Reporting

CR-Report der Telekom: Datenschutz im Fokus

Die Deutsche Telekom hat Anfang Mai ihren Corporate Responsibility (CR)-Bericht 2014 unter dem Titel "Wir leben Verantwortung" vorgelegt. Der Fokus liegt diesmal vor allem auf den Themen Datenschutz, digitale Teilhabe und Lieferkette. UmweltDialog stellt die wichtigsten Fortschritte vor.

26.05.2015

Smartphone und Tablet gehören heute wie selbstverständlich zum Alltag dazu: Wir telefonieren, chatten, kaufen online ein und erledigen unsere Überweisungen online. Wie aber sieht es bei der Nutzung der digitalen Produkte und Services mit der Sicherheit unserer Daten aus? Wie können wir uns davor schützen, ausgespäht zu werden? Mit diesen Fragen leitet Prof. Hansjörg Geiger, Mitglied des Datenschutzbeirats der Deutschen Telekom, in seinem Statement in eins der zentralen Themenfelder des aktuellen CR-Reports der Deutschen Telekom ein: Datenschutz.

Dieses Thema ist in der Öffentlichkeit vor allem durch den NSA-Überwachungsskandal in den Blickpunkt geraten. Auch die Kunden der Deutschen Telekom messen der Sicherheit ihrer persönlichen Daten eine hohe Bedeutung zu, wie der Wesentlichkeitsprozess zeigt. Als eines der führenden Telekommunikationsunternehmen weltweit hat sich die Telekom das Thema daher ganz oben auf die Agenda gesetzt: "Wir verarbeiten und speichern zig Millionen Daten unserer Kunden. Unseren Rechenzentren vertrauen viele Unternehmen sogar geschäftskritische Informationen an. Daher müssen wir alles für den Schutz und die Sicherheit der Daten unserer Kunden tun", sagt dazu der Vorstandsvorsitzende Timotheus Höttges.

In ihrem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht informiert die Deutsche Telekom über die wichtigsten Maßnahmen, die sie im Berichtszeitraum in puncto Datenschutz und Datensicherheit ergriffen hat. Dazu zählt zum Beispiel die Einrichtung des Cyber Defense Center, das zum Ziel hat, Angriffe auf die IT-Systeme und das Netz der Deutschen Telekom noch früher erkennen und abwehren zu können. Für die Verteidigung gegen Cyberattacken setzt das Unternehmen auf ein intelligentes Frühwarnsystem, so genannte Honigtöpfe, die Schwachstellen im Internet vortäuschen, Attacken provozieren und die Angreifer auf dieses Weise in eine Falle locken. Dadurch wird sichtbar, wo und mit welchen Werkzeugen die Angriffe stattfinden, sodass das Unternehmen gezielte Schutzmechanismen zur Gefahrenabwehr entwickeln kann. So verzeichnete die Deutsche Telekom im vergangenen Jahr täglich bis zu eine Million Angriffe. 2012 waren es noch 300.000. Das neue Abwehrzentrum ist sowohl für die Sicherheit der Unternehmensinfrastruktur als auch für die Entwicklung von Sicherheitsprodukten und -dienstleistungen für Telekom-Kunden zuständig.

"In unserer zunehmend vernetzten Welt müssen die Kunden Vertrauen in die digitale Welt und neue Dienste haben", sagt Thomas Kremer, Vorstandsmitglied Datenschutz, Recht und Compliance. Da es bislang aber zu wenig IT-Sicherheitsexperten gibt, hat die Deutsche Telekom für ihre eigenen Mitarbeiter ein Weiterbildungsprogramm zum „Cyber Security Professional“ geschaffen, das von der IHK Köln zertifiziert wurde. Im Jahr 2014 haben die ersten zehn Mitarbeiter mit einer Qualifizierung begonnen.

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Fit für die digitale Welt

Datenschutz ist in allen Generationen ein Thema. Wie der Sicherheitsreport des Instituts für Demoskopie Allensbach für das Jahr 2014 zeigt, bewegen sich insbesondere Kinder oft ungeschützt im Netz. Ein weiteres Ergebnis: Knapp die Hälfte der Eltern gibt an, wenig Einblick in die Internetaktivitäten ihrer Kinder zu haben. Zudem haben viele Eltern das Gefühl, ihre Kinder seien nicht ausreichend aufgeklärt darüber, welche Risiken ihre Aktivitäten im Internet mit sich bringen.

