest. Er beruht auf den Prinzipien des UN Global Compact sowie der Menschenrechtsposition des Unternehmens und stellt nach dessen Angaben die grundsätzliche Basis der Zusammenarbeit dar.

Wie in den Vorjahren konnte sich Bayer für bekannte Nachhaltigkeitsindizes wie den Dow Jones Sustainability World und den FTSE4Good qualifizieren. Von der Investoreninitiative CDP, die unter anderem die Emissionsdaten und Klimastrategien von Unternehmen erhebt und bewertet, wurde der Konzern 2016 nach eigenen Angaben außerdem als „eines der international führenden Unternehmen der Pharma-Branche auf den Gebieten des Klimaschutzes und des nachhaltigen Wassermanagements“ geführt.

Über den Bericht

Die Bayer AG fasst ihre Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung in einem integrierten Geschäftsbericht zusammen. Der Konzern will damit die Wechselwirkungen zwischen finanziellen, ökologischen und gesellschaftlichen Faktoren verdeutlichen und deren Einfluss auf das Unternehmen. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung erfolgt in Übereinstimmung mit der Option „umfassend“ der G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative sowie gemäß den zehn Prinzipien des UN Global Compact.

Quelle: UmweltDialog
 

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