Reporting

Nestlé Deutschland berichtet erstmals über Qualitätsprogramm

„Gemeinsame Wertschöpfung durch Qualität“ lautet der Titel des ersten Fortschrittsberichts über das Programm „Qualität bedeutet mehr“ von Nestlé Deutschland. Der Report fasst die Entwicklungen der Initiative im Jahr 2013 innerhalb der vier Qualitätsdimensionen Ernährung, Umwelt, Gesellschaft und Sicherheit zusammen. Dabei zeigt er, wie zivilgesellschaftliche Stakeholder in die Umsetzung des Programms einbezogen und auf welche Arbeitsschwerpunkte sich Nestlé im letzten Jahr fokussiert hat. Darüber hinaus informiert der Bericht über wichtige Leistungsdaten und Ziele, die Nestlé mit „Qualität bedeutet mehr“ erreichen möchte. Der Report entspricht dem neuen Berichtsstandard G4 der Global Reporting Initiative.

27.08.2014

Fortschrittsbericht von Nestlé Deutschland 2013

Transparenz, Offenheit gegenüber Anliegen der Verbraucher und der Zivilgesellschaft und das Erreichen anerkannter Verbesserungen der Produkte und deren Herstellung: Das sind die Leitlinien des Programms „Qualität bedeutet mehr“ von Nestlé Deutschland. Dazu gehört auch, regelmäßig über die Entwicklung der Initiative zu kommunizieren: „Der erste hier vorliegende Fortschrittsbericht zeigt, wie wir seit Start des Programms im Jahr 2012 unsere Stärken und Schwächen analysierten, Handlungsfelder identifizierten und den Dialog mit kritischen Anspruchsgruppen führten“, erklärt Gerhard Berssenbrügge, Vorstandsvorsitzender von Nestlé Deutschland. „Mit den aufgebauten Strukturen werden wir bis Ende 2015 unser gesamtes Produktportfolio in Deutschland mit unserem Qualitätsverständnis von Ernährung, Umwelt, Gesellschaft und Sicherheit in Einklang bringen.“

Die einzelnen Qualitätsdimensionen hat Nestlé Deutschland in verschiedene Handlungsfelder unterteilt. So gehören beispielsweise zu der Dimension „Ernährung“ Bereiche wie „Nährwert“, „Geschmack“ oder „hochwertige Zutaten“. Innerhalb der Dimension „Umwelt“ sind wiederum Aspekte wie „ressourcenschonende Produktion und Distribution“ oder „umweltschonende Verpackungen“ relevant. Den Themenschwerpunkten des Fortschrittberichts sind darüber hinaus drei unterschiedliche Reichweiten zugeordnet worden. Dabei ist „Qualität bedeutet mehr“ zunächst Teil des täglichen Managements an den deutschen Standorten des Unternehmens. Des Weiteren bezieht sich das Programm auf wichtige betriebliche Verkaufs- und Marketing-Aktivitäten. Schließlich umfasst es die der Nestlé Deutschland vorgelagerten Wertschöpfungsstufen innerhalb und außerhalb Europas: „2013 war maßgeblich durch die Umsetzung der priorisierten Maßnahmen und eine Reihe von Pilotprojekten geprägt. So realisierten wir in diesem Jahr bereits über ein Drittel unserer Ziele“, führt die Projektmanagerin, Jolanda Schwirtz, aus.

Produkte werden überarbeitet

Im Bereich Ernährung gehört dazu beispielsweise, dass bei 100 Prozent der Nestlé Wagner Produkte nur noch natürliche Aromen eingesetzt werden. Als letzten künstlichen Farbstoff enthält der bei den Gerichten verwendete Käse noch Beta-Carotin: „2014 werden wir mit einem Markttest die Verbraucherakzeptanz für helleren Käse ohne den Farbstoff Beta Carotin testen“, informiert der Fortschrittsbericht. Langfristig plant Nestlé Deutschland aber in all seinen Produkten auf künstliche Zusatzstoffe zu verzichten.