Vor diesem Hintergrund hat es sich die Deutsche Telekom zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche fit für den Umgang mit dem Internet zu machen. Hierzu hat das Unternehmen im vergangenen Jahr den ersten "Cyber Security Summit for Kids", einen Sicherheitsgipfel für Kinder, veranstaltet, an dem rund 200 Kinder und Jugendliche teilnahmen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die Gewinner des Wettbewerbs "Medien, aber sicher!" vorgestellt. Hier hatte die Deutsche Telekom Projekte gesucht, die das Bewusstsein für die Möglichkeiten und Risiken digitaler Medien bei jungen Menschen stärken.

Medienkompetenz und digitales Wissen vermittelt auch die Online-Plattform "Teachtoday", die die Telekom im letzten Jahr in ihre Verantwortung übernommen hat. Datenschutz-Vorstand Thomas Kremer erläutert: "Schülerinnen und Schüler brauchen früh ein Bewusstsein für die Risiken und Konsequenzen der Preisgabe persönlicher Daten. Mit unserer Plattform 'Teachtoday' bieten wir deshalb Lehrern, Eltern und Kindern Unterstützung beim Aufbau von Medienkompetenz".

Die Deutsche Telekom setzt sich für eine Teilhabe an der Wissens- und Informationsgesellschaft für alle Menschen ein, d.h. unabhängig von der sozialen oder wirtschaftlichen Situation und vom Alter. Gerade ältere Menschen laufen jedoch ebenso wie Kinder Gefahr, Opfer von digitalen Angriffen zu werden. Zur Förderung der Medienkompetenz bei Senioren hat die Deutsche Telekom daher im Jahr 2014 die Initiative „Access to the Digital World“ gestartet. Diese soll Menschen ab 50, die bisher noch keinen Zugang zur digitalen Welt hatten, mit den Grundlagen der Computertechnik und des Internets vertraut machen.

Nachhaltig bis in die Lieferkette

Neben ihrem Engagement für Datenschutz und Datensicherheit haben sich die Bonner ein weiteres Thema auf die Fahne geschrieben: die nachhaltige Gestaltung ihrer Lieferkette. Beim Lieferantenmanagement zählt die Deutsche Telekom dem RobecoSAM Corporate Sustainability Assessment 2014 zufolge schon jetzt zu den Branchenführern. Ihre sozialen und ökologischen Grundsätze und Prinzipien, deren Einhaltung sie auch von ihren Lieferanten fordert und die sie im Rahmen von Lieferantenkontrollen prüft, hat die Telekom unter anderem im Code of Conduct und in der Sozialcharta sowie in weiteren Erklärungen festgeschrieben.

Das Telekommunikationsunternehmen bezieht nach eigenen Angaben Produkte und Dienstleistungen von über 30.000 Lieferanten aus mehr als 80 Ländern auf der ganzen Welt. Bei den weitverzweigten Strukturen im Informations- und Telekommunikations-Bereich sei der Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette eine große Herausforderung, jedoch befinde sich die Deutsche Telekom auf einem guten Weg, so Kremer. Mit dem Lieferantenentwicklungsprogramm "Together for Sustainability" ist das Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen. Das Programm, das 2014 mit drei wichtigen Lieferanten aus den Bereichen Endgeräte und Netzwerktechnik gestartet ist, hat zum Ziel, ökologische und soziale Verbesserungen entlang der gesamten Lieferkette zu erreichen und entsprechende Standards zu etablieren, wo diese noch nicht gelten.

Welche Früchte das neue Programm bereits trägt, lässt sich im aktuellen CSR-Bericht nachlesen: "Bereits wenige Monate nach Projektstart gab es erste messbare Erfolge. So konnten beispielsweise die Überstunden um 30 Prozent reduziert werden, bei einer gleichzeitigen Anhebung der Gehälter um 15 Prozent sowie einem Anstieg der Mitarbeiterzufriedenheit um 6 Prozent. 2015 werden wir fünf weitere Lieferanten in das laufende Projekt aufnehmen."

Über den Bericht

Weitere, ausführliche Informationen zu Fortschritten und Maßnahmen in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft zwischen März 2014 und Februar 2015 finden sich im Online-CR-Bericht der Deutschen Telekom sowie im zeitgleich erschienenen E-Paper mit dem Titel „Corporate Responsibility 2014 im Überblick. Wir leben Verantwortung“. Die Deutsche Telekom berichtet seit 1996 über ihr Nachhaltigkeitsengagement und veröffentlicht seit 2008 jährlich einen ausführlichen Report. Der CR-Bericht 2014 trägt wie die vorangegangenen sieben Berichte den Titel „Wir leben Verantwortung“ als "Ausdruck für ein dauerhaftes Bekenntnis zu CR". Er erfüllt die geltenden Leitlinien (G4 Core) der Global Reporting Initiative (GRI).

Quelle: UmweltDialog
 

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