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Als größter Lebensmittelhersteller hierzulande muss das Unternehmen in Bezug auf gesundheitliche Aspekte Verantwortung gegenüber dem Konsumenten übernehmen. Hierbei konzentriert es sich beim Überarbeiten der Produkt-Rezepturen auf zwei Ansätze: So soll erstens der Gehalt an Zucker, Salz, gesättigten Fettsäuren und Transfetten nach internationalen Nestlé-Richtlinien reduziert werden. 2013 erreichte Nestlé sein Ziel, dass alle Cerealien für Kinder weniger als neun Gramm Zucker pro Portion (30 Gramm ohne Milch) enthalten. Auch konnte bei Produkten, die 20 Prozent des Umsatzes der Marke Maggi ausmachen, der Salzgehalt gesenkt werden: über 11 Prozent bei Suppen, knapp sechs Prozent bei Saucen und über zehn Prozent bei Fix-Produkten.
Zweitens haben Produkte, die vor allem Kinder essen, bei der Überarbeitung zeitlich Vorrang. Und das aus gutem Grund: „Zum einen wollen wir dazu beitragen, Übergewicht und Adipositas im Kindesalter entgegenzuwirken. Zum anderen wollen wir die Entwicklung eines gesunden Ernährungsverhaltens in der Kindheit fördern.“ Dementsprechend bietet etwa das Maggi-Kochstudio speziell Kochkurse für Kinder an.

Produktsicherheit und Rohstoffeinkauf

Das Qualitätsmanagement bei Nestlé bezieht alle Lieferanten, Rohstoffe, Materialien und Produktionsprozesse mit ein. Dabei betrachtet das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette – vom Anbau der Rohstoffe über die Handelsregale bis hin zum Verbraucher – und prüft regelmäßig, welche Auswirkungen die Produkte und Produktionsbereiche in allen Stadien auf Gesundheit und Sicherheit haben. Ein Schwerpunkt der Qualitätskontrollen liegt dabei auf dem Vermeiden von Fremdkörpern in den Nahrungsmitteln. Obwohl 2013 nicht vom „Pferdefleischskandal“ betroffen, hat Nestlé Deutschland zusätzliche Prüfverfahren für Fleischlieferungen eingeführt. Mit Hilfe von DNA-Untersuchungen kann so eine mögliche Beimischung von Pferdefleisch oder ähnlichem ausgeschlossen werden: „Dies ergänzt die etablierten Untersuchungen auf Fremdkörper, Keime und andere Spuren nicht zugelassener Substanzen. Fleischlieferungen werden erst nach Abschluss der Analysen für die Produktion freigegeben“, so der Bericht.

Die Grundlage für den Einkauf und für die Gestaltung der Lieferanten-Partnerschaften bilden die Unternehmensgrundsätze sowie anerkannte Umwelt- und Sozialstandards. Sogenannte Hotspot-Analysen helfen, Risiken zu identifizieren und Verbesserungen umzusetzen. Instrumente wie interne und externe Qualitäts- und Ethikaudits, Lieferantenkodexe oder Richtlinien für Rohstoffe und Materialien mit ökologischen oder sozialen Risiken regeln die Beziehungen zwischen Nestlé und den Zulieferern; alleine 680.000 Landwirte weltweit beliefern das Unternehmen: „Wir wollen in unseren vorgelagerten Lieferketten Transparenz schaffen, die über die gesetzliche Anforderung einer nachträglichen Rückverfolgbarkeit hinausgeht.“ Das ist momentan aber noch nicht für alle Rohstoffe möglich. Gerade milchbasierende Rohmaterialien, die aus verschiedenen Regionen zusammengeführt werden, stellen eine Herausforderung dar, die das Unternehmen 2014 innerhalb des Qualitätsprogramms angehen möchte: „Das Schaffen transparenter Lieferketten führt teilweise zu erheblichen Mehrkosten. Wir müssen unseren Verbrauchern daher auch erklären, dass es ein Mehr an Qualität und Transparenz nicht immer zum Nulltarif geben kann.“

Quelle: UmweltDialog
 

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